Gahrr XXX (Orks & Goblins) vs. Pein Schwackeheter (Ogerkönigreiche)

Ork-Waaaghboss Gahrr XXX hatte sich verändert. Seit der im Frühling verlorenen Belagerung um die Wehrstadt Ekrund war Gahrr XXX in keiner Schlacht mehr gesehen worden und dies war für den Ork-Waaaghboss, der sonst nicht einmal wenige Tage ohne ordentliche Prügelei auskam, höchst ungewöhnlich. Abgesehen von den Wildorks, die sich Da Gahrrs nannten, hielten alle seine Krieger gehörigen Abstand zu ihm. Während Gahrr vor der Belagerung als zwar brutaler aber durchaus jovialer Kommandant bekannt gewesen war, der gerne mal ein paar Orkköpfe zusammenschlug oder Goblins mit einem gehörigen Tritt in die Walachei beförderte, dominierten nun grenzenlose Wut und ein tief sitzender Zorn sein Gemüt. Bis auf seine stark verkohlte Rüstung und seinen treuen Spalta, hatte Gahrr jedweden Tand abgelegt. Seine vernarbte Haut war von einer wüsten Kriegsbemalung übersät, die Da Gahrrs stetig erneuerten. Bis auf seine metallene Waffe und Rüstung, schien es beinahe so, als ob sich Gahrr in einen Wildork zurückentwickelt hatte. Bislang gab es unter Grünhäuten lediglich das Gerücht, dass es vereinzelten Wildorks gelungen war, sich zu einem richtigen Ork zu entwickeln. Orkulation nannten das einige kognitiv besonders bewanderte Orks. Nicht nur das, Gahrr hatte auch eine Art religiösen Eifer entwickelt. Er hielt sich nicht länger nur für den Sendboten des Mork, er hielt sich für die orkhaftige Inkarnation des Mork. Alle Schamanen, die dies für frevelhafte Blasphemie hielten, da sie nur sich für die Überbringer göttlicher Visionen hielten, und dies auch mitteilten, schlug Gahrr ohne Federlesen in zwei Teile. Alle anderen Grünhäute sahen nur das grüne Glimmen in den Augen ihres Waaaghbosses, wenn sie es sich denn überhaupt trauten, ihm in die Augen zu schauen, und spürten seinen rasenden Zorn. Letztlich war es ihnen auch egal wer oder was Gahrr antrieb, sofern er sie in eine ordentliche Schlacht führte. Und dies tat Gahrr schließlich, als er der fliegenden Festung im Norden gewahr wurde. Er beschloss, dass er das Himmelsschloss erobern müsse, um die anderen Götter, die dort mit Sicherheit hausen würden, besiegen zu können. „Orkageddon!“, schrie Gahrr XXX lauthals und seine Horde folgte ihm in Richtung der von den Ogern besetzten Lande im Norden…
 

Ork-Waaaghboss Gahrr XXX

Fleischermeister Pein Schwackeheter hatte lange nach der fliegenden Speisekammer Ausschau gehalten. Er war zunächst äußerst frustriert gewesen, dass sie keiner seiner Spähgnoblars ausfindig machen konnte. Auch der übergroße und in Teilen überaus schmackhaft aussehende Frosch, der immer wieder in Peins Visionen auftauchte, konnte ihm nicht mitteilen, wo er die fliegende Speisekammer finden könnte. In alle Richtungen hatte er seine Spähgnoblars und auch den einen oder anderen Jäger ausgeschickt, doch nur Gerüchten zufolge war die Speisekammer weit im Westen gesichtet worden. Den frisch gekürten obersten Tyrannen des Eisfelsen-Stammes Gornod konnte er, trotz Versprechungen eines unerschöpflichen Nahrungsvorrats, leider nicht überzeugen, einen Freßzug gen Westen anzuführen. Doch als Pein schon kurz davor stand, in einen mehrminütigen Hungerstreik zu treten, und somit dem Schlund gegenüber seine unfassbare Verzweiflung deutlich machen wollte, kam ein kreischender Gnoblar angerannt und zeigte gen Himmel. Freudig erregt brach Pein sofort seinen bereits an ihm zehrenden Hungerstreik ab und verschlang den noch immer kreischenden Gnoblar sowie eine Rhinoxhälfte, die zuvor als Pausenmahlzeit übrig geblieben war. Noch im Kauen brüllte der Fleischermeister seine Oger an, das Lager abzubrechen und gen eigene Festung im Süden zu marschieren. Kaum waren die Oger jedoch aufgebrochen, da rannte ein weiterer Spähgnoblar heran und blieb dabei dennoch in einer für ihn sicheren Entfernung zum hungrigen Fleischermeister stehen. Völlig außer Atem und mit fiepender Stimme berichtete dieser von Grünhäuten, die sich ebenfalls der Ogerfestung und der fliegenden Speisekammer näherten. „Das würde ein Fest!“, frohlockte Pein, während ein Trauerfang der monströsen Kavalleristen von Peins Todesdonner den Spähgnoblar von hinten schnappte und als Zwischenmahlzeit verzehrte… 


Fleischermeister Pein Schwackeheter

Die beiden Horden trafen schließlich unweit der Ogerfestung und in beinahe greifbarer Nähe zu Fozzriks Fliegender Festung aufeinander. Die Kontrahenten waren bereits in der Vergangenheit im Schatten der Fliegenden Festung aneinandergeraten, doch dieses Mal mutete sie wirklich zum Greifen nahe an und mehr denn je entfaltete das der Physik trotzende Bauwerk seine Wirkung auf das unmittelbare Gelände. Ganze Bodenareale wurden aus dem Erdreich gerissen und wirbelten der Schwerkraft trotzend durch die Luft, nur um an neuen Positionen wieder auf dem zerrissenen Erdboden für einige Momente zur Ruhe zu kommen. Arkane Fokusse stießen wie riesige Stacheln oder Wirbelwinde aus dem Boden hervor, stets umgeben von heulenden Magieverwehungen. Die wenig zögerlichen Grünhäute und Oger schien dies in ihrer Wildheit jedoch kaum kümmern. Schließlich waren gewöhnlichere aber nicht minder fulminante Erdbeben, Vulkanausbrüche und Gerölllawinen in den Weltrandgebirge und den Trauerbergen an der Tagesordnung. An eine Schlachtordnung war kaum zu denken, als Einheiten und Gelände immer wieder ihre relative Position zueinander veränderten und schlicht umhergewirbelt wurden…

Gahrr XXX (Orks & Goblins) vs. Pein Schwackeheter (Ogerkönigreiche) [Sturm der Magie - H5]


 
 


Die legendäre Trauerfang-Kavallerie, die von allen Ogern in Anerkennung an die Verdauungsgeräusche ihres Fleischermeisters nur Peins Todesdonner genannt wurde, ging brüllend und fauchend zum Angriff über. Das zerschlissene Grimmzahn-Banner wehte im Sturm der Magie und ließ ein schwach vernehmbares Echo von Kampfeslärm vernehmen. Kreischende Harpyien aus den Verwirbelungen um Fozzriks Fliegende Festung schlossen sich im Sturzflug dem Angriff ebenso an, so wie der rumpelnde Eisenspeier mit dem schnaubenden Rhinox an seiner Spitze. Auf einer weiteren in Sichtweite wirbelnden und von magischen Stürmen getrennten Bodenplatte führte Fleischermeister Pein seine unaufhaltsame Walze Oger in die unzähligen Nachtgoblins vor sich. Das Donnerhorn schloss sich mit einem lauten Brüllen dem Angriff an und so gesellte sich zu dem lauten Poltern dutzender vorwärtsstürmender Oger, das gewaltige Krachen und Beben der Hufe dieser riesenhaften Kreatur. Bevor die Ogerwalze heran war, lösten sich aus den Reihen der kleinen Grünhäute einige mit großen Eisenkugeln bewaffnete Nachtgoblin-Fanatics. Die vor Wahnsinn und Pilz-Halluzinationen kichernden Irren wirbelten immer schneller um die eigene Achse und schlugen schließlich mitten in die Reihen der heranbrandenden Oger. Die Wucht der Eisenkugeln zerschlug sogar die harten Knochen der auf sie treffenden Oger, so dass schließlich zwei der massigen Bullen tödlich getroffen zusammensackten und blutüberströmt liegen blieben. Dies tat dem Angriff der Ogerwalze jedoch genauso wenig einen Abbruch, wie den wirbelnden Nachtgoblins, die weiterhin kichernd und nun weit hinter der Ogereinheit ihre Kreise zogen. Das Donnerhorn stürmte auf Anweisung seiner beiden Reiter, die mühevoll an den schweren Zügeln rissen, an der Ogerwalze und den kapuzentragenden Nachtgoblins vorbei und geradewegs auf den Ork-Waaaghboss Gahrr XXX und seinen Streitwagen zu. An der gegenüberliegenden Flanke der Oger sprang ein einsamer Säbelzahn auf den Snotling-Kurbelwagen zu, der sich ihnen schlingernd näherte. Einige der benebelten Snotlings wurden der Gefahr gewahr und warfen explosive Bummpilze in Richtung der kapitalen Raubkatze, doch hielten diese sie nicht wirklich auf. Weiter entfernt hinter weiteren magischen Verwirbelungen sprang ein Rudel Säbelzähne auf Skelettbogenreiter zu, die sich nebst anderen untoten Wesen im Zuge des Vorüberflugs von Fozzriks Fliegender Festung aus ihrem Jahrtausende währenden Schlaf erhoben hatten und an der Seite der Grünhäute in den Kampf zogen. Unweit der Säbelzähne zogen zur endgültigen Verwirrung der Situationen Nachtgoblins vom Eisenfelsen auf Seiten der Ogerkönigreiche in die Schlacht und stießen ebenfalls einen suizidalen Nachtgoblin-Fanatic in Richtung eines sich nähernden Riesen auf Seite der Orks & Goblins. Der Fanatic wirbelte wenige Meter vor dem Riesen umher, so dass dieser den kichernden Winzling sichtlich verwundert musterte.


 
 
 
Von ihrem Arkanen Fokus aus blickte die geheimnisvolle Bewahrerin, die sich den Ogern unmittelbar vor der Schlacht mit ihrem versklavten Fimir-Fluchunhold angeschlossen hatte, auf die Szenerie vor ihr. Die Winde des Ghyran wurden in erheblichem Maße aus dem aufgerissenen Erdreich aufgewirbelt, als durch die gewaltigen tektonischen Kräfte sogar uralte magische Erdlinien durchtrennt wurden. Die Bewahrerin badete in dem grünen Wind des Lebens und ließ Ranken aus dem Arkanen Fokus sprießen, die sie wie auf einem Thron umschlossen. Der ihr gegenüber auf einem Arkanen Fokus aus wirbelnden Energien befindliche Goblin-Schamane lass hastig unverständliche Silben von einer langen Spruchrolle, doch  tat dies den Magieanwendungen der Bewahrerin keinen Abbruch. Sie wob die Jademagie auf eine geradezu natürliche Art und Weise. Das im Angriff befindliche Donnerhorn wurde durch ihre lebensspendenden Magie in seiner bereits beachtlichen Widerstandsfähigkeit noch gestärkt, so dass selbst die gewaltige magische Klinge des Ork-Generals Schwierigkeiten haben sollte, dem haarigen Monster auch nur eins seiner dicken Haare zu krümmen. Als nächstes warf die Bewahrerin eine Handvoll Blutsprossen in den tosenden Wind und nährte sie sogleich mit Jademagie. Die Blutsprossen begannen im Flug zu keimen und flogen auf die Nachtgoblins zu, die sich gerade auf den Aufprall der heranwalzenden Oger vorbereiteten. Der Nachgtoblin-Schamane auf seinem Arkanen Fokus dahinter sah die Keimlinge heranfliegen und witterte nichts Gutes. Mit geballter Waaaghmagie zerschlug er die Keimlinge schließlich, bevor sie heranwachsen konnten. Fleischermeister Pein sah mit Genugtuung wie die dürre Bewahrerin ihre machtvolle Magie wirkte und den Nachtgoblin-Schamane somit in seinen Bemühungen in Schach hielt. Pein verschlang daraufhin gierig das Herz eines Rhinoxbullen und stürmte an der Seite seiner Oger weiter auf die verunsicherten Nachtgoblins zu. Die durch diesen Konsum gewonnene Lebenskraft übertrug er auf alle Oger in seiner Nähe, doch der Fleischermeister stopfte noch mehr Nahrung in sich hinein. Er würgte Stränge widerwärtiger und giftiger Innereien eines Trolls hinunter und ließ dadurch die übernatürlichen Heilkräfte dieser Bestie auf sich und seine nahen Verbündeten übergehen. Beinahe hätte Pein vor lauter Würgen ähnlich einem Troll auch einen Schwall Kotze auf seine Feinde erbrochen, doch war er ein erfahrener Fleischermeister, der auch die obskursten Dinge verschlingen konnte. Frittierte Chaosbrut war dabei noch eine der angenehmeren Speisen dachte Pein, als er sich mit jedem gewaltigen Schritt der windschiefen Phalanx der Goblins näherte. Doch bevor er diese aus seinem Beutel ziehen konnte, versuchte der entfernte Fimir-Fluchunhold einen betäubenden Nebel um die Wildorks zu erschaffen, die sich laut grölend der Trauerfangkavallerie von Peins Todesdonner entgegenstellten. Der Nachtgoblin-Schamane zerstieß jedoch auch dieses aufkeimende Miasma und kreischte dabei mittlerweile unentwegt und ohrenbetäubend. Der Schlachtlärm war ohnehin bereits derart laut, dass erste Nachtgoblins begannen, ihre Kapuzen enger ins Gesicht zu ziehen. Pein kümmerte der Lärm nicht. Es spornte ihn vielmehr an und so schob er sich zu guter Letzt noch die gesamte frittierte Chaosbrut in den Rachen, nur um die Macht des Großen Schlunds anzurufen und um seinen Beistand zu bitten. Doch der Große Schlund reagierte nicht, was womöglich auf Peins kurzzeitige Magenverstimmungen nach Genuss des Trollgedärms zurückzuführen war.

Die Vielfraße, die einen befestigten Turm besetzt hatten, richteten ihre kapitalen Pistolen auf den Ork-Schamanen, der auf einem sich auftürmenden Arkanen Fokus stand und darauf tanzte. Krachend fielen die Schüsse, doch die vor sonderlichem Gibt triefenden Projektile prallten schließlich alle an den wirbelnden Felsbrocken ab, ohne den tanzenden Ork zu beeinträchtigen. Am anderen Ende des zerrütteten Schlachtfeldes feuerte einer der Eisenspeier seine Kanonade auf den einen sich nähernden Riesen. Mehrere der eisernen Geschosse trafen das grobschlächtige Ungetüm und hinterließen üble Wunden, doch hielten sie den taumelnden Koloss nicht auf. Die versklavten Nachtgoblins im Dienste der Ogerkönigreiche feuerten indes ihre krummen Kurzbögen auf den anderen sich nähernden Riesen. Dieser fuchtelte wild mit den Armen, als sich unzählige schwarzgefiederte Pfeile wie ein Schwarm blutrünstiger Mücken näherten. Zwei davon bohrten sich tief in die Haut des Riesen und ließen ihn vor Schmerzen aufschreien.

Schließlich erreichten die ersten Krieger und die ersten Kriegsbestien der Ogerkönigreiche ihre Feinde. Das Rudel Säbelzähne stürzte sich auf die Skelettbogenreiter, doch diese erwiesen sich als überaus fähig den wilden Angriff abzuwehren, und töteten schließlich eine der kapitalen Großkatzen mit Schwert und Hufe. Der verblieben Säbelzahn ergriff daraufhin schnell die Flucht, doch die untoten Kavalleristen waren den Kampf gegen Raubkatzen zu Lebzeiten gewohnt und schienen immer noch fähig zur Jagd. Sie setzten sogleich hinterher und erlegten das Tier auf der Flucht. Der allein agierende Säbelzahn weiter entfernt stürzte sich aus einer Wolke zerstobener Bummpilze auf den Kurbelwagen, fauchte wild und schnappte nach den winzigen Snotlings. Diese konnten ihm alle halbwegs ausweichen, doch einige Snotling flohen sogar von ihrem Gefährt in allen Windrichtungen davon. Nur unweit von diesem eher spielerisch anmutenden Szenario kam es zu einem deutlich gewaltigeren Konflikt. Die riesige Horde Oger prallte mit unvorstellbarer Wucht in den kruden Speerwall der Nachtgoblins. Mehrere der Goblins wurden durch den schieren Aufprall zerschmettert, doch spießten sich auch einige Oger an den aufgepflanzten Speeren auf, die jedoch zum Großteil schlicht an massigen Ogerleibern und schweren Wanstplatten zerbarsten. Ein Oger ging von mehrerlei Speerspitzen durchbohrt zu Boden, während andere böse Fleischwunden davon trugen. Durch die regenerativen Kräfte, die Fleischermeister Pein beschworen hatte, schlossen sich jedoch auch eine Vielzahl der Wunden wieder spurlos. Der kalte Wind, der vom vorbeistürmenden Donnerhorn heranwehte, ließ die Goblins vergleichsweise unbeeindruckt. Waren sie doch in dicke Kutten gehüllt und mit schweren Kapuzen bemützt. Diese halfen jedoch nicht im Geringsten gegen die schweren Keulen und rostigen Klingen, mit denen die kampfeslustigen Oger um sich schlugen. Beinahe drei Dutzend Nachtgoblins wurden unmittelbar zerschmettert, zerhackt und zerteilt, als die gewaltige Ogerwalze durch sie hindurchfuhr. Weitere wurden schlicht zertrampelt und schließlich wandten sich die vollumfänglich deklassierten Nachtgoblins zur Flucht und rannten kreischend am Arkanen Fokus hinter ihnen vorbei davon. Trotz ihres ungebrochenen Bewegungsimpulses konnten die Oger die wuselnden Goblins nicht einholen und krachten schließlich beinahe gegen den wirbelnden Arkanen Fokus, von dessen wirbelnden Energien gerade noch einige fliehende Goblins zerfetzt wurden, die ihm auf ihrer Flucht zu nahe gekommen waren. Nur wenige Schritte entfernt krachte das Donnerhorn schließlich auf den Streitwagen von Gahrr XXX. Das wütende Donnerhorn bäumte sich auf, konnte dem resoluten Ork-Waaaghboss jedoch nichts anhaben. Einer der Ogerreiter war dafür in der Lage sich aus seinem Sattel weit genug hinab zu lehnen, um Gahrr ordentlich eins mit der Keule zu verpassen. Der Schädel des Ork-Waaaghbosses erwies sich zwar als härter als die Keule, die getreu dem Motto „Der Klügere gibt nach.“, nun einen kapitalen Riss aufwies. Dennoch war dieser Wirkungstreffer ausreichend, um Gahrr beinahe von seinem Streitwagen zu befördern. Er selbst schwang seinen Spalta und brüllte, während fauliger und zu Nebel kondensierender Atem aus seinem Mund entwich. Der krude Spalta namens Ogertod prallte mehrfach gegen den Rumpf des Donnerhorns, doch schien dies die Kreatur kaum zu kümmern. Der wuchtige Schlag auf den Kopf, die zunehmende Kälte sowie die ungewohnte Resistenz dieses Donnerhorns, von deren Spezies Gahrr vor einigen Monaten bereits eines getötet hatte, ließen den Ork-Waaaghboss verwundert und in seiner Wut beinahe ein wenig geläutert zurück. Weiter entfernt hinter flimmernden Wänden reiner Magie stießen die Harpyien, die Trauerfangkavallerie von Peins Todesdonner und der rumpelnde Eisenspeier in die Reihen der legendären Wildorks der Da Gahrrs. Die Harpyien kreischten, als sie aus dem sturmumtosten Himmel herabstießen, und violettes Hexenfeuer umspielte ihre langen Klauen. Einige von ihnen hatten es auf den Magieanwender in Form des Wildork-Schamanen in den Reihen der Da Gahrrs abgesehen, doch tanzte dieser wie trunken aus dem Weg ihrer Angriffe. Einige Wildorks hatten weniger Glück und wurden durch die scharfen Krallen glanzlos aufgeschlitzt. Die Trauerfänge und der Eisenspeier hatten indes ein halbes Dutzend der rasenden Grünhäute durch die schiere Wucht ihres Aufpralls zerschmettert. Eine ganze Handvoll weiterer Wildorks wurden durch die gewaltigen Reißzähne der mächtigen Raubkatzen zerfetzt und ihre Ogerreiter erschlugen beinahe ebenso viele vom Rücken ihrer treuen Reittiere aus, während das Grimmzahnbanner wie wild im Wind flatterte. Einige Hiebe prallten zwar erstaunlicherweise schlicht an den halbnackten und gänzlich ungepanzerten Grünhäuten ab, doch waren die Verluste auf Seiten der Orks nichts desto trotz erheblich. Zu guter Letzt spießte das Rhinox des Eisenspeiers noch einen Widersacher auf, bevor die Wildorks mit ihren Waffen aus Knochen, Holz und Stein um sich schlugen. Der Wildork-Schamane tanzte noch immer von einem Bein auf das andere und erschlug eine über ihm kreisende Harpyie mit seinem reichverzierten Stab. Die Wildorks um ihm herum stürzten sich auf die anderen kreischenden Flugwesen und rissen beinahe alle von ihnen in einer Zurschaustellung schierer Gewalt auseinander. Mit schweren Keulen und steinernen Äxten schlugen Da Gahrrs auf das Gefährt des Eisenspeiers ebenso, wie auf das Rhinox und die Trauerfänge sowie ihre Ogereiter ein. Der Eisenspeier und sein Zugtier kümmerten diese Angriffe überhaupt nicht und auch die legendäre Trauerfangkavallerie war derart schwer in metallene Rüstungen gehüllt, das keine der primitiven Waffen durchzudringen vermochte. Lediglich der Ork-Gargboss, der die Armeestandarte trug, hob mit seinem Spalta durch die Wanstplatte eines Ogerreiters und verwundete ihn dabei leicht. Weitere Wildorks wurden von Trauerfängen und dem Rhinox in den Staub getrampelt, als das Handgemenge immer enger wurde. Die Wildorks verloren zwar einiges ihres Anfangsenthusiasmus und etliche ihrer Stammeskrieger, aber sie dachten gar nicht daran den Kampf abzubrechen und warfen sich anstatt dessen immer weiter in den Nahkampf.


 
 

Mit einem lauten Brüllen, das über alle drei in die Luft gerissenen Bodenareale zu vernehmen war, stürmte der eine Riese der Grünhäute voran, um die rebellischen Nachtgoblins vom Eisenfelsen zu erwischen. Als diese das entsetzliche Ungetüm näherkommen sahen, brachen sie in Panik aus und rannten in heilloser Flucht davon. Der Riese erkannte erstaunlich schnell, dass er die Nachtgoblins nicht erreichen würde, und begann, auf den Ork-Schamanen von Eisenfelsen auf dem Arkanen Fokus hinzu zu rennen. Dabei kreuzte er den wirren Nachtgoblin mit der Eisenkugel, die krachend gegen seinen Knöchel schlug. Der Riese jaulte und begann bis auf den Hügel zu humpeln, so dass der Ork-Schamane zunächst vor ihm sicher war. Einer der Nachtgoblin-Fanatics der Grünhäute auf einem der anderen Bodenareale wickelte sich seine Kette voller Enthusiasmus um das eigene dürre Genick, was mit einem kurzen Knacken von selbigem quittiert wurde. Die anderen beiden wirbelten indessen weiter ziellos umher. In Sichtweite zu ihnen polterte einer der Snotling-Kurbelwagen in die Flanke des wild schnaubenden Donnerhorns. Die geflohenen Nachtgoblins wähnten sich hinter dem wirbelnden Fokus halbwegs in Sicherheit und beendeten ihre überstürzte Flucht für den Moment. Der weit entfernte Riese wankte weiter auf den Eisenspeier der Oger zu, der ihm solche Schmerzen zugefügt hatte.
 

 
 


Die Winde der Magie wirbelten um die aus dem Erdreich gerissenen Bodenareale und trieben sie stetig näher an einander heran oder auch wieder voneinander weg. Der äonenalte Priester des Todes begann, den im Vergleich zu ihm nur einen Wimpernschlag alten Ork-Schamanen vom Eisenfelsen in ein magisches Duell zu verstricken. Mit einem lauten Knall wurde die aufjaulende Grünhaut von ihrem Arkanen Fokus gefegt und der Priester des Todes nahm in einem Wirbel magischer Energien seinen Platz ein. Der Ork-Meisterschamane, der Teil der Armee Gahrrs war, versuchte, den obskuren Fimir-Fluchunhold ebenso in ein magisches Duell zu verstricken, doch ließ die Bewahrerin, die dem Gewahr wurde, dies nicht zu und bannte den Versuch kurzerhand. Auch der Versuch des Ork-Meisterschamanen, die Bindezauber zu lösen, die den Fimir-Fluchunhold an die Bewahrerin hielten, wurde von ihr unterbunden. Selbst als der Nachtgoblin-Schamane eingriff und seine Chance, den vielen Ogern um seinem Arkanen Fokus zu entkommen, in einem mentalen Angriff auf die Bewahrerin sah, hob diese zum wiederholten Male ihren Stab des Lichts in die Höhe und bot schützende magische Energien auf, die den Versuch kurzerhand vereitelten. Daraufhin war es erneut der Ork-Meisterschamane, der die ganze Macht Gorks und Morks anrief, um die umherfliegenden Bodenareale auseinander zu reißen und an anderer Stelle wieder zu verbinden. Es gelang ihm jedoch nicht, seine Gottheiten zu überzeugen, diese Art der gewaltigen Umformung vorzunehmen. Doch es war diese Art der kurzen Ablenkung, die der Nachtgoblin-Meisterschamane gebraucht hatte. Mit einem schrillen Heulen beschwor er direkt vor dem Arkanen Fokus, auf dem er sich befand, einen großen fahlen Mond mit einem grinsenden Goblingesicht und langen, hauerartigen Zähnen. Kaum beschworen, ließ der Nachtgoblin-Meisterschamane den bizarren Magiewirbel durch die immer näher kommende Ogerhorde pflügen. Ein Oger wurde von dem gewaltigen magischen Kräften schlicht zerschmettert und ein weiterer mit knochenbrechender Wucht zu Boden geschmettert, während ihre Kumpanen beiseite wichen, um den wabernden Magiewirbel passieren zu lassen. Auf einem der anderen durch die Luft wirbelnden Bodenareale öffnete der untote Hüter mit Hilfe obskurer Anrufungen den steinernen Deckel seiner Lade der verdammten Seelen. Seit Äonen eingesperrte Seelen brachen aus dem von Hieroglyphen übersäten Gefäß und stürzten mit gequältem Geschrei auf den Eisenspeier der Ogerkönigreiche. Dass Fell des Rhinoxbullen färbte sich sichtbar grau und der Oger auf dem Gefährt stöhnte, als ihm die Körperkräfte entrissen wurden. Sie überlebten den Angriff auf ihre unsterblichen Seelen jedoch gerade lange genug, so dass die gepeinigten Geister schließlich von ihnen abließen, um sich an der entrissenen Lebenskraft zu laben.

Der Säbelzahn auf dem am dichtesten bevölkerten und am schwersten umkämpften Bodenareal riss weitere Snotlings vom Deck des Kurbelwagens, doch dieses Mal schlugen auch die winzigen Grünhäute voller verzweifeltem Enthusiasmus nach der großen Wildkatze. Ein spitzer Stock bohrte sich dabei durch ihr Fell, woraufhin der Säbelzahn voller Wut und Schmerzen aufjaulte. Der andere Kurbelwagen war unter dem schrillen Gejohle seiner Besatzung schließlich in die Flanke des riesigen Donnerhorns geprallt und verletzte das schwerfällige Tier dabei an einer seiner verwundbareren Stellen. Das Donnerhorn bäumte sich wütend auf und stieß den Ok-Waaaghboss Gahrr XXX mit einem seiner gewaltigen Stoßzähne beinahe von dessen Streitwagen. Den Schlägen der Ogerreiter wich Gahrr dafür mühelos aus und er schwang seinen immensen Spalta gen Donnerhorn, doch erwies es sich noch immer als zu widerstandsfähig, als dass er es verletzten konnte. Seine ihm geradezu religiös ergebenen Wildorks namens Da Gahrrs, die sich auf einem der anderen umherwirbelnden Bodenareale befanden, waren ebenfalls in einen hart umkämpften Nahkampf verwickelt. Der kleine Gnoblar-Schrotter auf dem Eisenspeier warf einem Ork eine Kanonenkugel an den Kopf und für einen kurzen Moment war unklar, welcher der beiden Objekte härter war. Doch dann fiel der Wildork ohne einen weiteren Mucks rücklings um. Der Gargboss in den Reihen der Wildorks schwang seinen Spalta in Richtung der monströsen Kavallerie, die sie stetig weiter zurückdrängte. Der Trauerfangreiter erwies sich jedoch als zu schwer gepanzert, so dass ihm die Angriffe nicht wirklich etwas anhaben konnten. Die Wildorks beschädigten den Eisenspeier geringfügig und schlugen wüst auf den Rhinox ein. Auch die Trauerfangkavallerie wurde weiter angegangen, doch waren die primitiven Knüppel und Äxte aus Holz und Stein nicht in der Lage die metallene Rüstung ihrer Widersacher zu durchdringen. Auch der Schamane schlug vergebens um sich. Die Oger auf ihren Trauerfängen töteten hingegen erneut eine Handvoll der ungepanzerten Wildorks und auch die Trauerfänge selbst wüteten unter ihnen, so dass auch der Wildork-Schamane blutige Bissspuren davontrug. Der Bleispucker genannte Oger schlug ebenfalls von seinem Gefährt aus einen Wildork nieder, ebenso wie das wütende Rhinox. Obwohl die Grünhäute massiv unter den Schlägen ihrer Gegner litten und horrende Verluste zu erleiden hatten, überwog der wahnwitzige Mut dieser etwas minderbemittelten Wildorks und sie unterließen es, ihren Heil in der Flucht zu suchen.
 


Die Ogerhorde war zu schwerfällig, um an dem wirbelnden Arkanen Fokus vorbeizukommen und so entschloss sich Fleischermeister Pein Schwackeheter kurzerhand, alleine daran vorbei zu laufen und die Nachtgoblins dahinter eigenhändig auszuweiden. Die Oger wandten sich indes dem fortdauernden Kampf zwischen Säbelzahn und Snotling-Kurbelwagen zu. Andernorts rannte das angeschlagene Rhinox den Eisenspeier auf wirken des Bleispuckers gen sich näherndem Riesen. Die mit den Ogern verbündeten Nschtgoblins rannten in heilloser Flucht davon und stürzten schließlich wie die Lemminge in den Tod.

 


Noch im Laufen schlang Pein Schwackeheter lange Stränge Trollgedärm hinunter und wirkte regenerative Kräfte auf das Donnerhorn, welches nicht unweit von ihm gegen den General der Feindesarmee kämpfte. Die Bewahrerin unterstützte das Donnerhorn ebenfalls mit ihrer druidischen Magie. Dornenzweige brachen aus dem Boden und begannen, eine lebende Barriere um das schwerfällige Tier zu bilden. Pein Schwackeheter verschlang nach den widerlichen Darmsträngen ein ganzes Rhinoxbullenherz, um seine eigene Körperkraft zu steigern, doch bannte der nahe Nachtgoblin-Meisterschamane diese aufwallende Wanstmagie. Der Fimir-Fluchunhold machte sich daran die Nebelmagie in einem mystischen Miasma um die Wildorks zusammenzuziehen, doch überwältigten ihn die Mengen Grauer Magie plötzlich. Zwar überstand er die magische Explosion auf seinem Arkanen Fokus, doch wurde er kurz darauf in ein tollwütiges Monster verwandelt, welches sogleich vom Arkanen Fokus sprang und „Raaaaarrgh!“ brüllend gen gegnerische Armee rannte.

Die Vielfraße versuchten widerholt, mit ihren langläufigen Pistolen den Ork-Meisterschamanen vom gegenüberliegenden Fokus zu schießen, doch erwiesen sich die magischen Verwirbelungen nach wie vor als zu stark, um die magiebewanderte Grünhaut zu treffen.

Der Gnoblar-Schrotter warf erneut eine Kanonenkugel in das Gesicht eines nahen Wildorks, doch erwies sich diesmal der Schädel von letzterem härter, als die gusseiserne Kugel. Einer der Tauerfänge brach indes das Genick des Ork-Schamanen mit einem einzigen kräftigen Biss. Die anderen Trauerfänge rissen weitere Wildorks in Stücke und auch die Oger auf ihren Rücken erschlugen mit ihren wuchtigen Keulen und Klingen mehrere der primitiven Grünhäute. Der Bleispucker-Oger erschlug ebenfalls einen Wildork, während das Rhinox einen scheinbar komplett schmerzunempfindlichen Vertreter der Grünhäute auf die Hörner nahm. Die Wildorks waren im Gegenzug nicht in der Lage gegen ihre Gegner etwas auszurichten und als nun auch noch ihr spiritueller Führer das zeitliche gesegnete hatte, wandten sie sich zur kollektiven Flucht. Vielleicht trug dazu auch der Ausgang des weit entfernten und eigentlich für die Wildorks nicht sichtbaren Konflikts zwischen Donerhorn, Snotling-Kurbelwagen und Gahrr XXX bei. Die lähmende Kälte um das Donnerhorn trug weiterhin dazu bei, dass Gahrr seinen Spalta ungewohnt langsam schwang. Das Dornenschild zwischen ihm und dem Donnerhorn ließ ihn zwar ebenfalls buchstäblich kalt, die Snotlings des Kurbelwagens verhedderten sich jedoch alle Naselang darin und wurden von den Dornen aufgespießt. Schließlich war es jedoch die herabsausende Keule des vorderen Ogerreiters, die Ork-Waaaghboss Gahrr XXX von seinem Streitwagen beförderte. Pein Schwackeheter rannte Mitten in die Nachtgoblins hinein, rammte sie um, erschlug und zertrampelte sie, bis die letzten flohen und über den Abgrund in ihren eigenen Tod rannten. Der verletzte Säbelzahn zerfetzte die letzten verbliebenen Snotlings auf dem Kurbelwagen, auf dem er sich befand, während der weit entfernte Eisenspeier dem Riesen mit derart Geschwindigkeit in die Haxen fuhr, dass dieser sich selbige brach, in Folge umstürzte und kurzerhand verstarb. 


Die fliegenden Bodenareale sanken stetig zu Boden, als Fozzriks Fliegende Festung langsam gen Horizont entschwand. Die Grünhäute waren geschlagen und flohen, soweit es ihnen möglich war, von den noch immer in der Luft befindlichen Bodenarealen. Den meisten von ihnen gelang es durch die Zuhilfenahme von gewaltigen, geisterhaften grünen Händen, die der Ork-Meisterschamane in seinem Wahn beschworen hatte. Die Ogerkönigreiche hatten den Sieg errungen, doch blieb die fliegende Festung nach wie vor außerhalb ihrer Reichweite, was Pein Schwackeheter stärker frustrierte, als ihn die überlegen gewonnene Schlacht und das viele Grünfutter begeisterte...

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