Ardulaz (Dunkelelfen) vs. Vigo (Vampirfürsten)


Schreckensfürst Ardulaz Kemscha war außer sich vor Zorn. Doch anders als bei vielen Herrschern der Dunkelelfen, äußerte sich dies bei Ardulaz nicht in willkürlichen Exekutionen seiner Untergebenen oder in mannigfaltigen Folterungen seiner Gefangenen, sondern in nach außen hin eiskalter Mimik und Wortkargheit. Seine wohlorganisierte Streitmacht führte er geradewegs gen Süden in die von Minenanlagen am Rande des Drachenrücken-Gebirges geprägte Region. Diese war ihm im Vormonat durch das Vorwagen der Vampirfürsten und ihrer untoten Horden aus den Sümpfen entrissen worden. Der Zorn des Schreckensfürsten war vor allem aufgrund der vielen seit Monaten andauernden und zermürbenden Abnutzungsgefechte an der löchrigen Ost- und Südostgrenze riesig. Immer wieder verlor er zuvor gewonnene Minenanlagen und wurde somit um deren Ertrag und um die vielen Sklaven, die in ihnen arbeiteten, gebracht. Dass die Vampirfürsten nun auch noch in diese Grenzkonflikte eingriffen, passte Ardulaz überhaupt nicht in den Kram und so führte er seine Armee in die zuvor verlorene Region, um sie wieder in Anspruch zu nehmen und etwaige Widersacher zerschmettern zu können. Zunächst schien es dem Schreckensfürsten, als würden nur die wenigen Zombiearbeiter und einige niedere Nekromanten zwischen seiner Armee und der Widereroberung stehen, doch dann erschien in der staubigen Dämmerung der Steppe eine aufmarschierende Armee der Vampirfürsten, die die Region augenscheinlich nicht kampflos aufgeben wollte…

Schreckensfürst Ardulaz Kemscha

Vampirfürst Vigo Fariac führte seine Armee weiter gen Norden. Er wollte den dreisten Dunkelelfen nachsetzen, die im letzten Monat so unverblümt gewesen waren, direkt in die Sümpfe des Vergessens und somit das Heimatterritorium der Vampirfürsten einzudringen. Der ihm unliebsame Strigoi-Ghulkönig Urzen war in seiner von raubtierhaftem Instinkt getriebenen Wildheit gerade erst abgezogen. Er war in das weiter westlich gelegene Territorium der Gruftkönige  marschiert und hatte sich auf die dortigen die Gruftkönige neuerdings unterstützenden Skaven gestürzt. In Vigos Augen war dies wieder typisch für die unüberlegten Handlungen des Sprosses von Ushoran. Eroberte Regionen wurden vom Ghulkönig beinahe unvereidigt zurückgelassen und luden somit zum Einmarschieren durch allerlei feindliche Armeen ein. Genau dieser Gegenangriff durch die Dunkelelfen folgte daraufhin tatsächlich, doch Vigo war nicht bereit die zuletzt ausgesprochen ertragreichen Minen einfach dem Feind zu überlassen, auch wenn zeitgleich eine Armee der Echsenmenschen von Süden her in die Sümpfe des Vergessens eingedrungen war. So setzte er sich auf dem knöchernen Rücken seiner Nachtmahre und an der Spitze seiner legendären Fluchritter in Bewegung und marschierte den Dunkelelfen entgegen, an deren Bekämpfung und Vernichtung er zuletzt so viel Gefallen gefunden hatte…


Vampirfürst Vigo Fariac

Die Begegnung der beiden Armeen fand trotz der übermenschlichen Wahrnehmung beider Seiten recht unerwartet statt. Die Dunkelelfen hatten bereits Stellung sowohl um als auch in einem großen Tempel der Helden bezogen. Dieser Tempel schien aus einer Zeit zu stammen, bevor das Königreich Strigos von vampirischen Herrschern korrumpiert worden war. Gesäumt war der Tempel von zwei weiteren Sekundärgebäuden, die erstaunlich intakt waren, sowie von mehreren verfallenen Zäunen und von den Priestern längst vergessener Gottheiten gesegneter Wälle. Die Armee der Vampirfürsten tauchte schließlich im Zwielicht der Abenddämmerung zwischen der kargen Vegetation der Steppe auf. Mehrere von Giftefeu umwobene  Wäldchen und eine Barrikade, die durch nekromantische Magie in dunklem Hexenfeuer aufging, sowie ein Gebiet aus tückischem Treibsand gab der Streitmacht zunächst Deckung, doch der Bereich zwischen den Armeen war ansonsten weit offenes Gelände. Ein einsamer Steinkreis und ein marodes Gebäude waren hinter der Armee der Vampirfürsten und weiteren verfallenen Wällen zu erkennen und gehörte womöglich zu dem Refugium, welches sich um den Tempel der Helden einst gebildet hatte.



Ardulaz (Dunkelelfen vs. Vigo (Vampirfürsten) [Unerwartete Begegnung - D4]





Ardulaz Kemschas versammelte Streitmacht reagierte geradezu reflexartig schnell auf das unerwartete Auftauchen der untoten Horde am Rande des Vegetationsgürtels. Kreischende Fluchfeuerhexer galoppierten an der linken Flanke in Windeseile voran, während auf der anderen Seite des Schlachtfeldes Todeswölfe und ätherische Geisterreiter ebenfalls bereits vorwärts jagten. Mit einem markerschütternden Brüllen breitete der Schwarze Drache seine gewaltigen Flügel aus und schwang sich auf Befehl seines Meisters Ardulaz über den nahen Wall an die Seite der berittenen Hexer. Nur zwei, drei Schläge der riesigen Flügel reichten aus, um den gewaltigen Drachen nebst Reiter mehrere Pferdelängen vorwärts zu treiben und gewaltige Mengen Staub vom Steppenboden aufzuwirbeln. Auf der gegenüberliegenden Flanke der Dunkelelfen schwang sich der Adlige der Dunkelelfen auf seinem im Vergleich deutlich kleineren Schwarzen Pegasus in die Lüfte und setzte mit wehendem Armeebanner mühelos über die sich nähernden geisterhaften Reiter und die düsteren Wölfe an ihrer Seite hinweg. Hinter den Linien der elfischen Speerschleudern lief die Erzzauberin der Druchii eilig auf das Schlachtfeld, nachdem sie schließlich aus ihrer meditativen Trance in ihrem Zelt im Armeelager erwacht war. 


Ihre Hände bewegten sich bereits in arkanen Mustern umeinander und ihre Lippen vibrierten im Takt zu okkulten Silben, als sie ihre tödliche Transmutationsmagie zu wirken begann. Schließlich entfesselte sie einen Hagel aus magischer Energie, der auf die düsteren Fluchritter hinter der flammenden Barrikade zuschoss. Ein halbes Dutzend der untoten Ritter wurde augenblicklich in glänzende Statuen aus leblosem Silber verwandelt. Kaum war diese Transmutation abgeschlossen, da wirkte die Erzzauberin bereits einen weiteren Zauberspruch und die angelaufenen und viele Zeitalter alten Rüstungen der Fluchritter und die ihrer Vampirherrscher begannen schlagartig zu rosten und in winzigen Fetzen von ihnen abzufallen. Der Vampirfürst in ihren Reihen bleckte vor Zorn seine Fangzähne und versuchte, diese Magie zu bannen, doch es gelang ihm nicht diesen unumkehrbaren Rostfluch abzuwenden. Ardulaz Kemscha war sichtlich zufrieden und hatte das unverzeihlich späte Eintreffen der Erzzauberin auf dem Schlachtfeld im Angesicht dieser wirkungsvollen Magieanwendung beinahe wieder vergessen. Doch Verzeihung und Gnade waren nicht gerade die ausgeprägtesten Charaktereigenschaften des mächtigen Schreckensfürsten. 
Schließlich reckte Ardulaz sein magisches Schwert gen Himmel und senkte es nur wenige Sekunden später schwungvoll gen Feindesarmee, so dass die Spitze der Klinge auf die bereits arg zugesetzte schwere Kavallerie und die berittenen Vampire der zeigte. Beinahe im gleichen Moment löste die Besatzung mehrerer Schnitter-Speerschleudern hinter den Wällen und aus einem der kleineren Gebäude den Abschussmechanismus ihrer Kriegsmaschinen aus. Mehrere Bolzenhagel schossen in einem gewaltigen Sperrfeuer auf die ausgedünnten Reihen der Fluchritter zu, und durchschlugen mühelos deren rostige Rüstungen. Eine Handvoll Fluchritter wurde von den Bolzen kurzerhand zerschmettert oder schlicht von ihren Skelettpferden gerissen, wenngleich einige auch scheinbar wirkungslos in verwesten Brustkörben stecken blieben oder in einem Fall gar am dem Schild des niederen Vampir in ihren Reihen abprallte. Die Dunkeldornen, die Stellung im und um den Tempel der Helden bezogen hatten, lösten ihre Repetier-Armbrüste ebenfalls auf die schwer unter Beschuss stehenden Fluchritter aus und konnten einen weiteren von ihnen mit durchbohrtem Schädel aus dem Sattel holen...

 

 Vigo Fariac und der niedere Vampir an seiner Seite verzerrten qualvoll das Gesicht, als die Wirkung des nahen Silbers der transmutierten Fluchritter auf sie spürbar wurde. Der Vampirfürst hatte wenige Schwächen und selbst Sonnenlicht konnte er in Maßen ertragen, doch Silber hatte seit jeher eine starke Wirkung auf ihn und so ließ er seine Nachtmahre mühevoll und unter Schmerzen langsam vorantraben, während sich auch der nahe Vampir von den silbernen Statuen zischend abwendete. Die verblieben Fluchritter blieben wortlos an der Seite ihrer Meister, auch wenn sie von dem Edelmetall gänzlich unbeeindruckt waren. Die bereits voran geeilten Todeswölfe und Sensenreiter sprangen unter unirdischem Gejaule und Gekreische voran und auf eine der hinter einem Zaun positionierten Speerschleudern der Dunkelelfen zu. Die Zombies an der Seite von Vigo Fariac schlurften leeren Blickes auf die gegnerische Armee zu und schließlich tauchte auch der zweite niedere Vampir auf seiner Nachtmahre zusammen mit einer ganzen Rotte Gruftghule, die er zusammen getrieben hatte, hinter dem Pegasusreiter der Dunkelelfen auf. Die Gruftschrecken der Monster Frankensteins verharrten in dem verwachsenen Giftdickicht, in dem sie sich befanden, und auch die Zombies an der rechten Flanke bewegten sich keinen Schritt aus dem tückischen Treibsand. 
 
 

Der niedere Vampir, der die Gruftghule auf das Schlachtfeld getrieben hatte, sah, dass sein Meister aufgrund der Wirkung des nahen Silbers nicht in der Lage war, Magie zu wirken, und so versuchte er sich selbst daran, die jüngst gefallenen Fluchritter wieder zu erwecken, doch letztlich fehlte ihm dafür das nötige nekromantische Können. Die jaulenden Todeswölfe erreichten schließlich ihr Ziel und sprangen mit weit geöffneten Kiefern über den verfallenen Zaun nahe der Tempelanlage. Die Besatzung der elfischen Kriegsmaschine reagierte schnell und durchbohrte die ersten Todeswölfe, die heran sprangen, mit schnellen Schwüngen ihrer schlanken Schwerter. Die Sensenreiter waren nur Augenblicke später heran und sie fuhren einfach durch den Zaun hindurch, anstatt über ihn hinwegzusetzen. Die Dunkelelfen-Besatzung war sich kaum der Gefahr gewahr, als die körperlosen Reiter ihnen mit Schwüngen ihrer flammenden Sensen die Seelen aus den Körpern schnitten und schlicht durch sie und ihre Kriegsmaschine hindurch ritten...
 


 
Schreckensfürst Ardulaz Kemscha ließ seinen Drachen einige donnernde Schritte voran schreiten, so dass der Steppenboden merklich erbebte. Die Fluchfeuerhexer an seiner Seite verharrten an Ort und Stelle und lediglich der Adlige auf seinem Schwarzen Pegasus sah zu, dass er sich aus der plötzlichen Gefahrenlage nahe den Ghulen bewegte und flog in die Nähe der untoten Ungetüme in dem dichten Waldstück nahebei. Die Erzzauberin rannte weiter in Richtung des Feindes und schwang sich grazil über den Wall zwischen zwei Schnitter-Speerschleuder-Batterien. Sie war bemüht darum, ihr verspätetes Auftauchen durch den hemmungslosen Einsatz ihrer tödlichen Magie wieder wett zu machen. Denn selbst der Konvent der Zauberinnen würde sie nicht beschützen können, wenn ihr Schreckensfürst nach der Schlacht beschließen würde, sie als mahnendes Beispiel für Unzuverlässigkeit öffentlich häuten zu lassen oder sie schlicht seinem Drachen zum Fraß vorzuwerfen. 

 
Mit einem lauten Schrei auf den Lippen stieß sie beide Arme hervor, öffnete die Handflächen dabei und spreizte die Finger. Eine flimmernde Gicht aus zischenden Silbersplittern sprühte mit einem Mal aus ihren Fingerkuppen in Richtung der Fluchritter. Einer der untoten Ritter ging dabei sofort in Flammen auf, von denen er innerhalb von Sekunden gänzlich verzehrt wurde. Dem niederen Vampir schlug ebenfalls eine Woge heißen Silbers ins Gesicht und verbrannte es bis auf die Knochen darunter. Das Kreischen der Erzzauberin hörte jedoch nicht auf und konnte bereits über das gesamte Schlachtfeld vernommen werden. Schließlich mündete es schlagartig in einer katastrophalen Explosion um sie herum, welches die Erzzauberin sichtlich gezeichnet in die Knie zwang. 
Kaum war der Knall der Explosion verhallt, das lösten die Schnitter-Speerschleudern erneut aus und katapultierten ihre tödliche Fracht in Richtung der bereits arg malträtierten Ritter der Untoten. Ganze Bolzenhagel schossen an der knienden Erzzauberin vorbei und flogen mit einem schrill pfeifenden Geräusch aus dem nahen Haus. Die erste Salve prallte an der massiven Rüstung des niederen Vampirs und des mächtigen Vampirfürsten ab, während ein gezackter Bolzen der zweiten Salve den niederen Vampir mitten in der Brust erwischte. Die Wucht des Aufpralls riss ihn von seinem untoten Reittier, als das messerscharfe Projektil mit erheblicher Wucht seine metallene Brustplatte durchschlug. Noch bevor der durchbohrte Körper des Blutsaugers den Boden erreichen konnte, zerfiel dieser noch in der Luft zu Staub, der sich zu den unzähligen Sandkörnern der Steppe um ihn herum gesellte. Schließlich war es jedoch die Garnison Dunkeldornen, die den letzten Fluchritter durch unzählige Bolzen gespickt von seinem ruhelosen Unleben befreite. An der archaisch und undurchdringlich anmutenden Rüstung des nunmehr einsamen Vampirfürsten selbst prallten die Geschosse jedoch nur wirkungslos ab…
 


 
Vampirfürst Vigo Fariac erkannte die missliche Lage, in der er sich befand. Einen weiteren Geschosshagel dieser Art würde selbst er trotz seiner übermenschlichen Konstitution womöglich nicht überstehen und so schloss sich Vigo zusammen mit dem verbliebenen Vampirritter den nahen Gruftghulen an, die in buckliger Haltung und mit gefletschten Zähnen weiter nach vorne hasteten. Sie waren begierig darauf, zartes Elfenfleisch zu kosten. Nach der letztmonatigen Schlacht in den nahen Sümpfen des Vergessens, hatte sich die Kunde nach dieser Delikatesse unter den degenerierten Kannibalen der Sümpfe herumgesprochen. Die von solch physischen Bedürfnissen längst unbeeinflussten Sensenreiter ritten indessen ungebremst auf das von einer weiteren Speerschleuder bemannte Haus zu, um die darin befindlichen Besatzung und ihre verdammten Seelen zu erreichen. 
 


Vigo hatte genug von dem dauerhaften Beschuss der Dunkelelfen und sein dunkles Blut kochte bereits vor Zorn in seinen Adern. Er bemühte die ganze Macht seiner nekromantischen Kunst und stieß einen uralten Fluch auf die unzähligen Krieger der Dunkelelfen in dem maroden Tempel vor ihm aus. Die schlanke Erzzauberin im Schatten des riesigen schwarzen Drachen lass jedoch Silben einer alten Sprache von einer Schriftrolle in ihren Händen und löste den Fluch so in Wohlgefallen auf, bevor er seine tödliche Wirkung vollends entfalten konnte. Auch der schnelle Versuch Vanhels Totentanz über Vigos Handlanger unmittelbar um ihn herum zu wirken, wurde vereitelt, als die Erzzauberin ohne großes Federlesen die dafür nötige nekromantische Energie mit einer abfälligen Handbewegung zerstieß. Die geisterhaften Sensenreiter galoppierten geradewegs durch die Mauer des Hauses direkt vor ihnen und entrissen der Besatzung der dort befindlichen Speerschleuder die Lebensessenz, ohne dass diese eine Chance zur Gegenwehr hatte...



Aus dem Schatten des riesigen Schwarzen Drachen heraus stürzten die berittenen Fluchfeuerhexer mit hoch erhobenen Säbeln und lautem Kriegsschrei auf den Lippen vorwärts und galoppierten geradewegs auf die Zombies zu, die langsam und wortlos schwankend näher gekommen waren. Schreckensfürst Ardulaz Kemscha ließ seinen Schwarzen Drachen vorsichtig aufschließen und jeder donnernde Schritt der gewaltigen Bestie ließ die Erde merklich erbeben. Der Adlige mit dem Armeebanner schwang sich hinter den feindlichen Linien auf dem Rücken seines Schwarzen Pegasus erneut in die Lüfte und glitt elegant hinter die unzähligen geifernden Aasfresser, die nun von ihren berittenen Vampirmeistern begleitet wurden. Die Erzzauberin rannte ebenfalls näher an den Feind heran, auch wenn sie es nicht vermochte direkt bis zu den Fluchfeuerhexern oder dem Drachen aufzuschließen. Sie erkannte, dass ihre Magie und womöglich die verzauberte Klinge ihres Kommandanten die einzigen Dinge waren, die die gespenstischen Reiter hinter dem Tempel der Helden zu erledigen vermochten. 
 

Sofort murmelte sie einige leise Silben, um machtvolle Verzauberungen in die Waffen der Dunkeldornen im Tempel fließen zu lassen. Derart verstärkte Bolzen sollten selbst diese Reiter aus der Unterwelt verbannen können. Doch scheinbar erkannte auch der glatzköpfige Vampirfürst dieses Vorhaben und so unterband er den Versuch, diesen Unterstützungszauber erfolgreich wirken zu können. Kurz bevor die Fluchfeuerhexer ihr Ziel erreicht hatten, erwachten dunkle Runen auf ihrer Haut zum Leben und auf Anleitung ihres Meisterhexers begannen sie, sich der todbringenden Macht des Shyish zu bedienen. Sie schienen jedoch keinen echten Erfolg damit zu haben, steuerten aber dennoch weiter geradewegs auf die Linien der Untoten zu. 
Die Besatzungen der beiden verbliebenen Batterien der Schnitter-Speerschleudern richteten ihre Kriegsmaschinen auf die degenerierten Gestalten mit schmutzig blasser Haut aus, die zischend näher kamen, und feuerten mehrere Bolzensalven in ihre ungeordneten Reihen. Die Dunkeldornen schlossen sich dem tödlichen Sperrfeuer an und waren kaum weniger Effektiv in ihrer Ausbeute. Eine Vielzahl der hässlichen, gebeugt laufenden Kreaturen wurde von mit Widerhaken besetzten Bolzen aufgespießt und in großer Anzahl dahingerafft, doch mehr und mehr von ihnen sprangen über ihre gefallenen Brüder hinweg. 
Die Fluchfeuerhexer erreichten schließlich eine der Zombiehorden und pflügten durch sie hindurch wie eine scharfe Sichel durch ein Bündel Gras. Ohne ihren mörderischen Galopp merklich abzubremsen, fielen sie über die trägen Untoten her und schlugen dutzendweise verweste Köpfe und Gliedmaßen ab. Die tumben Versuche der Zombies ihre berittenen Gegner von ihren Rossen zu reißen, waren  kaum nennenswert. Als die Fluchfeuerhexer schließlich am hinteren Ende des Zombiepulks wieder erschienen und übersät waren mit übelriechenden Körperflüssigkeiten ihrer Opfer, stürzte auch der letzte ausgeweidete Leichnam zu Boden. Innerhalb weniger Augenblicke war die gesamte Gruppe Zombies ausgelöscht worden und die Fluchfeuerhexer ritten auf ihren schnellen Elfenrossen weiter voran über die flammende Barrikade hinweg und an den Gruftschrecken im nahen Giftdickicht vorbei...


Mit einem schrillen Fauchen befahl Vampirfürst Vigo Fariac seine gesamte Horde in die Schlacht. Die Todeswölfe an der linken Flanke sprangen in mächtigen Sätzen auf das ehemals von einer Speerschleuder der Dunkelelfen besetzte Gebäude zu, um in sein Inneres zu gelangen. Wankende Zombies schlurften an der rechten Flanke aus dem Treibsand, in dem sie zum Teil bereits bis zur Hüfte versunken waren. Im Zentrum der Horde brachen Frankensteins Monster schließlich durch das eng bewachsene Giftdickicht und zerquetschten dabei allerlei kriechendes Getier auf ihrem Weg. Die Sensenreiter stürmten in einem Bogen hinter den Todeswölfen auf den Tempel der Helden zu, in dem sie die größte Ansammlung von Seelen auf dem Schlachtfeld spürten. Die Meute Gruftghule im Zentrum des Schlachtfeldes trottete auf Geheiß ihrer Meister in Richtung des riesigen Drachen vor ihnen. Ihre geifernden Mäuler waren zu einem Knurren verzogen und entblößten dabei von Unrat bedeckte nadelspitze Zähne. 
 

Vigo Fariac war umgeben von dunkler Magie, welche die Gruftghule unerbittlich anzuziehen schien und schließlich begann der Vampirfürst noch mit zum Himmel empor gereckten Armen grauenhafte aus den Zeiten Nagashs überlieferte Silben anzustimmen. Ein Großteil der durch den jüngsten Beschuss der Dunkelelfen scheinbar tödlich verletzten Gruftghule erhob sich daraufhin wieder und wurde auf den geistigen Befehl des Vampirfürsten hin erneut in die Schlachtreihen gezwungen. Vigo dachte jedoch nicht daran, es dabei zu belassen, und so stieß er direkt im Anschluss an diese Anrufung einen uralten Fluch in Richtung des nahen Tempels und seiner Besatzer aus. Über ein halbes Dutzend Krieger der Dunkelelfen taumelte aus dem Tempel selbst und brach am Eingang in unglaublicher Geschwindigkeit gealtert zusammen. Selbst vor den langlebigen Elfen machte dieser tödliche Fluch keinen Halt und seine Opfer lagen innerhalb kürzester Zeit mit grauen Haaren und welker Haut im Freien und starben an plötzlicher Altersschwäche. Der niedere Vampir, der sich ebenfalls auf seiner Nachtmahre in den Reihen der Gruftghule befand, versuchte ebenfalls, weitere Zombies in die Schlacht zu rufen. Doch die Erzzauberin hatte genug von der Zauberei der Vampire und unterband diese nekromantische Anrufung kurzerhand. Vigo Fariac wollte die verbliebene Magie noch dafür nutzen, die Gruftghule mit unheiliger Energie zu erfüllen, doch auch dafür hatte die Erzzauberin wenig Verständnis und so zerschlug sie diesen Zauber ebenfalls mit wenigen ruckartigen Gesten...
 


Schreckensfürst Ardulaz Kemscha wusste, dass der entscheidende Moment gekommen war, die Schlacht mit einem einzelnen gewaltigen Angriff zu seinen Gunsten zu entscheiden. Er rammte seine Sporen aus Meteoreisen in die Flanken des Schwarzen Drachen, so dass die gewaltige Echse laut aufbrüllte und mit einer für eine Kreatur dieser Größe erstaunlich schnellen Bewegung halb Sprung und halb Flug in die Ghulmeute direkt vor sich krachte. Der Armeestandartenträger hinter den Ghulen sah seinen Kommandanten angreifen, so dass er seinem Schwarzen Pegasus ebenfalls den Angriff befahl. Nur Augenblicke später schoss er mit Lanze im Anschlag in den Rücken der gleichen Meute. Die nahen Fluchfeuerhexer wendeten ihre Elfenrosse auf der Stelle und wandten sich dem Schlachtgeschehen zu. Die Erzzauberin hingegen rannte in den Tempel der Helden und schloss sich der noch immer von einem magischen Fluch heimgesuchten Einheit Dunkeldornen an. 


Sie genoss zwar in gewisser Weise das Leid der hilflos alternden Krieger, aber bevor der Fluch auf sie überging oder der Schreckensfürst sie für den Tod seiner wertvollen Fernkampftruppen verantwortlich machen würde, bannte sie den Fluch lieber. Die Fluchfeuerhexer versuchten, die Ghule dafür ihrerseits mit einem Fluch zu belegen und ihren Willen zu schwächen. Dies unterband der Vampirfürst in ihren Reihen jedoch kurzerhand mit einem bedrohlichen Knurren. Auch der Versuch von Erzzauberin ... die Klingen und Bolzen der Dunkeldornen temporär zu verzaubern, um den gespenstischen Reiter vor den Toren beizukommen, wurde von dem Vampirfürsten gebannt, bevor dieser den Angriff des Drachen entgegennahm. 
Zuvor versuchten die Schnitter-Speerschleudern noch, den missgestalteten Monstrositäten im entfernten Giftdicksicht beizukommen. Eine Salve Bolzen der einen Batterie sowie ein einzelner schwerer Bolzen der anderen Batterie schoss auf diese bedrohlichen Bestien zu, doch die wenigen Treffer, die den dichten Bewuchs durchschlugen, schienen keinen Effekt auf die unnatürlich resistenten Kreaturen zu haben. Die Dunkeldornen visierten dieses Mal die grässlichen Wölfe an, die hinter ihren Linien durch und um das nahe stehende Gebäude wetzten. Wann immer der Schädel oder der verwesende Leib eines der Wölfe in Sicht kam, löste mindestens einer der Krieger seine Repetier-Armbrust aus. Schließlich wurde ein halbes Dutzend der Bestien von Bolzen durchbohrt, woraufhin diese in ein waberndes Miasma zerflossen und sich schnell auflösten. 
 


Mit einem lauten Brüllen pflügte der mächtige Drache in die Reihen der verkrümmten Ghule und fegte die bösartigen Kannibalen beiseite als wären es bloße Spielzeugpuppen. Ardulaz Kemscha erschlug vom Rücken seines Reittieres aus blitzartig eine Handvoll Ghule, die dem initialen Angriff des Drachen ausgewichen waren. Er lehnte sich dafür in seinem Sattel aus gegerbter Menschenhaut weit zur Seite, während seine verzauberte Klinge vor und zurück zuckte, wie die Zunge einer angriffslustigen Schlange. Der Vampirfürst und der niedere Vampir auf ihren untoten Rössern versuchten indes verzweifelt sich durch die unzähligen Ghule zwischen ihnen und dem marodierenden Drachen zu bewegen. Es gelang ihnen jedoch nicht durch die Masse an gebeugten Kreaturen vorzudringen. Der Vampirfürst fluchte lauthals und krächzend, als er gewahr wurde, dass der Drache seine Handlanger im Dutzend dahinraffte, ohne dass er effektiv einschreiten und den General der Dunkelelfen direkt zum Kampf fordern konnte. Der Adlige auf seinem Schwarzen Pegasus stieß von hinten in die feigen Unholde und spießte dabei gleich ein paar von ihnen mit seiner Lanze auf. Der gehörnte Kopf des mächtigen Drachen schnellte indes von einer Seite zur anderen und zerschmetterte dabei mehrere der Aasfresser oder schleuderte sie umher, bevor er seinen Kiefer weit öffnete und einen öligen Qualm in die Reihen seiner vielfältigen Feinde ausstieß. Das giftige Gas ließ selbst die kränklich bleiche Haut der widerwärtigen Ghule verdorren und so fielen sie zuhauf tödlich getroffen und mit verwelkten Lungen. Einige Ghule versuchten mehr aus Verzweiflung die adligen Elfen auf ihren monströsen Bestien anzugreifen und sprangen sie kreischend an. Doch sowohl Ardulaz Kemscha als auch der Adlige waren durch ihre schweren Rüstungen und Seedrachenumhänge geschützt, so dass keine der langen Klauen und der mit schmutziger Graberde und Resten verrottenden Fleisches verkrusteten Klauen und Waffen ihnen etwas anhaben konnte. Schließlich begannen die überlebenden Ghule, sich in alle Richtungen aus dem Kampf zu stehlen. Der niedere Vampir wurde dabei als erstes von seinem Ross gerissen, als fliehende Ghule an ihm vorbei und über ihn rüber zu entkommen versuchten. Doch auch der Vampirfürst konnte sich der Flut seiner fliehenden Untergebenen nur kurz entgegenstemmen bevor sein höllischer Nachtmahr unter ihm zusammenbrach und er zu Boden stürzte. Bevor er auf dem harten Steppenboden aufschlagen konnte, hatte er sich jedoch bereits in einen diffusen Nebelschleier verwandelt und entfleuchte aus dem Kampfgetümmel. Die Todeswölfe heulten klagend und lösten sich auf, ohne eine erkennbare Spur zu hinterlassen, während einer der schattenhaften Sensenreiter nach dem anderen verblasste und ebenfalls verschwand. Mehrere Zombies brachen in sich zusammen, als hätte ein Puppenspieler die Fäden gekappt, und auch einer der zusammengeflickten Gruftschrecken kollabierte stöhnend in seine Einzelteile. Der Schwarze Drache stampfte mehrfach schwer auf, um noch vereinzelte Ghule zu zerschmettern, und wandte sich dann auf Weisung seines Meisters in Richtung der schemenhaften Geisterreiter nahe dem Tempel der Helden. Der Adlige auf dem Schwarzen Pegasus wandte sich hingegen in die gegenüberliegende Richtung und wurde der widerwärtigen Amalgame aus totem Fleisch im nahen Giftdickicht gewahr...
 


Frankensteins Monster brachen krachend aus dem Giftdickicht und vereinzelte Stränge von Efeu baumelten bei dem einen oder anderen Gruftschrecken noch von der buckligen und von knochigen Auswüchsen geprägten Schulter. Die Meute verdorbener Monstrositäten rannte direkt auf den Drachen zu, der ihnen den schuppigen Rücken zugewandt hatte. Der Reiter des Drachen wurde dieser sich nähernden Gefahr schlagartig bewusst und trieb sein Reittier mit schellen Befehlen in die Luft, um aus dem Wirkungsbereich dieser legendären Gruftschrecken zu kommen. Frankensteins Monster sahen den Drachen davon fliegen und versuchten dafür, den Pegasus und seinen Reiter nur unweit davon zu erwischen. Dieser erkannte jedoch ebenfalls die Bedrohung, die von der monströsen Infanterie ausging, und wendete mit wehendem Banner die Richtung zur Flucht und hob ab. Die Gruftschrecken kamen schließlich zum Stehen und kauerten sich in gebeugter Haltung knurrend hin, da kein weiteres Opfer in der Nähe auszumachen war. Die Zombies brachen weiter einer nach dem anderen in sich zusammen, während einige von ihnen noch ansatzweise zielstrebig voran torkelten. Die Sensenreiter waren mittlerweile alle vergangen und in die Unterwelt zurückgekehrt, aus der sie gekommen waren...


Ardulaz Kemscha stoppte seinen wilden Drachen mit einem kurzen Befehl und wendete ihn noch im Flug bevor er neben den Tempel der Helden zum Stehen kam und die Ausgeburten des Feindes fixierte. Der Adlige auf seinem Schwarzen Pegasus tat es seinem Schreckensfürsten gleich und landete nur wenige Meter entfernt. 


Die Erzzauberin ließ von der Spitze des moosbewachsenen Tempels erneut ihre Transmutationsmagie wirken, doch die grotesken Kreaturen waren so erfüllt von schwarzer Magie, dass der Wind des Chamon keine Wirkung hatte. Die Fluchfeuerhexer, die hinter ihrem Wall verbleiben waren, versuchten in gemeinsamer Anstrengung einen schwarzen Feuerblitz auf die Amalgame zu wirken, doch gelang es ihnen nicht, die Magie ausreichend zu bündeln. Es waren gewöhnlichere Waffen, die letztlich deutlich mehr Wirkung entfalteten. Ein schwerer Bolzen aus einer Schnitter-Speerschleuder flog zunächst knapp an den Gruftschrecken vorbei, aber ein weiterer erwischte eine der massiven Kreaturen in der Flanke, spießte sie auf und fuhr noch weit in den Torso einer weiteren. Zudem wurden die Gruftschrecken noch von unzähligen Bolzen der Dunkeldornen gespickt...
 


Die unförmigen Gruftschrecken taumelten weiter voran, doch die Distanz zu den Anführern der Dunkelelfen war schlicht zu weit. Weitere der mit Hilfe von mächtiger Nekromantie erschaffenen Kreaturen brachen in sich zusammen, als die tragende Kraft dieser dunklen Magie langsam entwich. Die letzten Zombies fielen nun ebenfalls allesamt in sich zusammen, da kein kontrollierender Nekromant mehr zugegen war...
 


Für einen Moment überlegte Ardulaz Kemscha, die verbliebenen Kreaturen in einem letzten Angriff gänzlich zu zerschmettern oder aber sie für den Moment schlicht näher kommen zu lassen. Letztlich aber entschied er sich für die sicherere Alternative und flog linker Hand an ihnen vorbei. Der Adlige auf dem Schwarzen Pegasus tat es seinem Kommandanten gleich und flog zur Rechten an ihnen vorbei flog. 


Der Schreckensfürst überließ es schlicht seinen verlässlichen Fernkampftruppen und seinen Magieanwendern den unförmigen Wesen aus sicherer Entfernung den Garaus zu machen, ohne dass er sich weiter die Hände schmutzig machen müsste. Zu seinem Ungemach waren jedoch weder die Magie noch der Beschuss seiner Untergebenen effektiv genug, um sämtliche der zusammengeflickten Kreaturen auszumerzen. So schlichen die letzten Überreste der legendären Gruftschrecken des Feindes schließlich gespickt von Bolzen unterschiedlicher Größe, die sich in vielen Fällen tief in ihre drahtige Muskulatur und ihre freiliegenden Sehnen gebohrt hatten, vom Schlachtfeld...


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