Logan Trotzberg (Zwerge / Imperium) vs. Eutra'ta (Gruftkönige) & Arkain Baal (Krieger des Chaos / Gruftkönige)

Zwergenfürst Logan Trotzberg führte seinen Heerbann kontinuierlich und beinahe ohne Rast voran. Jeder Tag, in denen die Wehranlangen Barak Varrs nicht in der Hand der Zwerge waren, war für Logan Trotzberg eine Schande, die schwer auf ihm lastete. Er würde diese Schmach tilgen, das hatte der Zwergenfürst geschworen. Und so führte er seinen Heerbann in der morgendlichen Dämmerung weiter rigoros gen Süden und nahm kaum Rücksicht auf die Ermüdung, die selbst seine resoluten Krieger langsam überkam. Trotzberg hatte einen genauen Plan, wie und auf welchem Weg er die Wehranlagen einnehmen würde. Er kannte den Aufbau der Wehrfestung Barak Varr beinahe auswendig, auch wenn er darin die meiste Zeit untertage gelebt hatte. Barak Varr war lange Jahrhunderte die Wahlheimat seines Klans gewesen und es waren die Herrscher Barak Varrs gewesen, die seinem Klan nach dem Exitus von Ekrund damals Zuflucht gewährt hatten. Dies wollte er im Namen seiner Vorfahren nun vergelten, in dem er die überirdischen Wehranlagen wieder befreien und zugänglich machen würde. Denn seit dem Überfall durch die Chaoshorden, hatten die Zwerge Barak Varrs den Zugang zur Oberfläche versiegelt und harrten seither unterirdisch der Dinge. Zwar war der Zugang zum Hafen frei, doch konnte die Bevölkerung Barak Varrs langfristig nicht alleine über den Seeweg versorgt werden.  Als Logan Trotzberg derart in Gedanken über den Sturm auf die Befestigungen nachdachte, kam schließlich einer der vor Tagen vorausgeflogenen Gyrokopter schlingernd in Sichtweite. Er zog eine dünne Rauchfahne hinter sich her und schien Schwierigkeiten zu haben, seine Flughöhe halten zu können. Dennoch gelang es dem brennstoffgetriebenen Fluggerät, eine holprige Landung nahe dem versammelten Heerbann zu vollziehen. Der Pilot humpelte mit der Unterstützung einiger herangeeilter Klankrieger schnell zu seinem Fürsten und berichtete über die Lage um Barak Varr. Ein feines Rinnsal tiefroten Blutes rann von der Stirn durch das Gesicht des jungen erschöpften Piloten. Er berichtete außer Atem, dass die Wehranlagen selbst wie ausgestorben schienen und keine feindliche Armee dort campierte. Erst bei seinem Rückflug war er plötzlich von einigen riesigen untoten Raubvögeln angegriffen worden, denen er sich nur mühselig hatte erwehren können. In diesem Moment dämmerte Logan Trotzberg, dass die Feinde gar nicht hinter den Mauern auf ihn und seinen Heerbann warten würden, sondern dass sie ihn auf freiem Feld erwarteten oder womöglich gar auf ihn hinzumarschierten. Sofort gab der Zwergenfürst im Zwielicht der Dämmerung schnelle Befehle, um seine Truppen auf einen bevorstehenden Angriff anstatt einer baldigen Belagerung vorzubereiten…

Zwergenfürst Logan Trotzberg


Die Hohepriesterin Eutra’ta war nach der letztmonatigen Niederlage gegen die starrsinnigen Zwerge beinahe bis zu der Wehfestung dieses Volkes zurückgedrängt worden. Doch Eutra’ta hatte nie das Verlangen gehabt, ihre Legion hinter die dortigen Festungsmauern zu begeben, auch wenn ihre zwielichtigen Verbündeten der Krieger des Chaos diese aktuell in ihrer Hand hielten. Die Hohepriesterin war zu weise, um ihre Krieger in eine solche Todesfalle zu führen. Die heranmarschierenden Zwerge kannten die Festungsanlagen viel besser als sie und zusammen mit ihren Verbündeten hatte Eutra’ta eine deutliche zahlenmäßige Überlegenheit, die sie jedoch nur auf dem freien Feld zur Geltung bringen könnte. Eutra‘ta hatte bereits vor Tagen einen Todesgeier mit einer beschriebenen Papyrusrolle nach Barak Varr geschickt, um ihre düsteren Alliierten aus dem hohen Norden zum Beistand aufzufordern. Sie konnte nur hoffen, dass diese barbarischen Nordmänner ihrem Ersuchen nachkommen würden. Sie war sich jedoch eigentlich sicher, dass deren Anführer intelligent genug war, um ebenfalls zu erkennen, dass seine wilden Truppen  kaum geeignet wären, einem Belagerungsangriff gut gerüsteter Zwerge in deren Heimatterritorium beizukommen. Die Hohepriesterin hatte ihre Armee bereits nahe einem Flusslauf aufgestellt, der die einzige Stelle bot, das unwegsame Territorium zu durchqueren. Die Zwerge würden ihre schweren Kriegs- und Belagerungsmaschinen über die dortige und weit und breit einzige stabile Brücke ziehen müssen, so dass Eutra‘tas Kupferne Legion sie gebührend empfangen konnte. Ein weiteres Mal würde sich die Hohepriesterin des Todes nicht zurückdrängen lassen. Sie würde den goldgierigen Langbärten eine Lehrstunde in Standhaftigkeit und Unnachgiebigkeit geben, so wahr sie die Oberste Hohepriesterin von Zandri war…
 

Hohepriesterin des Todes Eutra'ta


Der Meisterzauberer des Chaos Arkain Baal hatte die geschriebene Nachricht der khemrischen Priesterin erhalten. Zwar sagte es ihm nicht sonderlich zu, Befehle von einer unbedeutenden untoten Priesterin aus der kargen Wüste im entfernten Süden zu erhalten, und ein Teil von ihm wollte das Hilfeersuchen schlicht ignorieren. Doch einerseits wollte er die unheilige Allianz mit den Gruftkönigen für den Moment aufrechterhalten und andererseits kam es ihm gerade recht, seine rastlose Kriegerhorde in eine offene Schlacht zu werfen. Seine Krieger waren hinter den Mauern der Zwergenfestung mittlerweile äußerst unruhig geworden und er hatte bereits die eine oder andere disziplinarische Maßnahme durchführen müssen, um eine gewisse Ordnung in der Horde durchzusetzen. Es waren bereits Barbarenstämme desertiert und da half es auch nicht, weitere aufsässige Krieger mit magischen Schattenklingen im Angesicht aller anwesenden Stämme lebendig zu häuten. Man konnte eine wilde Bestie nur eine gewisse Zeit  hinter Mauern einpferchen. Erwartungsgemäß laut und begeistert waren das Gebrüll und die Jubelschreie, als Arkain Baal auf die geschändeten Mauern der Wehrfestung trat und den Angriff auf eine heranrückende Zwergenstreitmacht befahl. So ließen die Krieger des Chaos nur Stunden später die geschleiften und in Teilen brennenden Wehranlangen von Barak Varr hinter sich und stürmten im Gewaltmarsch auf die herannahenden Zwerge zu. Die überirdische Festung von Barak Varr würde sobald keinen mehr beherbergen oder jemandem Schutz bieten können, so großflächig waren die schweren Schäden und die okkulten Schmähungen…

Meisterzauberer des Chaos Arkain Baal


In der morgendlichen Dämmerung trafen die Armeen der Zwerge und der Gruftkönige entlang eines Flusslaufes aufeinander. Es war einer der vielen Zuläufe zum Hafen von Barak Varr und er wurde durch die heißen Quellen unterhalb der aktiven Vulkane im Weltrandgebirge gespeist. Eine einzelne steinerne Brücke überspannte die brodelnde Flut und ein düsteres Moor, welches von dampfendem Nebel umlagert war, befand sich an einem der Ufer. Umsäumt war der Flusslauf zudem beidseitig von kargen Wäldern und ein verlassenes Gebäude, welches von verfallenen Mauern umgeben war, schien in der Vergangenheit einmal Brückenwächter oder Zöllner beherbergt zu haben. Die beiden Armeen waren aufgrund ihrer Aufstellung durch den Fluss getrennt, doch zwei der Kriegsmaschinen der Zwerge schienen in der dunstigen Morgendämmerung auf die für sie falsche Flussseite gelangt zu sein…

Logan Trotzberg (Zwerge / Imperium) vs. Eutra'ta (Gruftkönige) & Arkain Baal (Krieger des Chaos / Gruftkönige) [Angriff bei Dämmerung - E2]


 

Zwergenfürst Logan Trotzberg war ein erfahrener Heerführer und er hatte seine Armee trotz äußerst schlechter Witterung und geringer Sichtweite in eine geeignete Position gebracht, nachdem er durch sein Fernrohr erkannt hatte, dass die untoten Feinde auf der gegenüberliegenden Flussseite in Stellung gegangen waren. Lediglich die Besatzung zweier Kanonen und ihre Mulis waren von Weg abgekommen und nun auf die für sie falsche Flussseite gelangt. Untote Reiter näherten sich wie aus dem Nichts bereits ihrer Position, so dass Trotzberg schleunigst die Initiative ergriff, bevor die Armee der Gruftkönige sich überhaupt in Bewegung setzen konnte. Mit tiefer fester Stimme grollte der Zwergenfürst einen lauten Befehl, der selbst über das monotone Rauschen des Flusses zu vernehmen war. 

Die geübten Geschützmannschaften der Kanonen wussten sofort, was sie zu tun hatten. Das scharfe Knallen von entzündetem Schießpulver in kurzer Folge kündete vom Auslösen der Kanonen Donnergrollen, Grungnaz Gromdal und Ugams Hammer. Das eiserne Geschoss aus dem Lauf der Kanone Donnergrollen bohrte sich unmittelbar vor den bizarren Schlangenreitern des Feindes in den Boden, während die Projektile der Geschütze Grungnaz Gromdal und Ugams Hammer nach kurzem Aufprall mitten in die Reihen dieser monströsen Kavallerie schlugen. Dabei zerschmetterten sie einen der schrecklichen Reittiere samt mumifizierten Reiter in einer Explosion aus Sandstein und Knochen…

 
Das scheppernde Zerbersten einer der Nekropolenritter war wie ein Weckruf für die Kupferne Legion der Gruftkönige und so ging sie wortlos und mit maschineller Präzision zum Angriff über. In den Augenhöhlen aller Krieger der Gruftkönige war plötzlich ein hasserfülltes Glimmen zu erkennen. Das letztmonatige Zerschmettern des altehrwürdige Hierotitans Chu-en-wa durch Zwergenbergwerker hatte die untoten Krieger mit einem tiefgreifenden Hass erfüllt. In einer Fontäne aus Sand brachen die schlangenförmigen Körper grauenerregender Grabjäger in unmittelbarer Nähe zur Brücke und zu den zwei Geschützen der Zwerge aus dem Boden hervor, während die Skelettbogenreiter nur unweit davon durch das karge Waldstück galoppierten und die Besatzung der vordersten Kanone angriffen. Eutra’ta selbst führte mit Prinz Aphas an ihrer Seite die Gruftwächter der Kupfernen Krieger Khsars rasch aus dem zuvor besetzten Gebäude und in Richtung der einsamen Brücke. Zu ihrer linken Flanke marschierten die unzähligen Bogenschützen der Asaph-Division bis auf den Flusslauf heran. Zu ihrer Rechten schlossen die Skelettkrieger der Geheb-Division auf und jenseits von ihnen schlängelten die mächtigen Nekropolenritter, die bereits erste Verluste erlitten hatten, auf ihren riesigen Wächterschlangen voran.



Als Hohepriesterin Eutra’ta diese mit gespreiztem Nackenschild an ihr entlang schlängelnden Wächterstatuen und die auf ihnen reitenden mumifizierten Elitekrieger sah, stimmte sie einen Segen an, der als schützende Anrufung der Mondgöttin Neru bekannt war. Ein schwaches Schimmern umhüllte die belebten Konstrukte und der kurz zuvor durch Kanonenfeuer zerschmetterte Nekropolenritter fügte sich wieder halbwegs zusammen, so dass er in schlängelnden Bewegungen zu seinen Kameraden aufschließen konnte. Direkt im Anschluss versuchte die Großhierophantin von Zandri und Kommandantin der Kupfernen Legion sich der Macht Khsars, des Gottes der Wüste und der Wüstenwinde, zu bedienen. Sie war gerade dabei einen Sandsturm heraufzubeschwören, um sich und die Krieger Nehekharas über das Schlachtfeld zu tragen, als der noch weit entfernte Runenschmied der Zwerge die filigranen Winde der Magie mit einem Schlag seines Hammers zerstob und die Anrufung somit schlagartig zunichtemachte.
Der feine Steppensand rieselte noch von den Schulterblättern des menschenähnlichen Oberkörpers der Grabwächter, als in deren ganz und gar unmenschlichen Schädeln ein furchtbares Glimmen erkennbar wurde. Die Zwergenbesatzung der in unmittelbarer Entfernung befindlichen Kanone hatte scheinbar Geschichten über diese schlangenartigen Monstrositäten gehört und so sprangen sie schnell in Deckung unter ihr schweres Geschütz. Einer von ihnen warf dabei nur einen flüchtigen Blick auf die Kreaturen und musste erleben, wie seine Glieder und schließlich sein ganzer Körper vor seinen Augen in einem Schauer goldener Sandkörner vergingen. Seine Kameraden schienen jedoch für den Moment sicher, als die Grabjäger auf ihre eigenen Ebenbilder am Lauf der blank polierten Kanonenrohre schauten. Keineswegs immun gegenüber der Verzauberung ihres eigenen Blickes, zerfielen große Teile des Skelettkorpusses einer der von Eutra’ta mühevoll belebten Konstrukte.
Die heraneilenden Skelettbogenreiter waren mittlerweile bei der Besatzung der anderen Kanone angelangt und schwangen ihre schlanken Sichelschwerter. Die Zwerge hatten indessen Schraubenschlüssel und andere Schlagutensilien zur Hand genommen, um sich zu verteidigen. Die hasserfüllten Reiter erschlugen und erstochen die Besatzung und trampelten sie unter den Hufen ihrer Reittiere in kürzester Zeit tot. Einer aus der Geschützmannschaft schlug einem der berittenen Kundschafter im Todeskampf noch den morschen Schädel ein, bevor er selbst das zeitliche segnete…



Logan Trotzberg wusste, dass die beiden Kanonen verloren waren. Genaugenommen hatte er dies von dem Zeitpunkt an gewusst, als er gesehen hatte, dass die Geschütze an die falsche Flussseite gelangt waren. Nun mussten diese treuen Zwerge ihnen genug Zeit erkaufen, damit sie den unweigerlichen Angriff über den Fluss entsprechend verzögern könnten. Die Besatzung von Ugams Hammer nahe dem Zwergenfürsten löste ihr Geschütz als erstes aus, um ihren Kameraden von Grungnaz Gromdal beizustehen. Ein äußerst präziser Schuss, der das schwergewichtige Geschoss nur wenige Handbreit vor der vordersten Reihe der Ehrwürdigen Alten entlang bugsierte, sprang durch den Fluss in die Seite der aus dem Boden hervorgebrochenen Geschöpfe und zerschmetterte eines von ihnen äußerst schmucklos. Die Besatzung von Grungnaz Gromdal sah von unter ihrem treuen Geschütz aus plötzlich die Anführerin der Untoten hinter den bizarren Monstren und wollte in ihrer aussichtlosen Situation eine letzte heldenhafte Tat zum Schlachtgeschehen beitragen. Mit einem lauten Krachen löste sich das geladene Geschoss aus dem Lauf der Kanone und flog zwischen den Leibern der monströsen Bestien vor ihnen durch, bevor es nahe der in kupfernem Zierrat bedeckten Krieger weiter entfernt aufschlug. Einer dieser sicherlich geistlosen Soldaten warf sich direkt in die Schussbahn der schweren Eisenkugel und opferte seinen untoten Leib für seine Kommandantin, so dass diese unberührt blieb, während einige weitere treue Krieger der Einheit hinter ihnen durch die schiere Wucht des Projektils zerrissen wurden…
 

 


Wie auf den Schwingen der Nacht tauchten plötzlich Chaosritter aus einem unwirklichen Nebel am Westrand des Schlachtfeldes nahe der Stellung der Zwerge auf. Angeführt wurden sie vom Chaoshexer Arkain Baal, der die Schatten im Zwielicht der Dämmerung nach seinem Gutdünken manipulierte. Die Chaosritter trugen das ewig brennende Mal des Tzeentch und wurden vom Erhabenen Helden und Armeebannerträger der Chaoshorde Haarkon Lek begleitet. Einige Skelettbogenreiter auf der anderen Seite des Flusses preschten aus dem Wald und griffen die verzweifelten Überreste der Besatzung der verbliebenen Kanone an. Weitere der berittenen Kundschafter folgten ihnen und zogen im Galopp ihre Bögen. Hohepriesterin Eutra’ta führte die Gruftwachen weiter direkt auf die Brücke zu, während die Geheb-Division hinter ihnen hermarschierte und die Asaph-Division bis direkt an die Ufer des kochenden Flusses vorrückte. Die Grabjäger schlängelten langsam vom brodelnden Gewässer weg und beobachteten dabei mit wankenden Oberkörpern, wie die Skelettbogenreiter über die Kanonenbesatzung herfielen. Die hoch aufragenden Nekropolenritter begaben sich mit ähnlich schlängelnden Bewegungen an die Seite ihrer Hierophantin, während sich die Elitereiter auf ihre schweren Speere stützten.



Arkain Baal materialisierte aus dem Nebel und den Schatten, die ihn und die Chaosritter noch immer umgaben, plötzlich ein geisterhaftes Pendel mit rasiermesserscharfen Klingen. Mit einem düster klingenden Befehl begann das Pendel über ihm, in Richtung der Schlachtreihe der Zwerge zu schwingen. Der Runenpriester in den Reihen der langbärtigen Zwergenkrieger zögerte für einen Moment, sich anscheinend wundernd, ob das Pendel real genug war, um eine Gefahr für seine gut gerüsteten Krieger darzustellen. Schließlich schlug er mit seinem runenverzierten Hammer auf den harten Steppenboden, so dass die Nebelmagie und mit ihr das geisterhafte Pendel zerstoben wurden. Die Hohepriesterin Eutra’ta wirkte indes eine mehrsilbige Anrufung an den Gott der Wüstenwinde, auf dass ein tobender Sandsturm sie und ihre kupfernen Krieger sowie die nahen Nekropolenritter, die Geheb- und die Asaph-Division ergriff und weiter voran trug. Die Kupferne Legion tauchte aus der Umhüllung des dichten Sandsturmes in voller Truppenstärke auf, als sich gleichzeitig die zuvor gefallenen Krieger der rastlosen Toten wieder langsam erhoben. Arkain Baal lachte leise und der kleine Homunkulus an seiner Seite kicherte diabolisch, als der Runenschmied verzweifelt versuchte, der Magie um ihn herum Herr zu werden. Der Meisterzauberer des Chaos wirkte mit kreisenden Bewegungen seiner gepanzerten Arme weiter düstere Schattenmagie. Direkt unterhalb der schwer gepanzerten Elitezwerge, die von ihrem General angeführt wurden, begann sich eine Grube aus Schatten zu öffnen. Doch bevor sich diese schattenhafte Öffnung inmitten der Einheit auf gefährliche Ausmaße ausbreiten konnte und die Zwerge einem düsteren Schicksal anheimfallen konnten, schlug der Runenschmied seine mühevoll gearbeitete Bannrune, so dass sich die Grube schlagartig wieder schloss.
Die Skelettbogenschützen der Asaph-Division ließen von jenseits des Flusses einen schieren Pfeilhagel auf die langbärtigen Zwerge in weiter Entfernung niedergehen. Diese kauerten sich hinter ihre resoluten Schilde, als der Himmel aufgrund der Unzahl von Pfeilen kurzzeitig verdunkelt wurde. Nur ein einzelner Zwerg wurde getötet, als einer der Pfeile durch eine Lücke im Schildwall gelangte und den ungeschützten Hals eines der Veteranen durchschlug.
Die Besatzung der umzingelten Kanone hatte jedoch keine Chance, als die Skelettbogenreiter sich auf sie stürzten und in den Staub trampelten.
 



Die Schlinge zog sich zusehends um die Armee der Zwerge zu, doch Zwergenfürst Logan Trotzberg war derart ausweglos anmutende Situationen gewohnt und war bereits in einer Vielzahl solcher Ausgangslagen dennoch siegreich gewesen. Er befahl den schwer gepanzerten Eisendrachen an seiner rechten Flanke, auf die unvermittelt aufgetauchten Chaosritter umzuschwenken und ihre schweren Drachenmusketen feuerbereit zu machen. Seine eigene Einheit aus gleichermaßen schwer gepanzerten Eisenbrechern formierte er schnell um und führte sie unerschrocken der neuen Bedrohung zugewandt entgegen. Die legendären Langbärte der Ehrwürdigen Alten schwenkten ebenfalls langsam in Richtung der Bedrohung durch die Krieger des Chaos und näherten sich dabei unweigerlich der Brücke über den dampfenden Fluss.
Die Besatzung von Ugams Hammer war darum bemüht jenseits der Langbärte ein sichtbares Ziel auszumachen und erspähte schließlich die bizarren zentauroiden Schlangenwesen unmittelbar hinter dem Flusslauf. Sie richteten ihr Geschütz aus und feuerten ein Projektil dicht über die Köpfe der Langbärte hinweg, die daraufhin wenig amüsiert ihrem Unmut in wüsten Flüchen in Richtung der Kanone Ausdruck verliehen. Das Geschoss schlug in das flache Gewässer ein und sprang in einer Gicht aus aufgewirbeltem Wasser in die dahinter befindlichen Kreaturen. Einem der Schlangenwesen wurde beinahe das Rückgrat zerschmettert, doch blieb das belebte Konstrukt schließlich halbwegs aufrecht, während einige steinerne Elemente von ihm herabrieselten…




Mit einem unirdisch dröhnenden Kriegsschrei führte der Erhabene Held des Chaos Harkon Lek, Auserwählter des Tzeentch und Träger des Stammestotems der Eisenkrähen die Chaosritter begleitet von Arkain Baal selbst in einen donnernden Sturmangriff auf die mit immensen Schusswaffen bewaffneten Zwerge. Das Erdreich zu ihren Füßen wurde aufgewirbelt, als sich schwere stahlbeschlagene Hufe im Galopp in den Boden gruben. Die mit schrecklichen Flüchen versehenen Waffen der Chaosritter flackerten mit dunklem Feuer und von den wirbelnden Runen ihrer Standarte gingen ebenfalls gleißende Feuer des Wandels aus. Als die Zwerge ihre wuchtigen Musketen in Anschlag brachten und sich alchemistische Flammen aus ihnen lösten, wandelten sich diese plötzlich in vielfarbige Rauchwölkchen, die an den dicken Plattenrüstungen der Chaosritter und ihrer Chaosrosse zerstoben, ohne dabei irgendeinen erkennbaren Schaden anzurichten. Einige Skelettbogenreiter versuchten, indes über den Fluss zu setzen, um die letzte verbliebene Kanone anzugehen. Doch war die Entfernung zu weit und so gelangten sie zunächst lediglich bis an die Ufer des Flusses zwischen ihnen. Eine kreischende Chimäre landete plötzlich nur unweit vor den herangerückten Zwergen und ihrem auf einem großen Schild getragenen General. Die Hohepriesterin des Todes und Hierophantin der Armee Eutra’ta führte ihre Legion weiter stoisch voran. Die Gruftwachen gelangten bereits beinahe auf die aus massiven Steinquadern gefertigte Brücke, dicht gefolgt von den Skelettkriegern der Geheb-Division. Die über den vielen Infanteristen der Kupfernen Legion türmenden Nekropolenritter schlängelten ebenfalls hinter ihnen her und brachten sich in eine Position im Rücken der Fußtruppen. Die Skelettbogenschützen der Asaph-Division in ihrer Stellung am Ufer des Flusses bewegten sich nur wenige Schritte in eine noch geeignetere Schussposition und legten weitere Pfeile auf ihre spröden Bogensehnen. Die Skelettbogenreiter rückten alle bis zum Flusslauf auf und die wankenden Grabjäger wandten sich mit glimmenden Augen in ihren monströs aussehenden Köpfen den Zwergen auf der anderen Flussseite zu.



Die mächtige Großhierophantin intonierte erneut die Anrufung des Khsar, doch bevor der Wüstenwind sie und ihre Truppen gänzlich umhüllen konnte, bannte der energische Zwergenpriester diesen Unterstützungszauber. Arkain Baal, seines Zeichens Meisterzauberer des Chaos, zog im vollen Galopp die beiden erbeuteten Kriegshämmer des im Vormonat geschlagenen Kriegerpriesters aus dem Imperium. Er war nur noch wenige Herzschläge vom Aufprall auf die schwer gepanzerten Zwerge entfernt, als er seine düstere Magie in vollem Umfang wirkte. Der Runenschmied der Zwerge war anscheinend voll damit beschäftigt, die Magie der Priesterin des Todes der Gruftkönige in Schach zu halten, und so war er machtlos, die Schattenzauber Arkain Baals abzuwehren. Der erste Zauber aus seinem Repertoire drang in die Gedanken der elitären Zwerge um den General des Feindes ein und erweckte in ihnen schemenhafte Bilder von Schwäche und Zweifel. Die mächtige Phantasmantie des Chaoshexers konnte sogar in den resoluten Zwergen so etwas wie nagende Zweifel hervorrufen. Nur einen kurzen Moment später wirkte Arkain vom Rücken seines galoppierenden Chaosrosses aus einen weiteren noch weit machtvolleren Zauberspruch. Ein Strudel in eine Dimension, die nur mit Schatten und dem unaufhörlichen Klagen der „Jenseitigen“ angefüllt war, öffnete sich im Boden inmitten der hinteren Reihen der schwer gepanzerten Elitezwerge, die sich ihm und seinen Chaosrittern zuvor zugewandt hatten. Diese im Tunnelkampf erfahrenen Zwerge waren es jedoch augenscheinlich gewohnt, dass der Boden unter ihnen plötzlich nachgeben konnte, und so sprangen beinahe alle von ihnen aus dem Wirkungsbereich der Schattengrube raus und nur ein Unglücklicher fiel schreiend in den düsteren Abgrund.
Doch damit waren die Zwerge keineswegs in Sicherheit. Der echsenartige Kopf der jüngst vor ihnen gelandeten Chimäre öffnete sich und spie ein brennendes Inferno über alle Zwerge der vor ihr befindlichen Einheit und ihren General. Die schweren Gromrilrüstungen und Gromrilschilde der Zwerge bewahrten sie vor einer totalen Auslöschung und lediglich ein knappes Drittel der Einheit verendete schließlich in den um sich schlagenden Flammen.
Erneut lösten sich unzählige Pfeile von Bogensehnen, die älter waren als alles Leben auf diesem Schlachtfeld. Noch während die Pfeile in der Luft waren, wandten sich einige der langbärtigen Zwerge törichterweise um und wurden im Anblick der lauernden Grabjäger vom Sandfluch erfasst und zu Sandsäulen verwandelt, die nur Augenblicke später in unzählige Sandkörner zerstoben. Einige weitere der langbärtigen Zwerge wurden von den niedergehenden Pfeilen getötet und auch einige der bereits massiv von Feuer und Schattenmagie gebeutelten Zwerge in ihren Vollrüstungen wurden durch zielgenaue Pfeiltreffer kampfunfähig gemacht.
Die Chaosritter vom Stamm der Eisenkrähen trafen in vollem Galopp auf die feindliche Schlachtlinie und schlugen ein wie die sprichwörtliche Faust der Götter. Der führende Ritter des Untergangs in ihren Reihen sprach noch kurz vor dem eigentlichen Aufprall eine düstere Herausforderung, die durch seinen versiegelten Helm höhnisch und metallen klang. Bevor der Anführer der Zwerge die Aufforderung zum Zweikampf vollumfänglich annehmen konnte, war er auch schon im Vorbeireiten durch die verzauberte Waffe des Anführers der Chaosritter niedergestreckt worden. Harkon Lek metzelte sich mit seinem magischen Schwert indes durch die Reihen der gepanzerten Zwerge und auch Arkain Baal schlug von seinem Ross aus einen exponierten Gegner nieder. Die wenigen Zwerge, die diesen initialen Angriff überstanden hatten, ergriffen die Flucht, als sie erkannten, dass sie gegen die schwer gepanzerten Ritter im Nahkampf chancenlos waren. Auf ihrer Flucht rannten sie durch die Reihen der Einheit ihrer deutlich zahlreicheren Kameraden, deren Schilde vor Hitze des flammenden Atems der Chimäre noch qualmten, hinter ihnen. Eine Taktik, die im Tunnelkampf regelmäßig Anwendung fand. Die Chaosritter setzten ihnen direkt nach und krachten in die exponierte Flanke der besagten Nahkampfeinheit, bevor diese sich ihnen überhaupt zuwenden konnte…




Als die Eisendrachen hinter die Reihen ihrer Eisenbrecher-Kumpel gelangten und sie erkannten, dass diese sich nun der gnadenlosen Ritter des Chaos erwehren mussten, sammelten sie sich wieder. Die Ehrwürdigen Alten schwenkten indes weiter auf die Flanke der Chaosritter zu und machten ihre schweren Zweihandwaffen kampfbereit. Keine Rüstung der Welt wäre in der Lage, diesen zwergengeschmiedeten und mit Runen versehenen Waffen aus Gromrilstahl zu wiederstehen. Selbst die dicken Plattenrüstungen der Hünen aus dem Norden und ihrer gewaltigen Reittiere, bei denen jede Platte von einem Meisterdämonenschmied geschaffen wurde, wären wohl nicht in der Lage dagegen standzuhalten. 



Das Geschütz namens Ugams Hammer hatte wieder eine freie Schussbahn und seine Geschützmannshaft feuerte in einem Qualm aus Pulverdampf ein gusseisernes Projektil auf die grotesken Schlangenwesen, die einen Zwerg nach dem anderen in Statuen aus Sand verwandelten. Eine der Kreaturen wurde von dem Geschoss mittig getroffen und in unzählige Splitter aus Sandstein gesprengt. Der Klang von aufeinanderprallendem Metall und das Geschrei von Kriegern im dichten Handgemenge überlagerten schließlich den Nachhall des lauten Kanonenschusses. Der Champion der finsteren Chaosritter rief in seiner düsteren Sprache erneut eine deutliche Herausforderung zu Ehren seines rabengesichtigen Gottes aus. Logan Trotzberg nahm die Herausforderung mit einem abfälligen Schnaufen an und seine treuen Schildträger trugen ihn direkt zu dem herangaloppierenden Chaoschampion. Der Größenunterschied der beiden Kontrahenten war zwar immens, doch da der Zwerg etwa auf Schulterhöhe seiner Schildträger und seiner vielen Krieger getragen wurde, waren die Duellanten etwa auf gemeinsamer Augenhöhe. Der Chaosritter in seiner gewundenen und von bizarren Runen übersäten Plattenrüstung war unirdisch schnell und stieß mit seinem unheilvollen Schwert wiederholt und ohne zu zögern zu. Die meisten Schläge parierte der kampferfahrene Zwergenfürst mühelos und jene, die durch seine Verteidigung drangen, prallten ohne Wirkung an der runenübersäten Rüstung seiner Ahnen ab. Kein mit profanen Hexereien versehenes Schwert mochte so leicht durch dieses Erbstück des Trotzberg-Klans dringen. Im Gegenzug schwang Logan Trotzberg seine wohlbalancierte Runenaxt Grollbrecher in einem weiten Bogen nach seinem berittenen Widersacher, doch auch dieser war durchaus Nahkampferfahren und schlug die Runenaxt ein ums andere Mal mit seinem gezackten Schwert beiseite. Grollbrecher vermochte bei einem erfolgreichen Treffer zudem ebenfalls nicht, durch die dämonengeschmiedete und bizarr anmutende Rüstung des düsteren Ritters zu dringen. Logan hatte wenig Geduld und ihm behagte gar nicht, dass er sich derart lange mit einem in seinen Augen bedeutungslosen Chaosritter abmühen musste. Er wollte den verhassten Chaoshexer und Kommandanten der Armee erschlagen oder zumindest den marodierenden Träger der Armeestandarte, dessen berühmt berüchtigter Ruf seit der erfolglosen Belagerung Barak Varrs durch die Truppen des Imperium quer durch die Düsterlande eilte. Die Schildträger versuchten sich ebenfalls daran, den Chaosritter mit wuchtigen Schlägen ihrer Waffen vom Ross zu befördern. Schließlich gelang es jedoch dem Zwergenfürsten selbst, einen letzten präzisen Hieb durch die Verteidigung des korrumpierten Ritterchampions zu bringen. Er traf eine Schwachstelle in dem ungewöhnlichen Metall der Rüstung und trieb den Axtkopf von Grollbrecher tief in den Körper des berittenen Hünen. Beinahe geräuschlos stürzte dieser vom Pferd und riss dabei sein unnatürliches Ross seitlich mit zu Boden. Es gab wenig Dinge auf der Welt, die den direkten Angriff eines Regiments Chaosritter in der eigenen Flanke wiederstehen konnten, aber die resoluten Eisenbrecher des Trotzbergklans gehörten dazu. Zwar erlitten sie horrende Verluste, als die düsteren Ritter in ihre Reihen brachen und wild um sich schlugen, doch war es ihrem Kommandanten schließlich auch gelungen, den führenden Chaosritters schmucklos von seinem kohlrabenschwarzen Ross zu schmettern. Die Eisenbrecher erinnerten sich an ihren Schwur, immer tapfer und unabhängig aller Umstände die Stellung zu halten, und so wandten sie sich trotz aller Verluste ihren Feinden in geordneter Formation und mit erhobenen Schilden entgegen. Logan Trotzberg brüllte lauthals Befehle, während ihn seine Schildträger tiefer ins Schlachtgetümmel trugen. Er hatte es auf den kommandierenden Chaoshexer des Feindes abgesehen, den er persönlich für die Schändungen seiner Wahlheimat Barak Varr verantwortlich machte. Doch kaum hatten die Schildträger ihn beinahe erreicht, da verschwand dieser wie der Nebel und tauchte am anderen Ende seiner Einheit unvermittelt wieder auf.  Frustriert und hasserfüllt brüllte der Zwergenfürst wilde Flüche und stieß seine Runenaxt trotzig gen Himmel…
 



 
Mit einem gellenden Schrei sprang die dreiköpfige Chimäre in die Flanke der schwer gepanzerten Zwerge, die sich nunmehr im dichten Kampfgetümmel mit den hünenhaften Chaosrittern befanden. Die Skelettbogenreiter durchquerten im schnellen Galopp von der anderen Seite her die brodelnde Flut zwischen der Armee der Zwerge und der Kupfernen Legion, so dass eine Gicht kochenden Wassers um ihre vergilbten Knochen peitschte, und stürzten sich auf die letzte verbliebene Kriegsmaschine der Zwerge. An der gegenüberliegenden Flanke marschierten nun all die Krieger des Chaos auf das Schlachtfeld, die dem mordlustigen Blutgott Khorne huldigten. Schwere auf dämonischen Molochen reitende Chaosritter, die als Schädelbrecher des Khorne bekannt sind, stampften auf dampfenden Hufen aus Messing und Bronze voran, während Reihe um Reihe von Chaoskriegern des Khorne sich neben ihnen auf ein reichhaltiges Blutvergießen vorbereiteten. Eutra’ta befahl ihre Krieger weiter voran, doch sie selbst wechselte aus den Reihen der elitären Gruftwachen in die Reihen der Skelettbogenschützen der Asaph-Dvision. Sie hatte kein Verlangen an den nahenden Auseinandersetzungen im Nahkampf teilzunehmen. Dies überließ sie ihren pflichtbewussten Kriegern, von denen die Ersten angeführt von Gruftprinz Asaph nunmehr die Brücke über den Fluss betraten. Die Hohepriesterin des Todes verblieb vielmehr bei ihren Fernkampftruppen, um das Schlachtgeschehen von dort aus zu überblicken und ihrer Legion mit ihren Anrufungen weiterhin beizustehen. 

 

 
Eutra’ta intonierte sogleich mit erhobenen Armen die Anrufung des Wüstenwindes und hüllte einen Großteil ihrer Legion erneut in einen aufpeitschenden Sandsturm. Dieser trug die Kupfernen Krieger des Khsar, des Patrons dieser Intonation, in die Mitte der Brücke und viele weitere Krieger der Kupfernen Legion gleichermaßen hinter ihnen her. Die Hohepriesterin wollte ihre Truppen unbedingt in den Kampf werfen und sich nicht auf die Fähigkeiten ihrer diabolischen Verbündeten aus den weit entfernten Nordlanden verlassen, die Zwerge im Alleingang zu vernichten. Der enigmatische Meisterzauberer der Nordmenschen Arkain Baal erschuf einen betäubenden Nebel um sich herum, doch verlor er inmitten des hartumkämpften Nahkampfes die notwendige Konzentration und das mystische Miasma löste sich wieder so schnell auf, wie es entstanden war. Eutra’ta griff ebenfalls nach düsteren Flüchen und stimmte die uralte Anrufung des Verdorrens an. Doch bevor die Zwerge Opfer des Fluches des dunklen Gottes Usekph werden konnten, entglitt der Hohepriesterin ebenfalls die Konzentration beim Formen der äußerst selten von ihr genutzten Silben.
Der letzte verbliebene Grabjäger wandte erneut seinen Sandfluch-Blick an, doch mittlerweile war kein Zwerg mehr so töricht, seinen Blick zu erwidern. Auch die vielen Pfeile der Bogenschützen der Asaph-Division waren nicht in der Lage, durch die schützenden Schilde und schweren Rüstungen der nicht im Nahkampf gebundenen Zwerge zu dringen. Die Skelettbogenreiter, deren Augenhöhlen noch immer mit einem unirdischen Hass glommen, erschlugen zwei aus der Besatzung der letzten Kanone, doch das letzte verbliebene Besatzungsmitglied erwehrte sich erfolgreich gegen die berittenen Untoten und hielt weiter trotzig stand.
Nun war es Harkon Lek, der Erhabene Held des Tchar und Kriegsherr über den Stamm der Eisenkrähen, der den Zwergen eine Herausforderung zum Zweikampf entgegen gellte. Sein Ruf eilte ihm voraus und die Zwerge im Nahkampf mit ihm waren sich nur allzu bewusst, wem der abgeschlagene Kopf am Gürtel des Erhabenen Helden des Chaos einst gehört hatte. Das Banner der Eisenkrähen und seinen Schild hielt Harkon Lek in einer stahlgepanzerten Hand und das magische Schwert, das einst von einem legendären Imperialen Hauptmann getragen wurde, dem der abgeschlagene Kopf gehört hatte, schwang er mit der anderen eisernen Faust. Sein dunkles Chaosross hielt er direkt auf den wütenden Zwergengeneral zu, der seine Herausforderung mit knappen Worten in seiner zwergsichen Sprache entgegen genommen hatte. Harkon Leks magische Klinge wirbelte beinahe schneller durch die Luft, als es das sterbliche Auge zu verfolgen vermochte. Zwergenfürst Logan Trotzberg stellte sich breitbeinig auf seinen Schild und schwang seine Runenaxt Grollbrecher in einer weiten achtförmigen Bewegung herum. Zwar konnte er mit der Geschwindigkeit des in der Gunst seiner dunklen Götter stehenden Chaoskriegers nicht mithalten, aber er war im Zweikampf keineswegs unterlegen. An reiner Waffenkunst schienen die beiden Kontrahenten in etwa ebenbürtig, aber ihr Kampfstil war äußerst verschieden. Einige Schläge von Harkon Lek waren derart schnell und präzise ausgeführt, dass sie durch die Deckung des Kommandanten der Zwergenarmee brachen. Zweimal prallte die Klinge des Erhabenen Helden dabei seitlich gegen den breiten Torso des Zwergenfürsten, doch beide Male retteten ihn seine gromrilgeschmiedete Rüstung und die Macht der in ihr eingravierten Eisenrunen. Dennoch spürte Logan Trotzberg die Wucht dieser heftigen Schläge unter seiner dicken Rüstung, aber es spornte ihn nur noch mehr an und so schwang er Grollbrecher aus der geschwungenen Acht heraus und ließ die Axt gleich einem Kometen auf den düsteren Höllenritter niedergehen. Dieser parierte den Angriff beinahe mühelos und auch den Nachfolgenden. Die Versuche der treuen Schildträger des Zwergenfürsten in den Kampf einzugreifen, waren beinahe ohne Chance und gingen gänzlich in die Leere. Nur einmal gelang es Fürst Trotzberg, Grollbrecher durch die aktive Verteidigung des Erhabenen Helden zu stoßen. Doch prallte der schwere Axtkopf mit einem dumpfen Ton an der massiven und mit diablosichen Symbolen übersäten Brustplatte Harkon Leks ab, ohne dabei irgendwelchen nennenswerten Schaden zu verursachen. Auch der verzweifelt geschwungene Kriegshammer eines Schildträgers glitt an den Platten des Metallharnisches des verdorbenen Reittieres des Chaosritters ab. Arkain Baal versuchte indes, sich des auf ihn zusteuernden Anführers des Zwergenregimentes zu entledigen, doch auch die Rüstung dieses grauhaarigen Veteranen, des so genannten Eisenbartes, erwies sich als zu schwer für seine schwungvollen Angriffe mit dem korrumpierten Hammerpaar. Einer der Chaosritter und auch eines der gewaltigen Rosse schlitzten im Kampf je einen schwer gepanzerten Zwerg auf, während sie selber in ihren Chaosrüstungen geradezu unverwundbar wirkten. Der Eisenbart schwang seine Axt in Richtung Arkain Baal, doch parierte dieser die Angriffe mühelos oder ließ sie schlicht an seiner silbrigen Rüstung abgleiten. Die Blutschrei-Chimäre zerfetzte eine Handvoll weiterer Zwerge, als sie von der Flanke her in das unter schweren Verlusten leidende Regiment  brach. Die Zwerge wankten schließlich unter diesen von schierer Wildheit geprägten Angriffen. Keiner von ihnen hörte mehr auf die verzweifelten Befehle ihres verehrten Kommandanten und die Schildträger waren bemüht, ihren geliebten Fürsten aus der direkten Gefahr zu geleiten. Sowohl die wilde Chimäre als auch die Chaosritter setzten hinter den fliehenden Zwergen her. Viele der Zwerge wurden auf der Flucht niedergemacht und die Chimäre wütete schrecklich unter ihnen. Fürst Trotzberg rutschte schließlich von seinem Schild, als die Schildträger im Getümmel den Halt verloren und einer von ihnen von einer herabsausenden Klaue der Chimäre zerschmettert wurde. Die Chaosritter prallten im Nachsetzen schließlich in die sich zuvor gesammelten Eisendrachen, die im Angesicht dieser angsterfüllenden Gegner mutig ihre Stellung hielten, und schwangen bereits wieder ihre verzauberten und vor Blut triefenden Waffen…






Runenschmied Dorin Eiranblow stieß in das Silberhorn der Vergeltung und ein klarer Ton, der meilenweit zu hören war, erklang für einen langen Moment über dem Schlachtfeld. Die Langbärte der Ehrwürdigen Alten fühlten sich belebt und beinahe um die hundert Jahre jünger. Sie stürmten mit hoch erhobenen Zweihandäxten und riesigen Hämmern im Anschlag in die Flanke der vermaledeiten Chaosritter und riefen dabei laute Schlachtgesänge.
Der Dienstälteste Tharwem Axthieb rannte mit überraschender Geschwindigkeit voran, so sehr war er durch den Klang des Horns der Vergeltung inspiriert. Er erinnerte sich noch an die Geschichten seines Urgroßvaters aus dem Krieg der Vergeltung. Weiter im Hintergrund war der sonore metallische Klang der Stimme des schrecklichen Chaoshelden zu hören, der erneut einen würdigen Gegner suchte, der sich ihm im Zweikampf stellen würde. Doch weder Tharwem Axthieb noch der Runenschmied Dorin Eiranblow oder der Träger des Klanbanners Thain Engrasch Breithelm hatten Interesse sich dem mörderischen Nordmann in einem Duell zu stellen. Zudem erkannten sie die Trickserei, die eindeutig hinter dieser vermeintlich ehrenvollen Tat steckte. Sollte sich einer von ihnen dem Zweikampf stellen, würde der vernichtende Angriff der Ehrwürdigen Alten in die Leere gehen und schlicht verpuffen. Engrasch Breithelm wich im Angesicht der Herausforderung in die hinteren Reihen seiner Einheit. Dennoch unterschätzte der Dienstälteste der Ehrwürdigen Alten im Taumel der glorreichen Erinnerung an die Geschichten seines Urgroßvaters den sich ihm zuwendenden Chaosritter. Der schwer gepanzerte Kavallerist sprang ihn auf seinem schnaubenden Ross an und ließ sein gezacktes Schwert gnadenlos niedersausen. Tharwem hatte seine Verteidigung komplett vernachlässigt und so durchstieß die mit dunklem Feuer flackernde Klinge seinen schweren Kettenwams mühelos, bevor er seine eigene Waffe zur Abwehr heranführen konnte. Seine langstielige Axt fiel polternd aus den tauben Händen des Dienstältesten, als dieser tödlich getroffen zu Boden ging. Seine Kameraden wollten diesen ungeheuren Frevel nicht ungesühnt lassen und so stürzte sich ein Großteil von ihnen auf genau diesen einen Chaosritter. Eine Vielzahl schwerer Äxte und wuchtiger Hämmer und Streitkolben prallten auf die dämonengeschmiedete Rüstung des massigen Ritters und brachen diese schließlich auf. Gegen die gromrilverstärkten Waffen der Ehrwürdigen Alten konnte keine irdische Rüstung bestehen und dennoch glitten einige Angriffe am düsteren Panzer der Chaosritter ab. Erstaunlicherweise gelang es auch den wenigen verbliebenen Eisendrachen, sich dem kurz zuvor erfolgten Angriff der Chaosritter zu erwehren. Rücken an Rücken standen die Eisendrachen und Schlag um Schlag der Ritter und Rosse prallte an ihren schmiedefesten Gromrilrüstungen ab, während die Schutzrunen auf ihnen dabei leicht zu glimmen begannen. Die schwere Kavallerie des Chaos war schwer bedrängt und die Chaosrosse bäumten sich auf die Hinterläufe, doch gelang es dem Chaoshexer Arkain Baal seine Eisenkrähen im Angesicht ihres Stammestotems mit düsteren Verheißungen im hart umkämpften Nahkampf zu halten…

 
 


Mit lautem Geschrei und dem Gedonner stahlbeschlagener Hufen stürmten die Chaoskrieger und die Schädelbrecher des Khorne in die Flanke der Einheit Langbärte, die sich bereits im Kampf mit den Chaosrittern des Tzeentch befanden. Die Krieger des Khorne waren begierig darauf, den Jüngern des Wandlers zu zeigen, wie wahres Blutvergießen aussah. Dass sie den Eisenkrähen, denen sie wenig Gegenliebe entgegenbrachten, damit in einer für sie brenzligen Situation aushalfen, interessierte die Jünger des Blutgottes in ihrer Raserei kaum. Es kam ihnen nur auf die Anzahl der Schädel an, die sie ihrem blutrünstigen Patron in der Schlacht darbringen konnten. Sie hatten sich der Sache des mächtigen Meisterzauberers des Chaos verschrieben, als dieser ihnen in eine reiche Ernte an vergossenem Blut und Schädel in Aussicht gestellt hatte. Die gewaltige Chimäre kam indes wieder mit wenigen Schlägen ihrer ledrigen Flügel heran geflogen und landete nahe der Flanke des letzten Regiments der Feindesarmee. Ihre Mäuler trieften vor halbgeronnenem Blut der zuvor aufgeriebenen Zwerge. Gruftprinz Aphas führte seine Gruftwache bis an das Ende der Brücke und damit in eine Position, vor der aus sie den Rücken des Hauptregiments der Zwerge bedrohen konnten. Die Nekropolenritter und die Geheb-Division folgten ihnen dicht auf, doch blieben sie zunächst auf ihrer eigenen Flussseite.
 

 
 
 
 
 


Von dort aus und aus sicherer Entfernung zum wütenden Nahkampf begann die Hohepriesterin Eutra’ta erneut ihre Anrufungen. Doch zunächst versuchte Arkain Baal seine düstere Magie zu wirken. Sein leise geflüsterter Fluch hatte die große Einheit der Zwerge zum Ziel, doch der Runenschmied in ihren Reihen bannte die verhängnisvollen Illusionen des Chaoshexers. Eutra’ta hatte ihre Anrufungen beinahe vollendet, als der Runenschmied auch diesen auf seine Einheit gezielten Fluchzauber verzweifelt bannte. Im allerletzten Moment gelang es ihm auch diese Magie abzuwenden, bevor sie die seinen erfasste. Erst als Arkain Baal erneut ein mystisches Miasma aus betäubenden Nebelschwaden erschuf, das die Zwerge taumeln uns stolpern ließ, vermochte der Runenpriester nichts mehr dagegen auszurichten. Eutra’tas nächster Anrufung wurde ebenfalls nichts mehr entgegengebracht. Prinz Aphas und seine Gruftwächter wurden in einem wirbelnden Sandsturm bis beinahe in den Rücken des umzingelten Zwergenregimentes getragen. Der Runenschmied schnaufte vor Erschöpfung. Gegen zwei derart mächtige Magieanwender konnte er schlicht nicht mehr ausrichten, zudem flutete die Lade der verdammten Seelen hinter dem einsamen Gebäude das Schlachtfeld einmal mehr mit zusätzlicher machtvoller magischer Energie.
Harkon Lek rief unentwegt seine hämische Herausforderung in die Reihen der Zwerge, doch keiner der kurzgewachsenen Krieger wagte es, gegen ihn anzutreten. Der Armeestandartenträger der Zwerge suchte weiterhin die Sicherheit am hinteren Ende seines Regiments, doch erkannte auch er, dass die seinen nunmehr beinahe gänzlich umzingelt waren. Die Zwerge stellten sich dennoch stoisch und mit erhobenen Waffen ihren mannigfaltigen Angreifern. Da der Erhabene Held Harkon Lek keinen Zweikampfgegner finden konnte, erschlug er den ihm am nahesten stehenden Zwerg, der trotz dichtem Handgemenge noch immer nicht bereit gewesen war, seine überdimensionierte Muskete abzulegen. Als weit am anderen Ende des Handgemenges der erste gewaltige Schädelbrecher herangebrandet war, schwang der mörderische Ritter auf seinem schweren dämonischen Reittier sein immenses Schlachtbeil und schlug im vollen Galopp einem überraschten Zwerg den Kopf samt Bart ab. Die messingbeschlagenen Hufen des diabolischen Molochs rissen dabei Furchen in den Boden, die nicht kleiner als flache Gräber waren. Neben den dampfschnaubenden Schädelbrechern waren die Chaoskrieger des Khorne ebenfalls bereits mit aufgeschlossen und stießen im Blutrausch ihre Schlachtrufe aus. Schwere Hellebardenklingen gingen auf die benebelten Zwerge nieder und metzelten unzählige von ihnen in erschreckender Effizienz dahin. Die Veteranenkrieger der Zwerge erschlugen noch einen Chaosritter mit ihren jedwede Rüstung durchdringenden Waffen, bevor der Druck der Angreifer zu gewaltig wurde und die altehrwürdigen Zwerge die Flucht ergriffen. Die meisten von ihnen rannten in erstaunlich hoher Geschwindigkeit an der schnaubenden und zischenden Chimäre vorbei oder sogar zwischen ihren Beinen hindurch. Der eine oder andere Zwerg wurde dabei Opfer eines der hervorschnellenden Mäuler, doch selbst mit ihren drei Köpfen konnte das Monstrum nicht alle fliehenden Zwerge erwischen. Der Armeestandartenträger Engrasch Breithelm  stellte sich den Verfolgern jedoch mutig und mit aufrechtem Haupt entgegen. Er wollte die Schmach der mehrfach abgelehnten Herausforderungen gegen den Chaoshelden wieder gut machen und seinen Kameraden ausreichend Zeit zur Flucht erkaufen. Weder die blutrünstigen Chaoskrieger und Schädelbrecher des Khorne noch die Chaosritter des Tzeentch konnten die Langbärte bei ihrer Flucht einholen, als der stoische Thain die Bannerstange der runenverzierten Armeestandarte quer in seinen Händen hielt und somit unzählige Feinde unter übermenschlichen Kraftanstrengungen für einige Augenblicke aufhielt. Es war beinahe, als wäre der leibhaftige Grimnir selbst in ihn gefahren. Nach einigen wenigen  Augenblicken stießen ihn die rasenden Feinde jedoch beiseite und überrannten ihn schlicht in ihrem Wahn, die Flüchtenden einzuholen. Engrasch Breithelm wurde dabei von seinem eigenen Klanbanner begraben und für tot gehalten…

 
 


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