Melistius (Imperium) vs. Kharn (Vampirfürsten / Legion des Chaos)


Meisterzauber Melistius vom Jadeorden war alles andere als begeistert, dass er mit der Armee unter seinem Kommando gegen die Legion des Chaos ausrücken musste, die von Norden her aus den Grenzgrafschaften in den Wirkungsbereich des Imperiums in den Düsterlanden eingedrungen war. Die verbündeten Zwerge des Fürsten Trotzberg waren zwar allzu bereit, diesem Gegner entgegenzutreten, doch waren sie schlicht zu weit entfernt und hätten die Wegstrecke nicht in diesem Monat zurücklegen können. Melistius wusste, dass die Anbeter des Chaos dem blutrünstigen Chaosgott Khorne huldigten und sich aus diabolischen Kriegern und Dämonen dieser düsteren Gottheit zusammensetzten. Zudem war sich der Meisterzauberer darüber im Klaren, dass diese eine ganz besondere Abneigung gegenüber Zauberern jedweder Art verspürten. Diese Abneigung ging weit über jene hinaus, die schon den gewöhnlichen Bürgern und vor allem den Hexenjägern des Imperiums innewohnt. Zauberer oder nicht war am Ende jedoch auch ohne Belang, dachte Melistius, denn die Anhänger des Khorne machten erfahrungsgemäß ohnehin jedem den Garaus, der ihnen vor die Klinge kam. So zog Melistius seine Truppen also geradewegs gen Norden und begegnete den Eindringlingen in einem schmalen Pass in den Varenka-Hügeln nördlich von Barak Varr...

Meisterzauberer Melistius


Kriegsherr des Chaos Kharn war rasend vor Wut. Viel zu lange hatte er sich auf seinem Weg gen Süden mit dem Abschlachten wehrloser Nomaden oder unorganisierter Grünhäute begnügen müssen. Es war Zeit, dass ihm endlich würdige Gegner vor die Klinge kämen, brüllte der Kriegsherr frei heraus. Der Vampirfürst hatte ihm in dieser Region endlose Schlachten versprochen und als Kharn schon begann, an dieser Aussage zu zweifeln, sah er in der Schlucht vor ihnen die Banner und Standarten einer Armee des Imperiums. Ein gutturaler Schrei der Begeisterung, der dumpf und metallen unter seinem fest verschweißten Vollhelm klang, brach aus ihm hervor. Verweichlichte Südländer aus Bretonnia und dem Imperium waren seine liebsten Gegner, wenn er einmal von den notorisch stoischen Zwergen absah. Kharn sammelte seine Schädelbrecher um sich und hielt seinen kapitalen Bluthund eng an seiner massiven Kette. An diesem Tag würde das Blut der Südländer in Strömen fließen, weihsagte der Kriegsherr des Chaos und gab seinen Kriegern und den Dämonen an ihrer Seite den Befehl zum unverzüglichen Frontalangriff durch die Schlucht...
 
Kriegsherr des Chaos Kharn


Der Passweg durch die Schlucht war geprägt von allerlei eingefallenen Hindernissen und Gebäuden, die einst von den halbnomadischen Menschen der Umgebung errichtet schienen. Spärliche Vegetation sowie ein halb offen liegendes Massengrab und ein vom magischen Wind des Feuers umspielter Hügel rundeten das ungewöhnliche Gelände ab. Die Ränder der Schlucht waren von hohen Klippen eingefasst, so das es zur Seite kein Entrinnen aus dem engen Hohlweg dieses Gebirsgpasses gab. Dort trafen die Armee des Imperiums und die Legion des Chaos aufeinander und nur eine Streitmacht konnte hier obsiegen und den Durchgang erzwingen beziehungsweise den Gegner am Durchgang hindern...

Melistius (Imperium) vs. Kharn (Vampirfürsten / Legion des Chaos) [Schlacht um den Pass - E1]



 
 
 


Meisterzauberer Melistius befand sich im Zentrum der ausgedehnten Schlachtreihe der Armee des Imperiums und schritt langsam humpelnd voran, während er klare und ruhige Befehle an seine Truppen gab. Einige Bogenschützen-Milizionäre begleiteten ihn dabei und umgaben ihn wie eine notdürftige Leibwache. Die furchlosen Fechtmeister Altdorfs, Schwertkämpfer aus dem Herzen des Imperiums, marschierten bis zum gesegneten Wall und begaben sich dort gemeinsam mit ihrer Abteiung Hellebardiere in eine Verteidigungsstellung. Die Demigreifen-Ritter der Altdorfer Greifengarde an der linken Flanke begaben sich mit einigen kraftvollen Sprüngen ihrer monströsen Reittiere auf den Hügel vor ihnen, während die Ordensritter des Schweren Kavallerieregiments Prinz Karl von Altdorf weiter im  Zentrum es ihnen ansatzweise gleichtaten und ebenfalls den Rand des Hügels emporritten...
 



Melistius beobachtete die brutalen Schlachtreihen des Gegners. Die brüllenden und fauchenden Anhänger der ruinösen Chaosgottheit Khorne. Sterbliche Diener ebenso wie andersweltliche Dämonen. Gestalten der Entropie und des Chaos, die in ihrem Wahn und ihrer grenzenlosen Aggression Tod und Verderben über die loyalen Männer des Imperiums bringen wollten. Dies konnte und wollte der mächtige Meisterzauberer aus der Jadeakademie von Altdorf nicht zulassen. Er gab sich dem Wind des Ghyran und der Macht der Natur hin. Er spürte das Aufkeimen der Energien des Ghyran durch seine nackten Füße und er begann, einen wandelnden Thron aus Kletterpflanzen und Farnen zu erschaffen, der seine Verbindung zur lebenden Welt erneuerte und verstärkte. Der unnatürlich groß gewachsene Blutpriester in den Reihen der sterblichen Infanterie des Feindes versuchte, die Lebensmagie mit seinem Gebrüll zu unterbinden, doch fehlte dem Demagogen dafür die nötige Macht. Hexenjäger Konrad von Untergard trug eine bescheidene Krone versteckt unter seinem breitkrempigen Hut. Er hatte sie in den Ruinen bei der Schlacht bei Morgheim in den Sümpfen des Vergessens gefunden. Merkwürdige Visionen suchten Konrad von Untergard seitdem heim, aber er hielt sie für kryptische Weisungen von Sigmar selbst, so dass er sie immer wieder aufsetzte. Der grimme Hexenjäger erkannte die eindeutigen Spuren der Korruption, die den bösartigen Priester des Feindes umgaben, und er sprach laute Anklagen und Beschuldigungen übelster Ketzerei gegen ihn aus. Kaum hatte er die Seele des Feindes in Worten der ewigen Verdammnis überantwortet, da schien es beinahe, dass der Blutpriester zu taumeln begann. Dieser brüllte schnell eine Art krudes Gebet und sammelte sich, doch Meisterzauberer Melistius war über dieses Schauspiel äußerst irritiert. Es schein beinahe so, als hätten die Anschuldigungen des Hexenjägers dem bösartigen Priester tatsächlich mental zugesetzt. Ganz so, als wäre er dem Angriff eines tödlichen Zaubers ausgesetzt gewesen...
 




Kriegsherr Kharn brüllte lauthals zum Angriff und stürzte voran. Begleitet wurde er von seinen blutdürstigen Schädelbrechern, jenen rücksichtslosen Kriegern, die Schlachten lieben und einzig dafür leben, in Khornes Namen Blut zu vergießen. Der Kriegsherr und seine mörderischen Ritter stoben bis zu einem Wall voran und es war nur aufgrund Kharns unbändigem Willen, dass er den Blutdurst der Schädelbrecher soweit im Zaum halten konnte, dass sie nicht direkt noch weiter auf den Feind hinzu wüteten. Links der Schädelbrecher weiter im Zentrum des Schlachtfeldes wetzten die muskelbepackten Blutplünderer der Vargs angeführt von ihrem Schlachtenpriester ebenfalls bis zu einem verfallenen Hindernis. An ihrer linken Seite rollte ein aus Eisen geschmiedeter Chaos-Streitwagen vorwärts und nahm langsam Fahrt auf. Die niederen Dämonen, wilde Zerfleischer des Khorne, wurden von den donnernden Gesängen des Schlachtenpriesters scheinbar angezogen und so marschierte ihr Regiment hinter den eigenen Reihen entlang gen linker Flanke und sang dabei grausame Lobpreisungen an Khorne...
 



Womöglich waren es diese kruden Gebete und Lobpreisungen, die dazu führten, dass unter wütendem Gebrüll, welches das Himmelszelt der nördlichen Düsterlande erschütterte, Messingschädel das Schlachtfeld bombardierten. Nur knapp entgingen die Staatstruppen des Imperiums einem dieser Messingschädel, welcher nahe ihrer Linien lauthals detonierte. Mit schreiender Verehrung des Blutgottes, die selbst über dem allgemeinen Lärm der Schlacht noch hörbar war, bannte der Schlachtenpriester den Unterstützungszauber des verhassten Anführers der Imperiums-Armee. Als sein donnernder Gesang dann noch kochendes Blut zu einem groteken Speer in seiner Pranke formte, stieß der irritierte Meisterzauberer des Feindes diesen Blutzauber keuchend auseinander...
 



Meisterzauberer Melistius atmete schwer. Die Macht des Feindes war groß und die Magie des obskuren Blutpriesters ungewöhnlich. Melistius befahl der gesamten Armee, die Stellung zu halten und nicht weiter auf den Feind vorzurücken. Lediglich die Abteilung Hellebardiere umrundete ihr Hauptregiment an der äußerst rechten Flanke und begab sich in eine Position, von der aus sie die Flanke des Regiments Schwertkämpfer vor einem Angriff deckte. Meisterzauber Melitius selbst gesellte sich zu den Schwertkämpfern. Kampfzauberer Casimir Schreiber vom Himmelsorden verließ indes die Reihen der Fechtmeister Altdorfs und bemannte den verfallenen Turm zu ihrer Rechten. Von dort aus, so hoffte der Astromant, hätte er einen besseren Ausblick über das Schlachtfeld und wäre zudem dem Himmel und dem dort tobenden Wind des Azyr näher...


Melistius bemühte erneut die naturgewaltigen Mächte des Ghyran und erschuf einen Rankenthron zu seinen Füßen. Das Gesicht des demagogischen Priesters der Legion des Chaos war zu einer permanenten Grimasse des Hasses verzogen und er war nicht in der Lage, die machtvolle Magie des mächtigen Druiden Melistius zu bannen. Erneut stieß auch Hexenjäger von Untergard seine Anschuldigungen aus und erneut manifestierte sich eine Form tödlicher Magie, die nur Melsitius und ansatzweise Himmelzauberer Schreiber wahrnahmen. Dieses Mal war der langgliedrige Priester des Feindes dagegen machtlos und Teile seiner verderbten Seele wurden buchstäblich entzogen. Normalen Sterblichen hätte dies wohl den Garaus gemacht, doch der von der Macht seiner Gottheit angeschwollene Chaospriester hielt sich geradeso am Leben...

Die Bogenschützen an Melistius Seite feuerten mit ihren treuen Bögen auf den mit grässlichen Trophäen behangenen Chaos-Streitwagen. Doch sämtliche Pfeile prallten an den eisernen Seitenwänden des Streitwagens oder den in gehärtete Stahlplatten gehüllten Chaosrossen ab...



Kriegsherr des Chaos Kharn konnte den unersättlichen Hunger und den Blutdurst der Schädelbrecher nicht länger im Zaum halten und es dürstete ihm selbst nach Blutvergießen und dem Getümmel der Schlacht. Die Schädelbrecher verließen die verteidigte Stellung und trampelten auf ihren dämonischen Molochen weiter gen Feind zu. Es wäre ohnehin töricht gewesen, das war selbst Kharn in seinem grenzenlosen Zorn klar, diese Maschinen des Todes und des Blutvergießens, diese hoch in der Gunst Khornes stehenden Ritter und ihre schweren dämonischen Reittiere nicht unmittelbar auf den Feind los zu lassen. Trotz ihrer wahnsinnigen Hingabe an den Blutgott, blieben die Blutplünderer und ihr angeschlagener Schlachtenpriester an Ort und Stelle und grölten laute Herausforderung in Richtung der Linien des Imperiums. Der Chaos-Streitwagen an ihrer Seite wurde von den Chaos-Wagenlenkern deutlich verlangsamt, so dass auch er nur langsam auf seinen stabilen Rädern weiter voran rumpelte. Die Schädelsammler genannten Zerfleischer schwenkten an die Seite der Blutplünderer und reckten ihr blutgetränktes Banner unter lauten Schreien in die Höhe...
 



Slaanesh, der Dunkle Prinz des Chaos, der bei den Norse unter den Namen Shornaal, Lanshor und Loesh bekannt ist, schien Notiz von der Schlacht zu nehmen. Ein verlockendes Lied hallte über das Schlachtfeld und verführte die Seelen einer Handvoll Schwertkämpfer und einiger Demigreifen-Ritter. Es war die Art des Dunklen Prinzen als schwächster der großen Chaosmächte seinen mächtigeren Widersachern die Seelen Sterblicher unter der Nase weg zu stehlen. Die donnernden Gesänge des demagogischen Schlachtenpriester erfüllte die Blutplünderer mit einer geistlosen Wut und ließ ihre Gliedmaßen wachsen und ihre Knochen hart werden. Als er nochmals einen dornigen Speer aus Blut in seiner Hand manifestierte und gen Ordensritter-Regiment schleuderte, ließ der Meisterzauberer des Imperiums innerhalb weniger Augenblicke eine Wand aus magischen Schlingpflanzen empor wachsen, so dass der Blutspeer daran wirkungslos zerplatzte. Der Schlachtenpriester rief darauf hin mit einem gebrüllten Gebet schemenhafte Dämonen herbei, die mit ihren beinahe substanzlosen Klauen die Ordensritter und ihre Schlachtrosse attackierten...
 



Die Ordensritter des Schweren Kavallerieregiments Prinz Karl von Altdorf waren bemüht die nebelhaften Dämonenerscheinungen abzuwehren und trieben ihre Schlachtrosse dabei langsam rückwärts. Ansonsten gab Meisterzauberer Melistius den Befehl die Stellungen weiter zu halten und keinesfalls weiter vorzurücken. Die erfahrenen Hellebardiere, die das Regiment der Fechtmeister Altdorfs begleiteten, rückten noch weiter an der rechten Flanke vor, um ihr Hauptregiment vor Angriffen durch die Truppen des Feindes abzuschirmen...
 



Melistius war sich im Klaren, dass er aktiv werden musste, um einem Frontalangriff der Legion des Chaos zuvorzukommen. Er bemühte die mächtigste Elementarmagie, die ihm zur Verfügung stand, und beschwor die Bewohner der Tiefe. Knorrige Elementarwesen wühlten sich um die Dämonenhorde des Feindes aus dem Boden, doch las der beinahe schamansich anmutende Priester des Feindes Bannformeln von einem Stück gegerbter Haut und ließ den gewirkten Animismus vergehen. Der Meisterzauberer wandte sich sodann um und ließ reinigende Lebenskraft in jene Demigreifen-Ritter fahren, die sich von dem dämonischen Lied korrumpieren ließen. Damit rettete Melistius womöglich auch ihre Seelen vor ewiger Verdammnis. Der Prietser des Feindes versuchte zwar, auch dieses Druidentum zu verhindern, doch gelang es ihm nicht. Erst der mentale Angriff von Hexenjäger Konrad von Untergard, den dieser anscheinend gänzlich unwissend ausführte, konnte der Demagoge des Khorne verhindern...

Erneut schossen die plänkelden Bogenschtzen auf den näher kommenden Chaos-Streitwagen, doch erneut erwiesen sich die Rüstung der Chaos-Wagenlenker sowie der Chaosrosse als zu undurchdringlich für die Pfeilspitzen, als das sie hätten Schaden nehmen können...
 



Die Schädelbrecher stießen im Blutrausch ihre Schlachtrufe aus, während Kharn sie und seinen kapitalen Bluthund an seiner Seite auf ihre Beute in Form der monströsen Kavallerie des Gegners zu trampeln ließ. Die furchteinflößenden Moloche schaubten Dampf und rissen mit ihren Hufen aus Messing Furchen in den Boden, als sie den Hang des vor ihn liegenden Hügels hoch stampften. Die restliche Legion des Chaos marschierte ebenfalls weiter voran. Zerfleischer, Blutplünderer und die Wagenlenker des eisenbeschlagenen Chaos-Streitwagens steuerten geradewegs auf die Linien des Imperiums zu und brüllten dabei unentwegt Huldigungen an ihren düsteren Blutgott...


Die Grenzen zwischen den sterblichen und dämonischen Ebenen wurden dadurch weiter geschwächt und noch mehr Dämonen, nackte karmesinrote Schlächter, strömten in die Welt der Sterblichen. Sie manifestierten sich unmittelbar hinter den Ordensrittern des Imperiums und machten sich bereit, Tod und Verderben über ihre sterblichen Widersacher zu bringen. Der riesige Schlachtenpriester stimmte erneut donnernde Gesänge an, doch bevor die Blutplünderer in unnatürliche Energien gebadet und dadurch gestärkt werden konnten, stieß der Meisterzauberer des Feindes einen erfolgreichen Bannzauber aus. Der wiederholt manifestierte Blutspeer in den Händen des Blutpriesters konnte dieses Mal jedoch nicht abgewehrt werden und so fuhr das widernatürliche Geschoss durch die Reihen der arglosen Ordensritter und spießte hintereinander mehrere von ihnen äußerst prunklos auf, so dass sie tödlich getroffen von ihren gepanzerten Reittieren stürzten. Weitere schemenhafte Dämonen konnte der Schlachtenpriester nicht manifestieren, da unmittelbar vorher bereits mehrere Zerfleischer den Schleier der Realität zerbrochen hatten. Doch der Schlachtenpriester brüllte ein weiteres Gebet, der den Rankenthrion des verhassten Meisterzauberers vergehen ließ...

Kharn brüllte eine wortlose Herausforderung unmittelbar bevor er und seine rücksichtslosen Schädelbrecher sich Hals über Kopf in das Getümmel des Nahkampfes stürzten. Ihr Ziel, die Demigreifen-Ritter des Imperiums, nahmen den Ansturm an der Spitze des Hügels stoisch und mit gezogenen Schwertern an. Ebenso nahm der Rittmeister des Inneren Zirkels der Altdorfer Greifengarde die Herausforderung des wütenden Kriegsherren des Chaos an. Kharn schwang seine schwere Axt beidhändig und in unirdischer Geschwindigkeit herum und grub sie nur Momente später tief in die Flanke des kapitalen Demigreifen, kurz bevor er mit dem gleichen Schwung das gepanzerte Bein des Rittmeisters
durchtrennt hatte. Dieser hatte dabei keine Chance auch nur sein Schwert zur Parade zu heben. Kreischend und im Todeskampf stürzte der monströse Demigreif zur Seite und begrub ihren schwer verwundeten Reiter unter sich. Schon im nächsten Moment war Kharns Bluthund auf der sterbenden Kreatur und grub seine messerscharfen Zähne durch den Rossharnisch des Demigreifs. Blutige Fetzen, Federn und Rüstungsteile flogen umher, als dem Rittmeister und seinem Reittier ein kurzes und extrem gewalttätiges Ende beschieden wurde. Schließlich schmetterten auch die Moloche der Schädelbrecher in die Demigreifen-Ritter. Voller Zorn zerhackten die brutalen Chaosritter mit ihren verzauberten und vor dunklem Feuer flackernden Äxten und Beilen einen der sich ihnen törichterweise in den Weg stellenden Demigreifen-Ritter. Selbst die durablen Plattenrüstungen der imperialen Ritter boten kaum Schutz vor dieser Gewalt und dieser mit zoringer Inbrunst geführten Waffen. Die verbliebenen Demigreifen attackierten die rasenden Angreifer, indem sie sie direkt ansprangen. Doch selbst ihre messerscharfen Krallen und kräftigen Schnäbel vermochten es nicht, die düsteren Panzer der Chaosritter oder die Hülle aus lebendem Eisen und Messing der Moloche zu durchdringen. Verzweifelt schlugen die Ritter des Inneren Zirkels, die im Angesicht des Angriffs schnell ihre Lanzen fallen gelassen hatten und ihre Schwerter und Streitkolben ergriffen hatten, auf die Angreifer ein, doch waren sie gar nicht in der Lage, im dichten Gedränge gegen die brutalen Angreifer einen wirklichen Treffer zu landen. Die massigen Moloche, die zum Teil Dämon und zum Teil verzaubertes Metall waren, rissen in ihrem mörderischen Ansturm einen der attackierenden Demigreifen zu Boden und zermalmten ihn unter ihren mit Eisen beschlagenen Hufen aus ächzendem Messing. Durch das rasende Beißen ihrer Messingschnauzen wurde ein weiterer Demigreif verwundet und schließlich wandten sich die verbliebenen Demigreifen-Ritter gänzlich deklassiert zur Flucht. Letztlich war es töricht gewesen, sich den Schädelbrechern, die einzig dafür leben, in Khornes Namen Blut zu vergießen, in den Weg zu stellen. Die mörderischen Ritter standen hoch in der Gunst des Blutgottes und sie hinterließen von ihren fliehenden Feinden nichts als eine Spur entstellter Leichen und einen Fluss aus vergossenem Blut, der langsam den leichenübersäten und von dämonischen Hufen versehrten Hügel hinab sickerte...
 



Der Rittmeister des Schweren Kavallerieregiments Prinz Karl von Altdorf brauchte keinen Befehl seines Generals und Kommandanten Melistius. Die Ritter des Imperiums hatten die Wahl zwischen Dämonen, die ihnen in den Rücken fallen wollten, und Dämonen, die von vorne stetig näher kamen. Es war kaum verwunderlich, dass die Ordensritter es vorzogen, mit eingelegter Lanze auf die gegnerische Schlachtreihe hinzu zu galoppieren. Hoch zu Ross jagten die Ritter donnernd über das Feld und glichen einer Lawine aus Stahl und Muskeln. Melistius begab sich durch das Regiment Schwertkämpfer der Fechtmeister Altdorfs und positionierte sich am Fuß des verfallenen Wachturmes hinter einer Mauer, um seine nicht immer nur friedvolle Jademagie mit voller Wirkung zu entfalten...
 



Der inittiale Versuch erneut den Rankenthron zu werschaffen misslang, als der Blutpriester der Legion des Chaos düstere Gebete sprach, die die magischen Ranken sofort erstarben ließen. Konrad Untergard, seines Zeichens Hexenjäger der Templar des Sigmar, fixierte den ketzerischen Priester und und formulierte seine todbringenden Anklagen, doch es schien den von chaotischer Macht angeschwollenen Hünen nicht zu kümmern. Melistius nutzte nun seine ganze Macht und beschwor einmal mehr knorrigen Elementarwesen, die sich um die menschlichen Blutplünderer aus dem Boden wühlten. Ihre stahlharten Finger bohrten sich in das Fleisch einer Viezahl dieser sadistischen Seefahrer und zog sie in die Tiefe zu einem unbekannten Schicksal. Auch der massig gewachsene Träger des Stammesbanners wurde mit Standarte schreiend in den Boden gezogen. Zwar war den Blutplünderern nichts wichtger als das schadenfrohe Streben nach Blutvergießen, doch als ihr eigenes Blut so reichlich floss, da brach Panik unter ihnen aus. Sie flohen Hals über Kopf weg vom Feind, denn letztlich waren sie bloße Sterbliche, auch wenn es den Bluttgott nicht kümmerte, wessen Blut floss...
 



Die Zerfleischer sprangen die heran galoppierenden Ordensritter an und stürzten sich kreischend auf sie. Die geschwärzten Klingen ihrer schartigen Eisenschwerter glühten vor abscheulicher Verzauberung. Manche der Klingen stießen ohne Mühe durch die auf Hochglanz polierten Plattenrüstungen und hinterließen nur verschrumpelte, leergesaugte Leichnahme. Doch manche Klinge wurde auch von den zwergengeschmiedeten Plattenpanzern abgelenkt oder aber fand den Weg an eine Schwachstelle der Rüstung. Erfüllt von frommem Eifer schwang Kriegerpriester Konstantin von Hammerstein seinen Kriegshammer und murmelte dabei Gebete an seinen Patron. Er traf zwar eine der dämonischen Ausgeburten mit voller Wucht zwischen den Hörnern, doch durch die anderweltliche Widerstandsfähigkeit der Kreatur ließ sie von diesem Angriff unangestastet. Mehrere Ritter fielen, bevor sie ihre schweren Lanzen überhaupt einsetzen konnten. Es wurden zwar auch einige Dämonen von spitzen Lanzen getroffen, durchbohrt und zu Boden geworfen, doch zumeist hielt ihre dämonische Aura sie in dieser Welt und ihre Verluste waren kaum erkennbar. Auch die Streitrosse der Ordensritter traten mit ihren eisenbeschlagenen Hufen nach den unnatürlichen Dämonen, deren Schuppenhaut schien jedoch geradezu undurchdringlich. Derartig deklassiert schwankten die Ritter des Inneren Zirkels und waren bemüht ihre Reittiere unter Kontrolle zu halten, als die Zerfleischer ihre Opfer in Stücke hackten und bei jeder Tötung laute Siegesschreie ausstießen, die über das Schlachtfeld hallten und die Seelen aller, die diese Laute vernahmen, erschauern ließen. Schließlich brach die Moral der Ordensritter und auch Konstantin von Hammerstein versagte der Mut, so dass sich das Schwere Kavallerieregiment Prinz Karl von Altdorf zur Flucht wandte und davon galoppierte. Die Auserwählten des Khorne sprangen hinter den flüchtenden Rittern her, nachdem sie von ihrem blutigen Handwerk und ihren in Stücke gehackten Opfern abgelasssen hatten, und spurteten den Flüchtenden mit kaum Abstand hinterher...


Die Schädelsammler, wie die Zerfleischer des Khorne auch genannt werden, spurteten unter ihrem blutgetränkten Banner und dicht auf den Fersen der Ordesnritter weiter voran. Diese galoppierte in wilder Flucht durch die Reihen der Miliz und der Stattstruppen des Imperiums, welche dem Angriff tapfer standhielten. Die Bogenschützen-Miliz schossen Pfeile gen dämonischer Angreifer und erlegte dabei einen der Schädelsammler, bevor diese auf den Schildwall der Schwertträger prallten. Die Hellebardiere an der rechten Flanke gingen in stoischem Drill unmittelbar zum Gegenangriff über und stießen in die Flanke der angreifenden Zerfleischer. Die plänkelnden Bogenschützen schützten die linken Flanke der Schwertträger und formierten sich zu dichten Reihen, als das erst kürzlich aufgetauchte Regiment Zerfleischer ebenfalls zum Angriff überging. Hinter ihnen kamen Kriegsherr Kharn und die schlachthungrigen Schädelbrecher auf ihren Dampf schnaubenden Molochen hinterher, als sie mit donnernden Hufen von der Seite auf die Hauptlinien des Imperiums einschwenkten. Der Chaos-Streitwagen fuhr an den angreifenden Zerfleischern entlang und seine Wagenlenker suchten eine Lücke in der Schlachtreihe, um ihre höllischen Schlachtrosse dort hin zu lenken und mit der ganzen knoschenbrechenden Wucht ihrer todbringenden Kriegsmaschine in die feinldichen Linien zu stoßen. Geblendet vom Schlachtenwahnsinn und im Angesicht des Gemetzels, welches die Schädelsammler anrichteten, sammelten sich die Blutplünderer wie ein Rudel versprengter Wölfe um ihren Blutpriester und heulten finstere Verheißungen an ihren dunklen Herrn...
 



Arakhar, besser bekannt als Khorne, schien verärgert, dass Kharn aktuell nicht im Getümmel des Schlachtens stand und nicht seine sterblichen Diener, sondern seine dämonischen Handlager das Blutvergießen dominierten. Der Blutgott ließ seinen Zorn an Kharn aus und das Blut in den Adern des Kriegsherrn begann zu kochen. Doch Kharns Wille war in den Feuern des Krieges geschmiedet und die Kraft seines Willens hatte ganze Legionen sterblicher Krieger und Dämonen an sich gebunden, so dass er sogar den ganzen Zorn Khornes schadlos abschüttelte und weiter auf den Feind zumarschierte. Der Schlachtenpriester gab sich in schreiender Verehrung dem Blutgottes hin, so dass die dämonischen Körper der Schädelsammler anschwollen und wie in blinde Berserkerwut verfielen. Ob dieser totalen, göttlichen Macht konnte auch der Meisterzauberer des Imperiums nur tatenlos zusehen...

Der Hauptmann des Imperiums namens Siegbert rammte die Armeestandarte in den harten Erdboden und zog sein durables Langschwert. Der erste Dämon, der des Schildwall der Fechtmeister Altdorfs erreichte, wurde von ihm mit einem wuchtigen Streich niedergestreckt, bevor dieser mit seiner Höllenklinge zustoßen konnte. Doch dann waren die anderen Zerfleischer heran und stürzten sich mit ihrer ganzen dämonischen Wut in den Schildwall. Zwei Zerfleischer gingen den Hexenjäger Konrad von Untergard an, doch dieser schwang seinen Degen und parrierte eine Höllenklinge nach der anderen. Die Schwertkämpfer wehrten zwar ebenfalls einige der Angriffe ab, doch fielen auch eine Handvoll von ihnen sowie von den herangeeilten Hellebardieren am seelenspaltenen Ende der Höllenklingen, von denen es heißt, dass sie aus Scherben von Khornes eigenem schwazen Herzen geschmiedet wurden. Siegbert wehrte gleichfalls alle Angriffe ab und gab stoisch Befehale zum Standhalten. Die Schwerkämpfer stießen mit ihren Schwertern nach den dämonischen Angreifern und konnten eine geringe Zahl ausschalten und in die Hölle zurückschicken, aus der sie gekommen waren. Die Hellebardiere hielten die Zerfleischer mit ihren Stangenwaffen auf Distanz, konnten aber keinem Dämon den Garaus machen. Konrad von Untergard schoss aus nächster Näher einem der Dämonen mit seiner barocken Pistole eine dreifach gesegnete Silbekugel in das raubtierhafte Gesicht, so dass dieser Zerfleischer in gleißende Flammen aufging und verging. Mit dem Mut der Verzweifelten und der Disziplin jahrelanger Übung hielten die Staatstruppen und Helden des Imperiums stand. Einige der Schädelsammler lösten sich sogar auf, als die dämonsiche Instabilität ihr Dasein in der Welt der Sterblichen je beendete. An der linken Flanke hielten indes die Milizen des Imperiums in ihrem wahnwitzigen Mut die Zerfleischer von einem Flankenangriff auf die Staatstruppen ab und bezahlten dies mit einem hohen Blutzoll...
 



Meisterzauberer Melistius hastete zum Eingang des verfallenen Turmes und sah in den Augenwinkeln, dass sich die Ordensritter von Schweren Kavallerieregiment Print Karl von Altdorf wieder sammelten und ihre Reittiere unter Kontrolle brachten, bevor sie sich zum Feind hin ausrichteten. Melistius schloss sich dem Kampfzauberer Casimir Schreiber an, der ihn finster anblickte. Casimir Schreiber, hatte, wie alle Magister des Himmelsordens, die Fähigkeit zur Präkognition und es schien, die in ihren Sternen stehende Zukunft sah nicht rosig aus...


Kaum war Melistius an der Spitze des Turmes angekommen, da schuf er einen wandelnden Thron aus Kletterpflanzen und Farnen, um auch im Turm seine Verbindung zur lebenden Welt zu stärken und zu erneuern. Doch der blutbesudelte Priester des Feindes kreischte ein krudes Gebet und die Magie des Lebens verging. Der Meisterzauberer hielt nicht Inne, sondern zapfte die Winde der Magie weiter an und erschuf einen Zauber der Erneuerung, der die Fechtmeister Altdorfs widerstandsfähiger machte...

Inmitten des Gemetzels stand Siegbert neben der Armeestandarte und schlug nach jedem Dämon, der ihm oder dem Banner zu nahe kam. Sein Schwert dampfte vor dämonischem Sekret, doch er erwischte zunächst keinen der Dämonen, die ihn wie Raubtiere vor dem Angriff umkreisten. Die Zerfleischer sprangen in die Reihen der Schwertkämpfer und Hellebardiere und erschlugen mehrere der tapferen Soldaten auf brutalste Art und Weise. Auch Hauptmann Siegbert spürte, wie eine Höllenklinge seine schwere Plattenrüstung durschlug und einen brennenden Schmerz verursachte, der geringere Menschen sofort von den Beinen geholt hätte. Konrad von Untergard durchbohrte einen der hervorschnellenden Dämonen mit seinem mit Gebeten gravierten Degen, so dass dieser unweigerlich gebannt wurde. Die Schwertkämpfer und Hellebardiere schlugen und stießen ebenfalls mit treuem imerialen Stahl auf die unnatürlichen Angreifer ein und schalteten mehrere der niederen Dämonen aus. Die Bogenschützen an der Seite verkauften ihr Leben teuer, doch wurden sie schließlich von den rasenden Dämonen in Stücke gerissen...



Meisterzauberer Melistius gab das Signal zum Rückzug, als der Kriegsherr des Chaos und die monströse Kavallerie des Gegners immer näher rückte. Während die Fechtmeister Altdorfs unter den Kommandos ihres Hauptmannes zum geordneten Abrücken übergingen, zögerte das Schwere Kavallerieregiment Karl Prinz von Altdorf und Kriegerpriester Konstantin von Hammerstein. Doch schließlich wandte sich die unter Sollstärke zusammengeschrumpfte Einheit Ritter des Imperiums ebenfalls zum Rückzug. Melistius beschwor eine undurchdringliche Dornenhecke zwischen den eigenen Truppen und jenen des Feindes, die diese zumindest für einige Zeit aufhalten würde. Zuletzt sah man lediglich noch Hexenjäger Konrad von Untergard, wie er dem Feind lauthals Anschuldigungen entgegenwarf und eine Pistole nach der anderen in ihre Richtung leer schoss, während unzählige rothäutige Dämonen auf ihn zu sprangen...

Kriegsherr Kharn brüllte vor Wut und vor Zorn, als er sah, dass ihm die Reste seiner Beute zu entfleuchen drohte und seine dämonischen Diener auf eine magisch erschaffene Hecke einschlugen und begannen an ihr empor zu klettern. Der Sieg war der seine, aber das Blutvergießen war für Kharn noch nicht abgeschlossen. Voll gewalttätiger Wut brüllte er eine donnernde Herausforderung, die über das Schlachtfeld hallte. Doch niemand nahm die Herausforderung an und niemand trat ihm in den Weg, denn all jene, die nicht bereits in Stücke gehackt und in den Staub getreten waren, waren geflohen. Zornerfüllt verdammte er alle Stämme und Reiche der Düsterlande zum Tod, damit sein ständiges Bedürfnis Blut zu vergießen, gestillt werde...

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