Mikael Hassenstein (Imperium) vs. Lasius (Hochelfen / Dunkelelfen)


Lehrmeister von Hoeth Lasius stand am Bug des Adlerschiffes Speer des Kurnous und beobachtete mit emotionsloser Miene, wie die Speerträger-Einheiten auf ihren Landungsboten zum nahen Strand übersetzten. An seiner Seite stand der mächtige Erzmagier Narnidur aus Saphery, der noch weit magiekundiger war, als Lasius selbst. Von ihm hieß es, dass er sämtliche Winde der Magie über viele Jahrzehnte des Studiums gemeistert hatte und ein wahrer Meister der Weißen Magie war. Mehrere der leichten Adlerklaue-Speerschleudern wurden gerade von ihren Besatzungen über Flaschenzüge vom Deck des Adlerschiffes auf mehrere weitere Landungsboote verbracht. Zuletzt begaben sich die elitären Phönixgardisten, Lasius neue Leibwache, sowie Lasius selbst und der Edle Caradan aus Caledor mit dem Armeebanner nebst Erzmagier Narnidur in die letzten Landungsboote und setzten zum Festland hinüber. Kein Wort wurde gewechselt, doch allen war die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst. Erneut waren die Menschen des Imperiums aufgetaucht, um den alten Magierturm und das Umland zu besetzen und für ihre kruden Vorhaben zu nutzen. Dies konnte und wollte Lasius nicht zulassen. Die Gebäude waren ein Erbe seines Volkes und stammten aus einer Zeit, als die Vorfahren der Menschen noch nicht einmal vollständig aufrecht gingen. Lasius wollte die Menschen auf einer Landzunge, die weit in den Schwarzen Golf hineinreichte, stellen und zurückschlagen. Es war die letzte Chance der Hochelfen, denn ein weiterer Rückzug würde unweigerlich auf das Meer herausführen und dies galt es im Namen von Asuryan zu verhindern...
 
Lehrmeister von Hoeth Lasius


Erzlektor Hassenstein hatte sich mit seinen Truppen erneut weit gen Westen hervorgewagt. Er wollte diese Region unbedingt in Besitz nehmen, auch wenn neuerdings eine Legion des Chaos von Norden her das Kernland des Imperiums bedrohte und auch die Situation an der Ost- sowie Südgrenze alles andere als befriedet war. Zwar waren Vorstöße der Dunkelelfen in diesem Monat ausgebleiben und auch die wilden Grünhäute und Oger hatten keinen Angriff gewagt, aber Hassenstein vermutete, dass das sicherlich nur eine temporäre Ruhephase war. Der Erzlektor wollte die Hochelfen ein für alle Mal von diesem Landstrich vertreiben und sie zurück in den Ozean stoßen, von dem her sie gekommen waren. Begleitet wurde Hassenstein von einer Vielzahl Zauberer der Magieakademien, die allesamt weniger ein Interesse an dem Land an sich hatten, aber ausgesprochen begierig waren, sich die alten Ruinen und Türme der Elfen näher anzuschauen, denn sie vermuteten wohl allerlei magischen Tand und geheimes Wissen in ihnen. Dies war auch der Grund, warum Hassenstein einen Hexenjäger vom Orden der Templar des Sigmar an seiner Seite hatte. Dieser sollte den Magistern äußerst genau auf die Finger schauen und jedweden Verdacht auf Ketzerei und Korruption entsprechend vergelten. Schließlich waren die Elfen bekannt für ihre Selbstüberschätzung und ihr Spiel mit Mächten, die sie weit übertrafen, und diesen schädlichen Einfluss wollte Hassenstein nicht in den eigenen Reihen sehen...

 

Erzlektor Mikael Hassenstein


Es war eine schmale Landzunge, an der die beiden Armeen aufeinander trafen. Zu beiden Seiten stieß die kalte Brandung des Schwarzen Golfes auf das Festland und ließ für weite Flankenbewegungen keinen Raum. Dies schränkte insbesondere die Streitmacht des Imperiums ein, da sie zahlenmäßig erneut deutlich überlegen war. Die Hochelfen hatten zugelassen, dass das Imperium einen der vielen sekundären Magiertürme dieser Gegend bereits vor der Schlacht besetzen konnte, und einige Pistolenreiter stießen sogar bereits in ein kleines Waldstück jenseits davon vor. Dafür nutzte die Armee der Hochelfen die nahen Gebäude und Hindernisse hinter dem kleinen Waldstück effektiv als Verteidigungsstellung, während die Truppen des Imperiums noch um eine Tempelanlage und einen Altar des Khaine, des Kriegsgottes der Elfen, herummanövrierten...
 

Mikael Hassenstein (Imperium) vs. Lasius (Hochelfen / Dunkelelfen) [Schlacht um den Pass - B1]


 


Mit einem gellenden Kreischen stieß der Frostherz-Phönix im Tiefflug über die Gebäude hinweg und landete unmittelbar vor dem zentralen Waldstück. Eine bereits weit vorgerückte Vorhut aus Elyrianischen Grenzreitern stieß ebenfalls in hoher Geschwindigkeit vor und galoppierte an der äußerst rechten Flanke durch die flache Brandung. Die Seegardisten der einen Adlerklaue-Speerschleuder hievten indes ihre Kriegsmaschine in den kleinen Wachturm des verlassenen Dorfes, der im Vergleich zum hohen Magierturm geradezu winzig wirkte. Mehrere Schattenkrieger waren zuvor durch die flache Brandung getaucht und pirschten nun im Rücken der Armee des Imperiums in ein verlassenes Haus...
 



Lehrmeister Lasius hatte in den letzten Wochen viele der alten Schriften aus den Magiertürmen der Umgebung studiert und eine Unzahl an mächtigen Zaubern vorbereitet, die sein normales Repertoire an Zaubersprüchen um einiges überstiegen. Noch waren die Truppen des Imperiums recht weit entfernt, aber Lasius zog Stränge zerstörerischer Feuermagie zusammen. Der geballte Wind des Aqshy ließ die Luft um die schwer gepanzerte Infanterie des Imperiums flimmern, doch der morbide Meisterzauberer der Menschen stieß den Wind wieder auseinander, bevor er sich zu einer lodernden Feuersäule inmitten der elitären Soldaten manifestieren konnte...

Kaum hatten die kundschaftenden Schattenkrieger das verlassene Haus betreten und sich an Fenstern und Türen positioniert, da ließen sie schon einen Pfeilhagel in den Rücken der Reiter des Imperiums, die mit großen, langläufigen Schwarzpulverwaffen bewaffnet waren, niedergehen. Zwei der Kavalleristen stützen tödlich getroffen aus dem Sattel und ihre Kameraden gerieten in Panik, ob des unerwarteten Angriffs aus dem Rücken. Dabei ritten sie blindlings auf die Linien der Hochelfen zu. Von dort feuerten die Seegardisten gerade ihre Kriegsmaschinen ab und ein Hagel aus massiven Bolzen ging auf die Armee des Imperiums nieder. Einer der schweren Bolzen traf mit voller Wucht einen der arkanen Kriegsaltäre der imperialen Armee, welcher zwischen den umgebenen Infanterieeinheiten herausragte, und schmetterte ein großes Loch in die Außenwand des stabilen Fuhrwerks. Eine Salve aus Bolzen fuhr im beinahe gleichen Moment in die eng gestaffelten Reihen der Hellebardiere des Imperiums und tötete dabei immerhin einen ungläcklichen Soldaten. Die nah an genau diese unter Beschuss stehende Einheit heran golppierten Elyrianischen Grenzreiter zogen noch in der Bewegung ihre Bögen und feuerten ebenfalls in die aufgereihten Staatstruppen des Imperiums. Eine ganze Handvoll Menschen starb niedergestreckt durch diese wohlplatzierten Pfeile...
 



Erzlektor Hassenstein gab von der Kanzel seines Kriegsaltars den Befehl zum Vorrücken. Es behagte ihm nur bedingt seine massierte Infanterie durch das unwirtliche Gelände und das Speerfeuer der elfischen Kriegsmaschinen zu schicken, aber letztlich blieb ihm keine andere Wahl und er war überzeugt, Sigmar würde schon über sie wachen. Die Pistolenreiter ignorierten das fliegende Monster am Waldesrand und trabten unbekümmert näher an die Linie des Feindes und ihre Kriegsmaschinen heran. Die eigentlich viel erfahreneren Schützenreiter galoppierten noch immer panisch gen Schlachtlinie der Hochelfen. Dicht hinter ihnen marschierten die zahlreichen Schwertkämpfer unter Führung von Hauptmann Kasper von Silenen und begleitet von Meisterzauberer Kurt von Draken sowie Hexenjäger von Hertenstein voran und schwenkten schließlich etwas nach links ein. Das beschädigte Celestische Orkanium folgte ihnen rumpelnd. Den Schwertkämpfern vorausgeeilt war eine draufgängerische und leicht angetrunkene Abteilung aus Freischärler-Miliz. Zu ihrer Linken weiter im Zentrum der Schlachtlinie bewegte sich das Luminarium des Hysh, ein weiterer arkaner Kriegsaltar, in ihre Richtung, um das unwegsame Gelände des zentralen Waldes zu umgehen. Die Bihandkämpfer an ihrer Seite marschierten geradewegs in das zentrale Waldstück. Auf diesem Weg würde der elitäre Kampfverband den Feind am schnellsten erreichen können und zudem boten die Bäume womöglich eineen gewissen Schutz vor dem präzisen Beschuss der Hochelfen. Hassenstein leknte seinen Kriegsaltar zwischen Bihandkämpfer und Luminarium des Hysh, während er immer lautere Gebete predigte. Die schwer unter Beschuss stehenden Hellebardiere der Südlichen Torwache schwenkten um den Tempel der Helden und hielten dabei direkt auf die leichte Kavallerie des Gegeners am Rande der Brandung zu. Meistertechnicus Bernd Falkenstein befahl der Besatzung der Höllenfeuer-Salvenkanone, ihre Kriegsmaschine auf das Gelände des nahen Tempel zu schieben und dort zu platzieren, was diese auch sogleich tat. Einige plänkelnde Bogenschützen begaben sich in Begleitung von Lichtzauberer Volkwin Luitpoldus hinter ihrem Hauptregiment her, in der Hoffnung der Kampfzauberer könnte selbigem im Kampf magisch beistehen...




Es war jedoch der mächtige Meisterzauberer Kurt von Draken vom Amethystorden, der sich die Winde der Magie voll zunutze machte. Er beschwor die Geister von Verstorbenen und ließ sie die in verzierte Rüstungen gehüllten Elitekrieger der Elfen, die das Zentrum der Schlachtlinie hielten, bestürmen, um ihnen ihre Entschlossenheit zu rauben. Nur einen kurzen Moment später griff der blaße Meisterzauberer mit seiner ebenholzfarbenen Hand nach dem magiekundigen General der Feindesarmee, der sich in den Reihen dieses Gardistenregiments befand. Durch seine grauenhafte Magie versuchte Kurt von Draken, dem feindlichen Kommandanten die Seele zu entziehen. Dieser erkannte die Gefahr, in der er sich befand, da ihm diese Form der Seelenernte nur allzu bekannt war, und so bannte er die düstere Amethystmagie kurzerhand...

Ihre Pistolen bereits im Anschlag feuerten die jungen Adligen des Pistolierkorps einen Kugelhagel auf die Besatzung einer der Speerschleudern. Die Elfen waren jedoch geschickt genug, hinter ihrer grazilen Kriegsmaschine Schutz zu suchen, so dass die wenigen genau geschossenen Projektile an dieser abprallten. Die gewitzten Bogenschützen schossen ihre Pfeile auf die leichte Kavallerie des Feindes, die ihrem Hauptregiment durch Pfeilbeschuss so zugesetzt hatte. Ihre eigenen Pfeile gingen jedoch alle fehl, denn letztlich war ihr Schussfeld außerordentlich schlecht. Meistertechnicuss Berd Falkenstein fluchte laut, als er gewahr wurde, dass die Großkanone eine Fehlzündung erlitten hatte. Anscheinend hatte die feuchte Witterung hier direkt am Schwarzen Golf das Schießpulver durchnässt. Jedenfalls zündete die Pulverladung nicht und mit lauten Rufen wies er die Artilleristen an, sie wieder vorsichtig herauszukratzen. Das würde unnötig Zeit brauchen und Bernd Falkenstein ärgerte sich, dass er so viel Zeit beim Anweisen der Besatzung der Höllenfeuer-Salvenkanone verschwendet hatte...
 



Die Ellyrianischen Grenzreiter sahen, dass sich die ungestümen Reiter der Imperiumsarmee bereits äußerst weit vorgewagt hatten und die eigenen Kriegsmaschinen unter Feuer genommen hatten. Der Herold der Grenzreiter führte sie in einen schnellen Angriff gen Flanke der leichten Kavallerie des Imperiums. Die feindlichen Kavalleristen erkannten die Gefahr, in der sie sich befanden, wendeten ihre Streitrosse und gaben ihnen die Sporen. Hals über Kof flohen sie entlang der Schlachtlinie vor ihren Angreifern. Die Ellyrianischen Grenzreiter lenkten ihre schnellen Elfenrosse daraufhin kurzerhand herum und preschten mit gesenktem Reitspeer direkt auf die näher rückenden Hellebardiere des Feindes zu. Die Speerträger inmitten der sie umringenden Gebäude sahen die vor ihnen entlangreitenden Kavalleristen des Gegners und versuchten diese ebenfalls anzugreifen und im Kampf zu stellen. Die geschickten Hochelfen-Milizionäre liefen mit Speer im Anschlag zwischen den eng stehenden Häusern entlang und hätten die Reiter sogar beinahe erreicht, doch ritten diese in waghalsiger Geschwindigkeit weiter davon. Der Frostherz-Phönix wurde sich nun auch dieser lästigen Menschen bewusst und stieß mit einem gellenden Kreischen auf sie hinab. In halsbrecherischem Tempo versuchten die Reiter auf ihren Rossen zu entkommen. Einer stürzte im Unterholz des nahen Waldstückes und brach sich und seinem Reittier dabei das Rückgrat. Der Frostherz-Phönix fuhr unerbittlich nieder und riss Reiter aus Sätteln und stieß Streitrosse wie Spielzeuge durch die Luft, bis er schließlich unmittelbar vor den ebenfalls panischen Reitern des Feindes mit den langen Musketen landete...
 



Lehrmeister Lasius wollte dem aufdringlichen Zauberer der Menschen eine Lehrstunde in Amethystmagie geben und so beschwor er ebenfalls die Geister Verstorbener und hüllte den Zauberer und seine ihn begleitende Einheit in eine Finsternis der Verzweiflung, um auch sie ihrer Entschlossenheit zu berauben. Der düstere Zauberer in den Reihen der Schwertkämpfer wusste jedoch um die befürchtete Wirkung dieses Zaubers auf die Moral der Soldaten und bannte die ihm wohlbekannte Nekromantie mit nur geringer Anstrengung. Ohne erkennbare Emotion versuchte Lasius daraufhin, dem Todeszauberer seine verderbte Seele zu entreißen, so wie dieser es zuvor selbst bei ihm versucht hatte. Die Phönixgardisten in Lasius unmittelbarer Nähe wichen alle einen Schritt von ihrem Lehrmeister, als die tödliche Amethystmagie um ihn herum beinahe spürbar wurde. Der Zauberer der Menschen war machtlos, diese Magie zu bannen und so machte er sich bereit, dem mentalen Angriff durch reine Geisteskraft zu widerstehen. Der Geist eines Amethystzauberers ist selbst für die Verhältnisse von Zauberern der Magieakademien besonders willensstark und so gelang es ihm gerade so eben dem Seelenraub nicht zum Opfer zu fallen. Die überschüssige Magie dieser machtvollen Zauberei führte zu einer katastrophalen Explosion um Lehrmeister Lasius, die ihn selbst schwer zusetzte. Die Krieger der Phönixgarde waren im Vorfeld gerade weit genug von ihm abgerückt gewesen, so dass sie erstaunlicherweise komplett schadlos blieben, und schlossen schließlich in geräuschloser Präzision wieder die Formation...

Die Adlerklaue-Speerschleudern schossen erneut in rascher Abfolge Bolzen auf das große Gefährt mit dem Stellarium, welches ständig von den Himmelswinden des Azyr umgeben war. Einer der Bolzen schlug in der vorderen Kanzel des Kriegsaltars ein und überzog einen der Akolythen an Bord mit einem Hagel aus scharfkantigen Splittern. Die Besatzung einer weiteren Adlerklaue feuerte dank der ausgeklügelten Mechanik der Speerschleuder eine Salve aus sechs Bolzen gen zentrales Regiment aus schwer gepanzerten Kriegern des Imperiums. Doch die Deckung des Waldes war wohl gewählt und alle Geschosse verfingen sich im Geäst der Bäume oder schlugen in deren Stämme ein, ohne die Menschen zu verwunden. Die Schattenkrieger aus dem Königreich Nagarythe feuerten auf das bereits arg malträtierte Fuhrwerk mit dem Stellarium, doch die schwarzbefiederten Pfeile blieben ohne Wirkung im festen Holz des Streitwagens stecken...

Die Ellyrianischen Grenzreiter stießen mittlerweile direkt in die kompakte Formation der Hellebardiere des Feindes. Es war ein sehr aggressiver Angriff, an der Grenze zur Tollkühnheit, da sich die Infanterie des Imperiums in einer deutlich überlegenen Aufstellung befand. Die wohlplatzierten Speerstiche der jungen und tapferen Reiter richteten maximalen Schaden an und eine Vielzahl der Hellebardiere wurde tödlich verwundet. Die edlen Rosse der begabten Grenzreiter traten ebenfalls auf die Infanteristen ein, aber diese waren ausreichend gerüstet, um dem zu widerstehen. Die menschlichen Soldaten schwangen in verzweifelter Gegenwehr ihre schweren Stangenwaffen und rückten den jungen Kriegern der Hochelfen aus ihrer Phalanx heraus zu Leibe. Eine Handvoll der Ellyrianischen Grenzreiter wurde dabei vom Pferd getrieben und ausgeschaltet. Der Druck auf die Formation der Menschen war immens, aber sie hielten im Angesicht der nahen Statuen gefallener Könige und Helden stand, denn sie spürten deren kühnes und unerschrockenes Wesen geradezu noch immer...
 



Erzlektor Hassenstein sah, dass sich der monströse Phönix der Hochelfearmee in seiner Zerstörungswut weit herausgewagt hatte und dass alleine das Luminarium des Hysh in seiner unmittelbaren Nähe die Chance hatte, es schnell zu erreichen. Er befahl den Akolythen des Lichtordens lauthals den riesigen Eisvogel des Gegners anzugreifen. Die Akolythen blickten für einen Moment irritiert gen Kampfzauberer Luitpoldus, doch als dieser nickte, steuerten die Schüler ihren schweren Streitwagen schnell voran, an Freischärlern und Schwertkämpfern vorbei und in den Rücken des eisigen Phönix. Die Freischärler-Miliz lief weiter vorwärts in die Nähe des Waldstückes, welches die vorderste Reihe des Regiments Bihandkämpfer nun beinahe komplett durchquert hatte. Das in breiter Formation weiter voranschreitende Regiment Schwertkämpfer schwenkte wieder geradewegs auf die Linien der Hochelfen zu, während das leicht lädierte Celestische Orkanium zum hinteren Ende ihrer rechten Flanke aufschloss. Erzlektor Hassenstein selbst lenkte seinen Kriegsaltar des Sigmar im Schatten der Bäume gen linke Flanke des Staatsregiments. Die Bogenschützen um Kampfzauberer Volkwin Luitpoldus schritten an die Flanke ihres im Kampf befindlichen Hauptregimentes und bereiteten sich vor, diese zu unterstützen...
 



Meisterzauberer Kurt von Draken ignorierte den stechenden Blick von Hexenjäger von Hertenstein der augenscheinlich nicht angetan von all den umherschwirrenden Geistern war und dem Todeszauberer dafür die Verantwortung gab. Dass die Grenze zur Nekromantie dadurch deutlich überschritten war, kümmerte den Meisterzauberer scheinbar keineswegs. Vielmehr nutzte er die Winde des Shyish, um Laniph, eine arabianische Hexe, deren glühende Leidenschaft nur von ihrer Launenhaftigkeit übertroffen wurde, aus der Totenwelt herbeizurufen. Diese amethystfarbene Erscheinung begann den General der Hochelfen zu umschließen, der daraufhin verzweifelt versuchte das ätherische Wesen abzuwehren. Der Erzmagier an seiner Seite wollte einen schnellen Bannzauber formulieren, um das aufdringliche Geistwesen zu bannen, doch gelang es ihm nicht. Erst als die Arme des Lehrmeisters umhüllt von violettem Licht zu atrophieren begannen, konnte der Erzmagier die geisterhafte Hexe vertreiben. Der Lehrmeister stürzte dennoch leblos in sich zusammen. All das dauerte nur wenige Augenblicke und Meisterzauberer Kurt von Draken war kaum mit seinem Zauber fertig, da griff er mit seiner knochigen Hand nach dem entsetzten Erzmagier der Hochelfen. Diese ergriff schnell eine Schriftrolle, die an seinem Gürtel hing, las lauthals die arkanen Silben darauf und ließ die grauenhafte Magie schadlos entfleuchen, bevor sie ihm seine Seele entreißen konnte...

In einem knatternden Geschosshagel von ohrenbetäubender Lautstärke feuerte die Höllenfeuer-Salvenkanone aus allen Rohren auf die grazile Kriegsmaschine der Hochelfen in ihrem Schussfeld. In einem Feuersturm bleiernen Verderbens vergingen sowohl die Speerschleuder als auch die elfische Besatzung. Die Bogenschützen versuchten aus dem Wald heraus noch einzelne Speerträger der Hochelfen zwischen den Häusern herauszupicken, doch trafen sie keinen von ihnen...

Das Luminarium des Hysh prallte in den Rücken des blaugefiederten Phönix, doch dessen natürlicher Eispanzer war hart wie Glas und widerstand dem Aufprall. Die Akolythen und auch die Streitrosse waren wie gelähmt aufgrund der ausstrahlenden Kälteaura, so dass der Phönix seinen stahlharten Schnabel in ihren arkanen Kriegsaltar bohrte, bevor sie überhaupt reagieren konnten. Ihre Schläge und Tritte waren ohnehin kaum in der Lage, den Phönix zu verwunden, doch der überraschende Angriff trieb das Monster zur Flucht, so dass es sich auf seinen großen Flügeln in die Luft erhob und aufs offene Meer herausflog. Das Luminarium polterte noch bis zum Rand der Brandung weiter, bevor es im seichten Wasser stehen blieb...
 

 


Die Speerträger bemannten eines der Gebäude und bereiteten sich auf einen Sturmangriff des Gegners vor. Ansonsten blieben die Truppen der Hochelfen an Ort und Stelle und warteten ab, dass die Streitkräfte des Imperiums weiter vorrückten...


Erzmagier Narnidur war entschlossen das augenscheinliche Ableben des Lehrmeisters zu rächen und ließ mit einem einzigen, geheimen Wort tosendes Feuer inmitten der Schwertkämpfer des Imperium ausbrechen. Das Fleisch der Soldaten begann zu brennen und über die Hälfte der Soldaten des großen Regimentes verging innerhalb weniger Augenblicke. Hexenjäger von Hertenstein vergoss um sich herum hastig geweihtes Wasser aus der Kathedrale von Altdorf und es schien fast so, als wären die Staatstruppen um ihn herum weniger Anfällig für die lodernden Flammen...




Selbst über die tosenden Flammen konnte das Surren der abgeschossenen Bolzen der Adlerklaue-Speerschleudern vernommen werden. Zielgenau flogen die präzisen Projektile auf das bereits beschädigte Gefährt mit den Akolythen der Himmelsakademie zu. Die gehärteten Spitzen aus Ithilmar-Stahl bohrten sich mühelos durch das dicke Holz des Arkanen Kriegsaltars und verletzten dessen Besatzung schwer. Das zerschmetterte Fuhrwerk brach schließlich inklusive Aufbauten in einem Regen aus Holzsplittern in sich zusammen und begrub die tödlich verwundeten Akolythen des Ordens unter sich. Lediglich die verängstigten Streitrosse galoppierten panisch davon und zogen verbliebene Teile ihres Geschirrs hinter sich her. Mit gezielten Schüssen ihrer Langbögen schalteten die Schattenkrieger indes aus ihrem Haus heraus einige weitere Schwertkämpfer aus...

Die Ellyrianischen Grenzreiter kämpften weiter tapfer gegen die zahlenmäßig überlegenen Hellebardiere und den geschickten Reitern gelang es noch immer, sich nicht umringen und von der schieren Masse der Infanterie überrennen zu lassen. Mit schnellen, präzisen Speerstößen und Schwertstreichen schalteten sie gezielt jene Menschen aus, die sich zu weit aus ihrer kompakten Formation und somit dem Schutz ihrer Kameraden herauswagten. Den Hellebardieren gelang es im Umkehrschluss nicht auch nur einen einzigen der wendigen Kavalleristen zu stellen und zu erschlagen, da diese sich immer wieder aus der Reichweite ihrer schweren Stangenwaffen bewegten...
 

 


Aus der Deckung des Waldes heraus stürmte das Bihandkämpfer im Zentrum des Schlachtfeldes auf den zentralen Wachturm zu, den die Besatzung einer Kriegsmaschine der Hochelfen besetzt hielt. Die Abteilung Bogenschützen, die Kampfzauberer Luitpoldus begleiteten, griffen die Leichte Kavallerie des Gegners, die sich noch immer im Kampf mit ihrem Hauptregiment befand, in die Flanke an, um diesem im blutigen Handgemenge zur Seite zu stehen. Weiter an der rechten Flanke formierten sich sowohl das ausgedünnte Hauptregiment Schwertkämpfer als auch ihre Abteilung Freischärler zu einer kompakteren Formation um und marschierten im Takt ihres Trommlers weiter gen Linie des Feindes. Mikael Hassenstein fuhr auf seinem Kriegsaltar des Sigmar hinter den Milizionären her und predigte dabei unentwegt Gebete und Litaneien des Hasses. Kurz vor den Linien der Hochelfen bemerkten die fliehenden Schützenreiter, dass ihre unüberlegte Flucht sie direkt in die aufgepflanzten Speere der Hochelfen treiben würde und so schafften sie es nur wenige Meter vor dem Feind, ihre panischen Streitrosse zu zügeln. Meisterzauberer von Draken verließ die Reihen des Regiments Schwertkämpfer, womöglich in Vorahnung, dass diese bald von der schweren Infanterie der Hochelfen angegangen werden würden. Das Luminarium des Hysh wendete in einem engen Bogen und rollte an die Seite der Schwertkämpfer. Die Akolythen an Bord hatten die Hoffnung, dass die schützende Aura des Lichts, die von der arkanen Konstruktion ausgestrahlt wurde und das Luminarium umgab, sich schützend um die Soldaten legen würde und sie vor den destruktiven Hochmagie des Erzmagiers bewahren würde...
 



Doch zunächst war es an Meisterzauberer Kurt von Draken seine machtvolle Todesmagie zu wirken. Er sprach einen tödlichen Fluch, der den Namen Bjunas Schicksal trug, auf den Erzmagier der Hochelfen aus. Dieser unheilvolle Zauber hätte den Kommandanten der Hochelfen auf unangenehme Weise töten können, doch bannte er höchst selbst die Magie und bewahrte sich vor einem unrühmlichen Ende. Doch nur Momente später rief Meisterzauberer von Draken erneut die arabianische Hexe Laniph aus dem Reich der Toten herbei und ließ sie auf den Erzmagier los. Dieser wurde von dem Geist schlicht überwältigt und schreiend in den Tod gerissen...

Das klagende Schreien des Erzmagiers wurde erst von dem lauten Kanonenschuss der Großkanone auf der Spitze des Magiertrums übertönt. Mit herausragender Präzision prallte die massive Kanonenkugel direkt hinter der dicken Hecke an der Linie der Hochelfen auf und zerschmetterte auf ihrem Weg zwei der grazilen Speerschleudern nebst Besatzung. Meistertechnicus Bernd Falkenstein nickte am Fuß des Turmes anerkennend gen Artilleristen über ihm. Die Höllenfeuer-Salvenkanone in unmittelbarer Nähe zu ihm knatterte ebenfalls ihren Geschosshagel gen Feind. Mehrere Projektile schmetterten in die marode Hauswand der nahen Behausungen und den Geräuschen nach zu urteilen gab es auch Verluste bei den Speerträgern der Hochelfen im Inneren des Gebäudes...

Die schwergerüsteten Infanteristen des elitären Kampfverbandes Bihandkämpfer stürmten das Nachbargebäude und trafen dabei auf die Seegarde-Besatzung der Hochelfen. Ein Gardist stieß dem ersten grimmen Kämpen beim Eintreten das Schwert in die Brust, bevor seine zahllosen Kameraden der Kriegsmaschinen-Besatzung den Garaus machten und das Gebäude übernahmen. Die leichten Kavalleristen der Hochelfen töteten weiterhin Hellebardier für Hellebardier und auch die angreifenden Bogenschützen mussten einen Blutzoll für ihren waghalsigen Angriff zahlen. Doch forderten ebenso die schweren Hellebardenklingen ihren Tribut unter den behänden Reitern, selbst wenn deren Schuppenpanzer zumindest vor den kruden Knüppeln und Langdolchen der Bogenschützen ein wenig Schutz boten...
 

 


Nachdem sowohl Lehrmeister Lasius als auch Erzmagier Narnidur ausgeschaltet waren, war es am Edlen Caradan aus Caledor, dem Träger der Armeestandarte, das Kommando über die arg bedrängte Streitmacht der Hochelfen zu übernehmen. Caradan war ein heißblütiger Krieger, der ein entfernter Neffe von Prinz Imrik von Caledor war, und ein Veteran vieler Schlachten. Ohne zu zögern befahl er der stillen Phönixgarde den Angriff auf den sich stetig nähernden Feind. Aus dem Schutz des verteidigenden Hindernisses stürzten die Wächter des Schreins von Asuryan voran, ohne dabei auch nur einen Ton von sich zu geben. Ihr entschlossener Angriff führte sie direkt auf den größten Pulk Soldaten des Imperiums zu. Beinahe zum gleichen Zeitpunkt griff das Milizregiment Speerträger an ihrer Seite die verblüfften Schützenreiter des Imperiums an, die sich direkt vor ihnen gesammelt hatten. Auch die Speerträger aus dem nahen Gebäude verließen selbiges und wandten sich in geordneter Formation dem entbrennenden Handgemenge im Zentrum der Schlacht zu...
 



Alle Hochelfen haben eine angeborene Affinität zur Magie und so waren die grimmen Phönixgardisten in der Lage den düsteren Fluch, der auf ihnen lastete und sie unentwegt mit den Erscheinungen von Geistern der Verstorbenen peinigte, zu brechen...

Die Schlinge um die Ellyrianischen Grenzreiter zog sich langsam zu, als die Hellebardiere und die Bogenschützen immer näher an sie heranrückten und sie immer mehr umzingelten. Weitere der jungen Reiter wurden schmucklos von ihren Elfenrossen gezogen und erstochen oder erschlagen. Allzu waghalsige Menschen wurden bei ihrer Annäherung zwar mit schnellen Schwertstreichen und Speerstößen ausgeschaltet, aber der Druck auf die leichten Kavalleristen war immens. Lediglich der Blick auf die nahen Statuen der Elfengötter am Tempel der Helden inspirierte die Reiter derart, dass sie jeden Gedanken an Flucht vergaßen. Die Phönixgarde erreichte schließlich mit hocherhobenen Hellebardenklingen die Reihen der gegnerischen Schwertkämpfer. Unmittelbar zuvor trat jedoch der grimmige Hexenjäger der Menschen aus den Reihen der gewöhnlichen Soldaten und sprach eine anklagende Herausforderung in seiner Sprache, während er seine Pistole auf den Edlen Caradan richtete. Ohne zu zögern schwang der Hüter der Flamme seine große, zeremonielle Hellebarde und spaltete den törichten Hexenjäger mit einem schnellen, wohl gezielten Hieb entzwei, bevor dieser irgendwie reagieren konnte. Der Edle Caradan schwang ebenfalls sein fein ziseliertes Schwert, während er die Armeestandarte im festen Griff hielt, und schaltete einen Schwertkämpfer der Menschen mühelos aus. Die Phönixgardisten taten es ihm in stiller, tödlicher Präzision gleich. Zwar rannten laut grölende Freischärler-Milizen noch in die Flanke des Regiments der Erwählten Asuryans, um ihrem Hauptregiment im Kampf zur Seite zu stehen, doch die Elite der Hochelfen war erbarmungslos. Beinahe sämtliche Freischärler wurden innerhalb weniger Augenblicke ausgeschaltet, doch die Schwertkämpfer, die ihr eigentliches Angriffsziel gewesen waren, traf es noch viel härter. Wie ein glühendes Messer schnitten sich die Wächter des Schreins von Asuryan durch die Reihen der deklassierten Menschen, denen weder Schild noch Kettenhemd Schutz vor den unerbittlichen Angriffen bot. Verzweifelt stießen die geübten Schwertkämpfer ihre Waffen gen Angreifer, doch diese waren durch ihre schweren, verzierten Rüstungen gut geschützt und zusätzlich durch den übernatürlichen Schutz ihrer Gottheit gesegnet, so dass sie letztlich keinerlei Verluste zu erleiden hatten. Das gab den Schwertkämpfern endgültig den Rest und ihre Moral brach in sich zusammen, obgleich ihr Feldwaibel verzweifelt versuchte, seine Mannen im Kampf zu halten. Erbarmungslos setzten die Phönixgardisten hinterher und metzelten, ohne dass ein Wort ihre Lippen verließ, die fliehenden Menschen dahin. Der Meisterzauberer in unmittelbarer Nähe war zwar ein morbider Zeitgenosse und hatte eine enge Bindung zu allem Vergänglichen, doch dieses Gemetzel ließ selbst ihn in Panik ausbrechen und mit flatternden Roben vor den Elfen davon laufen...
 

 


Erzlektor Hassenstein beobachtete all dies mit einem unzufriedenen Stirnrunzeln, doch den Schwertkämpfern konnte er nicht mehr helfen und er musste zusehen, dass er sich nicht in die Defensive drängen ließe und das Heft des Handels über den Schlachtverlauf aus der Hand geben würde. Er befahl den Akolyten des Luminarium des Hysh den Angriff auf die Speerträger der Hochelfen. Er selbst wollte direkt nachsetzen, doch selbst die abgebrühten Streitrosse seines Kriegsaltars des Sigmar scheuten im Angesicht des Blutbades in ihrer Nähe. Das große Elitekorps Bihandkämpfer verließ in ihrer ureigenen Disziplin den zuvor eroberten Wachturm und wandte sich den Speerträger-Milizen der Hochelfen in kompakter Formation zu...
 



Kampfzauberer Volkwin Luitpoldus vom Lichtorden sah, dass die Elite der Hochelfen durch das Zentrum gebrochen war und sämtliche Staatstruppen an der rechten Flanke erschlagen oder vertrieben hatten. Der Weiße Zauberer wusste genug von Militärstrategie, dass diesen Truppen der Hochelfen Einhalt geboten werden musste, bevor sie auch die verbliebenen Truppen des Imperiums angehen würden. Luitpoldus war im Nahkampf mit den leichten Reitern des Feindes gebunden und es forderte dabei höchste Konzentration, die diffuse und schwer greifbare Lichtmagie zu bündeln. Der Lichtzauberer wirkte die Magie zwar erfolgreich, doch entglitten ihm schließlich die Energien aus dem am schwersten zu meisternden Wind des Hysh. Die schwere Infanterie der Hochelfen wurde in ein arkanes Netz aus Lichtenergie gehüllt, doch nur Momente später kam es zu einer markerschütternden Explosion um den Kampfzauberer herum, so dass dieser mit sengenden Roben auf die Knie stürzte. Mehrere Bogenschützen wurden wie Handpuppen durch die Luft geschleudert und schwer versehrt. Ein naher Reiter der Hochelfen wurde ebenfalls vom Pferd gescheludert, als der Lichtblitz sein Elfenross blendete...

Ein knatternder Geschosshagel von ohrenbetäubender Lautstärke erklang vom nahen Tempel der Helden, noch bevor der Nachhall der magischen Explosion nahebei richtig verklungen war. Die Läufe der Salvenkanone rotierten in schneller Folge und eine hohe Zahl Speerträger der Hochelfen wurden in einem Feuersturm bleiernen Verderbens schlicht hinweggefegt und ihre weißen Tuniken in rotes Blut getränkt. Die Besatzung der Großkanone der Imperialen Artillerieschule auf der Spitze des windschiefen Magierturms wollte der Wirkung der berüchtigten Schwarzpulverwaffe der Technicus-Akademie in nichts nachstehen und lud hastig ihr Geschütz. Erneut schienen die Artilleristen dabei einen folgenschweren Fehler gemacht zu haben, denn mit einem lauten Donnerschlag explodierte die Kriegsmaschine. Metall- und Holzsplitter flogen in alle Richtungen davon und regneten vom malträtierten Magierturm herab. Alles was blieb war ein oberflächlich beschädigter Turm, von dessen Spitze beißender Rauch aufstieg...

Die Akolythen des Lichtordens steuerten die Streitrosse ihrer arkanen Kriegsmaschine direkt in den Schildwall des Speerregiments der Hochelfen. Das Luminarium prallte in die bedrohlichen Reihen glänzender Speere und überlappender Schilde, doch die geradezu organisch anmutende Verteidugungs-Choreographie der Hochelfen-Miliz führte dazu, dass der arkane Kriegsaltar keinerlei Schaden anrichtete. Nur einen Lidschlag später stießen die Speere aus dem lebenden Schildwall des Milizregiments hervor und verwundeten die Streitrosse unter ihrem schweren Harnisch schwer. Die Akolythen des Lichtordens waren keine Krieger und sie konnten die schmerzerfüllten Streitrosse auch nicht davon abhalten panisch zu wenden und mit dem Luminarium im Schlepptau vor den Speerträgern zu fliehen. Der Wächter der Speerträger zögerte einen Moment, da der Befehl seines verblichenen Kommandanten hieß, die Stellung zu halten. Doch seine Krieger stießen ohne hörbaren Befehl instinktiv in die sich auftuende Lücke und verfolgten ohne zu zögern das fliehende Gefährt...
 



Die Speerträger stießen in geschlossener Phalanx weiter vor, während der arkane Kriegsaltar der Menschen des Imperiums nach wie vor floh. Daraufhin lenkten sie ihren Angriff ohne notwendige Geste oder erkennbaren Befehl ihres Anführers auf den General der Feindesarmee um. Die Speerträger an der rechten Flanke senkten ihre Speere und stürmten frontal in die schwergerüstete Infanterie der Menschen. Das Regiment der Phönixgarde formierte sich in unerschütterlicher Stille in Richtung des Schlachtgetümmels im Zentrum um und die Luft um sie herum vibrierte förmlich als sie das arkane Netz aus Lichtmagie durchbrachen...
 



Die Krieger Nagarythes befanden sich noch immer in dem kleinen, verfallen Gebäude am Rande der Schlacht und sie sahen, dass der düstere Zauberer der Menschen in seiner Panik direkt auf sie hinzu rannte. Sie spannten ihre Langbögen und jagten ihm einige Pfeile entgegen. Zwei davon trafen ihn und durschlugen seine flatternden Roben, doch, zum Erstaunen der Schattenkrieger blieb er, schwer verwundet auf den Beinen...

Mit gesenkten Speeren stürmte die Miliz Ulthuans in die Reihen der grimmen Kämpen, die die professionellsten Krieger des Imperiums darstellten. Glänzende Speere prallten auf schwere Plattenrüstungen und in etwa der Hälfte der Fälle prallten oder glitten diese von der durablen Panzerung ab. Doch ebensoviele Speerstöße durchstießen die zwergengeschmiedete Plattenpanzer an Schwachstellen oder stachen in die Lücken zwischen den Rüstungsteilen, so dass die gesamte vorderste Reihe des elitären Korps der Menschen schließlich tödlich getroffen fiel. Mehrere der erfahrenen Kämpfer rückten jedoch direkt und ohne zu zögern nach und hoben mit ihren Großschwertern auf die Angreifer und ihre Speerschäfte ein. Der Hauptmann des Imperiums mit dem Armeebanner schlug mit seinem Breitschwert ebenfalls um sich und tötete direkt zwei Speerträger im Gedränge des hartumkämpften Nahkampfes. Speerschäfte splitterten und Schilde wurden gespalten als die Bihänder in den Schildwall fuhren und ihren Blutzoll forderten. Die leichte Ithilmar-Rüstung der Milizionäre bot keinerlei Schutz gegen diese unbändige Gewalt und eine Vielzahl von ihnen erlag den brutalen Schwerstreichen der Bihandkämpfer. Verluste in etwa doppelter Höhe erleidend und auffgrund vorheriger Verluste bereits stark ausgedünnt brach die Moral der Speerträger und sie flohen vor ihren Widersachern. Diese hielten Inne und wandten sich in dichter Formation ihrem Kommandanten zu. Der General der Menschen aus dem Imperium wurde gerade von einer Vielzahl Speeren angegangen, doch wehrte er alle erfolgreich ab, während er hoch oben auf seinem Kriegsaltar des Sigmar thronte. Er beugte sich kurz herab und schwang dabei sein vom Großtheogonisten persönlich gesegnetes Hammerpaar. Er traf zwei nahestehende Speerträger und während der eine Schlag am fein gearbeiteten Schuppenpanzer des Hochelfen abglitt, schlug der zweite Hieb den Schädel seines Kameraden ein. Eines der Streitrosse trampelte einen weiteren Hochelfen-Milizionär nieder, doch seine Waffenbrüder rückten stetig näher, um den Erzlektor einzukreisen. Dieser hielt im Angesicht der zahlreichen Feinde jedoch stand und stimmte laute Gebete an Sigmar an...
 

 


Im Angesicht ihres belagerten Generals stürmten die grimmen Bihandkämpfer in die Flanke des verbliebenen Regiments Speerträger der Hochelfen. Der schwer verwundete Meisterzauberer Kurt von Draken lief in Panik weiter in Richtung der verborgenen Bogenschützen des Feindes. Indes bekamen die Akolyten des Lichtordens die verängstigten Streitrosse unter Kontrolle, die das Luminarium des Hysh zogen. Es gab jedoch nicht genug Raum zum Manövrieren zwischen dem Kampf des Erzlektors mit der Hochelfen-Miliz und den näher rückenden Elitekriegern der Feindesarmee...
 



Auch der Erzlektor selbst wurde der Gefahr durch die schwer gepanzerten Gardisten der Hochelfen gewahr und hob seine Stimme. Allein durch die Kraft seines Glaubens vermochte er, die göttliche Macht des Goldenen Greifen auf seinem Kriegsaltar heraufzubeschwören und ein gleißendes, weißes Licht zu entfesseln. Das Licht verwob sich zu einem arkanen Netz, welches die elitären Hochelfenkrieger zu umspannen begann. Diese Krieger waren jedoch ebenfalls mit einer Gottheit im Bunde. Einer Gottheit, die ihnen einen Schutz gewährte, den weder Zauberei noch Klinge leicht überwinden konnte. Die Luft um das Regiment herum vibrierte aufgrund der rohen Macht ihres Schöpfergottes und das Netz des Amyntok löste sich unweigerlich in seine Bestandteile auf...

Vor der Feuerkraft und dem Bleihagel, den die Höllenfeuer-Salvenkanone ausspuckte, war jedoch selbst die göttliche Aura der Gardisten nur bedingt wirksam. Einer der Krieger erkannte, dass der Zeitpunkt seines Todes gekommen war und starb bereitwillig und ohne Furcht...

Die Speerträger der Hochelfen im Kampf mit dem Erzlektor reagierten schnell auf den Flankenangriff der Bihandkämpfer und wandten sich ihnen, soweit es ihre Formation zuließ, zu. Einige Speere waren blitzschnell in Stellung und einer der erfahrenen Kämpfer des Imperiums wurde beim Angriff schmucklos aufgespießt. Der Erzlektor konnte erneut alle Speerstöße abwehren, während er einen Angreifer ausschaltete und auch eines der Streitrosse erneut einen Elfenschädel eintrat. Der Held des Imperiums in den Reihen der Bihandkämpfer streckte zwei Hochelfen nieder und auch die professionellen Krieger selbst fuhren mit aller Wucht in die fragile Flanke der Hochelfen-Phalanx. Mehrere Speerträger fielen tödlich getroffen und mit schwersten Verwundungen. Die verbliebenen Milizionäre brachen schließlich im Angesicht des wuchtigen Ansturms und flohen, nur um vom Erzlektor auf dem Kriegsaltar des Sigmar und dem Elitekorps aus Bihandkämpfern nach nur kurzer Flucht überrannt zu werden...



Der Edle Caradan aus Caledor führte die Phönixgarde in einen verzweifelten Angriff auf den arkanen Kriegsalter vor ihnen, während bereits beinahe die gesamte verbliebene Streitmacht der Hochelfen auf der Flucht war und versuchte die Landungsbote ihrer Flotte zu erreichen...
 

 


Die Schattenkrieger gaben noch einige hastige Bogenschüsse ab, doch ihre Pfeile verfehlten den hageren Zauberwirker der Menschen oder verfingen sich in seiner voluminösen Robe...

Die Wächter des Schreins des Asuryan stießen ihre verzierten Stangenwaffen gen Schwachstellen des wuchtigen Streitwagens, kaum dass sie ihn erreicht hatten. Die unsagbar scharfen Hellebardenklingen durchtrennten die Glieder der verängstigten Akolyten an Bord ebenso wie die der panischen Streitrosse und auch die fragilen Speichen des Gefährts selbst. Holz splitterte und Mensch wie Tier starb, als der fahrende Wagen unter dem Anstrum auseinanderbrach und mit lautem Getöse schließlich in sich zusammenfiel...
 

 


Im Angesicht des nahen Generals der Menschen und seines elitären Kampfverbades an seiner Seite sowie der vielen verbliebnen Truppen der Menschen, entschloss sich der Edle Caradan zum geordneten Rückzug. Die Phönixgardisten gehorchten diesen Befehlen, beinahe noch bevor sie ausgesprochen waren, denn sie wussten, dass sie ihren Tod nicht auf diesem Schlachtfeld ereilen würden. So verließ die Phönixgarde und der Edle Caradan, der Lehrmeister Lasius unter seinem Arm mit sich zog, sowie die verbliebenen Schattenkrieger als letztes des Strand und die Landungsboote, um zu ihrer Flotte aufzuschließen und die Region ein für alle Mal zu verlassen...

Erzlektor Hassenstein stoppte seine hasserfüllten Krieger am Rande der Brandung des Schwarzen Golfes. Die Armee der Hochelfen war substantiell geschlagen, dass wusste er. Zwar war die Schlacht sehr verlustreich und ihr Ausgang lange ungewiss gewesen, doch der Sieg war mit dem Imperium. Hassenstein sah, wie die letzten der schlanken Landungsboote der Hochelfen das Ufer verließen, um die Schiffe ihrer vor Anker liegenden Flotte zu erreichen. Seinen Truppen gehörte das Schlachtfeld und die Früchte des Sieges waren die ihren...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen